Pultdachhaus bauen
Ein außergewöhnliches Äußeres gepaart mit einer kostengünstigen Umsetzbarkeit – ein Haus mit Pultdach zu bauen bringt viele Vorteile mit sich. Denn dank der einseitigen Dachfläche und der praktischen Bauweise empfiehlt sich der Hausbau mit Pultdach insbesondere für das Erreichen einer hohen Energieeffizienzklasse bei gleichzeitiger optimaler Wohnraumnutzung so gut wie ohne Schrägen. Hierzu trägt auch der Einsatz von Photovoltaik und Solarthermie bei – Techniken, für die sich ein Pultdachhaus bestens eignet –, genau wie die Möglichkeit zur Begrünung der Dachflächen.
Welche weiteren Vorzüge diese Dachform hat, warum die Preise für ein Pultdachhaus im Vergleich zu Häusern mit anderen Dacharten deutlich geringer ausfallen, welche architektonischen Variationen möglich sind und weitere Informationen haben wir im Folgenden zusammengestellt.
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Kataloge anfordernWas ist ein Pultdachhaus?
Um sich den Begriff Pultdachhaus anschaulich zu vergegenwärtigen, stellt man sich am besten schlicht ein Haus mit klassischem Satteldach vor, das genau in der Mitte durchtrennt wurde. Nun besteht das Dach nur noch aus einer geneigten Fläche beziehungsweise einem halben Satteldach – und genau das ist das Hauptmerkmal beim Hausbau mit Pultdach. Namensgebend ist das Schreibpult, an dessen Aussehen diese Dachform erinnert.
Die Vorder- und die Rückwand bei einem Haus mit Pultdach, auch First- und Traufseite genannt, wird in zwei unterschiedlichen Höhen erstellt und mit einem Ringanker gesichert; in Bezug auf die obere Firstseite spricht man bei einem Pultdachhaus auch von der sogenannten Hohen Wand.
Bei einem Massiv- oder Fertighaus mit Pultdach kommt oft ein Pfettendach zum Einsatz, so dass die Sparren unkompliziert verbaut werden können. Egal ob eine komplette Dachschalung oder nur eine Lattung als Unterlage für die Außenhaut gewählt werden, der Aufbau ist einfach und zusätzlich entfällt bei einem Pultdachhaus der komplexe Zuschnitt an Walmen, Spitzgiebeln oder anderen außergewöhnlichen Dachkonstruktionen. Sofern Sie auf Gauben oder Dachfenster verzichten und eine simple Grundform und Ausführung wählen, ist der Hausbau mit Pultdach deshalb der preiswerteste Weg zum Wetterschutz Ihres Zuhauses.
Ursprünglich häufig mit Industriestätten und Lagerhallen assoziiert, hat sich das Pultdachhaus – einfach oder mit Doppelpultdach – mittlerweile als optisch ansprechendes Wohngebäude mit dem Extra an Komfort und moderner Ästhetik etabliert. Denn egal ob Sie Ihr Pultdachhaus eingeschossig als Bungalow oder mit mehreren Stockwerken planen, Sie profitieren von besonders großzügigem Wohnraum, da nur eine Dachschräge vorhanden ist. Des Weiteren ist die Dachneigung bei einem Haus mit Pultdach üblicherweise relativ gering, de facto stehen Ihnen also ausschließlich Vollgeschosse zur Verfügung.
Welche Neigung hat ein Pultdach?
Generell liegt der Neigungswinkel eines Pultdachhauses zwischen 11 und 60 Grad und ist beliebig anpassbar. Beachten Sie bei der Planung aber auch den Bebauungsplan, um mögliche Bestimmungen zur Dachhöhe herauszufinden. Um bei einem mehrgeschossigen Objekt die obere Etage voll auszunutzen, bietet sich eine geringere Dachneigung an, da so im Innenbereich Ihres Hauses mit Pultdach deutlich mehr Platz entsteht. Wollen Sie hingegen Ihr Pultdachhaus eingeschossig als Bungalow errichten, so ermöglicht ein starker Neigungswinkel einen viel höheren und offeneren Raum im Stil einer Galerie. Generell gilt: je flacher die Neigung ist, desto wichtiger ist die fachgerechte Abdichtung für das Pultdachhaus.
Pultdach: Kosten & Preise
Da es sich bei dieser Dachart um eine recht einfache Konstruktion handelt, gestalten sich bei einem Pultdach die Kosten relativ übersichtlich. Im Schnitt belaufen sich demnach beim Pultdach die Kosten pro m2 auf 135 Euro. Bei einer Dachfläche von 75 qm können Sie also im Durchschnitt mit Pultdach-Kosten von rund 10.000 Euro rechnen.
Durch die vergleichsweise geringeren Aufwendungen für das Dach können Massiv- und Fertighäuser mit Pultdach schlüsselfertig je nach Größe und Ausführungsqualität bereits ab etwa 260.000 Euro ab Oberkante Bodenplatte gebaut werden. Letztlich hängen beim Pultdach die Kosten aber auch vom Material der Dacheindeckung ab, welches sich wiederum nach der Dachneigung richtet.
Was ist günstiger: Hausbau mit Pultdach oder Flachdach?
Bei der Entscheidung zwischen einem Haus mit Pultdach oder Flachdach gibt es mehrere Faktoren zu berücksichtigen. Flachdächer sind in der Anschaffung günstiger, können aber auf lange Sicht mehr Wartung und Reparaturen erfordern. Der Bau eines Pultdachhauses ist bei ansonsten gleichartiger Ausführung teurer, punktet aber aufgrund der besseren Entwässerung mit einer längeren Lebensdauer und geringerem Wartungsaufwand des Daches. Letztendlich ist die Entscheidung zwischen den beiden Varianten von Ihrem Anfangs-Budget und Ihren spezifischen Bedürfnissen abhängig, genau wie von lokalen Bauvorschriften.
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Was sind Vor- & Nachteile von einem Haus mit Pultdach?
Anders als bei einem reinen Flachdach, das zusätzlich geschützt werden muss, verhindert die Neigung eines Pultdachhauses zuverlässig Belastungen durch Schnee und Regenwasser – funktionell unterscheiden sich Pultdachhäuser deshalb nicht von Giebeldachhäusern, maximieren aber gleichzeitig ähnlich wie ihre flacheren Verwandten die nutzbare Wohnfläche aufgrund der geringen beziehungsweise nur einseitigen Schrägen.
Zudem erweist sich der Hausbau mit Pultdach als simpel und kostengünstig in der Konstruktion. Darüber hinaus spricht die beachtliche Gestaltungsfreiheit für ein Massiv- oder Fertighaus mit Pultdach: Ob luxuriöse Glasfronten oder Tageslichtfenster im Dach für eine angenehme und sonnige Atmosphäre im Inneren, ein moderner Fachwerk- oder Ziegelbau oder aber ein natürlich wirkendes Holzhaus mit Pultdach – Ihnen stehen alle Möglichkeiten offen.
Nicht zuletzt schützt die Überdachung eines Pultdachhauses bei Ausrichtung zur Wetterseite besonders gut vor Kälte, Niederschlag und Wind. Wollen Sie allerdings Solarthermie oder Photovoltaik zur Energiegewinnung nutzen – was bei einem Haus mit Pultdach bestens funktioniert –, sollten Sie die Dachfläche am Verlauf der Sonne orientieren.
Nachteile hat der Hausbau mit Pultdach kaum. Lediglich an der Firstwand besteht die Möglichkeit, dass sich der Wohnraum im Sommer schneller aufheizt. Eine effektive Dämmung schafft hier Abhilfe.
Pultdachhäuser Vorteile
Günstiger Preis dank einfacher Konstruktion
Geringe Instandhaltungskosten
Wenig Schrägen: Kaum Raumverlust & mehr Helligkeit im Wohnraum
Witterungsfest
Begrünte Dachfläche möglich
Ideal für Solaranlagen bei optimaler Ausrichtung
Pultdachhäuser Nachteile
Möglicherweise stärkere Hitzeentwicklung unter dem Dach
Mehraufwand bei Dämmung und Abdichtung bei geringer Dachneigung
Pultdachhaus: Varianten und Ausführungen
Einfaches Pultdach
Der Klassiker unter den Pultdachhäusern verfügt über eine einzige geneigte Dachfläche. Kombiniert man diesen Haustyp mit einem Flachdachanbau oder überdacht nur einen Teil des Hauses mit dem Pultdach, so entsteht eine optimale Fläche für eine weitläufige Dachterrasse, wie bei dem Beispielhaus im Bild zu erkennen ist.
Der Wegfall des Firstbalkens macht die Konstruktion bei ähnlicher Funktionalität einfacher und damit preiswerter als ein Satteldach. Zudem sind Pultdachhäuser mit solch einer klassischen Ausführung besonders günstig.
Versetztes Pultdach / Doppelpultdach
Architektonisch sehr interessant ist das Doppelpultdach, auch versetztes Pultdach genannt. Es sieht aus wie ein Satteldach, bei dem die eine Hälfte abgerutscht ist. Dabei werden zwei Pultdächer versetzt gegeneinander ausgerichtet, so dass eine gerade Kante entsteht. Diese Kante eignet sich hervorragend für die Einlassung von Oberlichtern.
Oftmals ist eine der Seiten auch schmaler als die andere. So entsteht eine auffällige, asymmetrische Form, was besonders modern wirkt und jedes Massiv- oder Fertighaus mit Pultdach zum Blickfang macht.
Das Doppelpultdach erfordert am Stoßpunkt der unteren Dachplatte eine besonders zuverlässige Abdichtung. Darum ist diese Dachkonstruktion nur eine Sache für ausgebildete Dachdeckprofis. Der Preis für ein versetztes Pultdach ist zudem höher als bei einem einseitigen Pultdachhaus.
Kragendes Pultdach
Kragende Pultdächer sind sowohl bei einfachen als auch bei versetzten Pultdachhäusern möglich. Sie können hervorragend zur Balkon- oder Terrassenüberdachung verwendet werden. Dabei wird einfach die Dachfläche nach der Seite verlängert, auf der ein zusätzlicher Außen-Wetterschutz gewünscht ist.
Trotz der Mehrkosten für längere Sparren und etwas mehr Dachdeckung steigt der Nutzwert eines kragenden Pultdaches um einiges an.
Unterbrochenes Pultdach
Bei einem Haus kann das Pultdach auch für ein Dachfenster, einen Erker mit Zwerchhaus oder einen Balkonausschnitt unterbrochen werden. Intelligent geplant, wird der Abstand zwischen zwei Sparren für diese Zwecke verwendet. So fallen keine zusätzlichen Berechnungen für die Statik an.
Was bei einem Haus mit Pultdach allerdings sehr selten vorkommt, sind Dachgauben. Der Mehraufwand für den Einbau einer Gaube macht den Preisvorteil beim Hausbau mit Pultdach in der Regel wieder zunichte, so dass sich in diesem Fall auch ein Giebeldach anbietet.
Wer allerdings Wert auf eine individuelle, ausgefallene Optik legt, für den bietet sich ein Einfamilienhaus mit unterbrochenem Pultdach an.
Sonderfall: Sheddach
Auf größeren Gebäuden, wie Fabrikhallen oder Museen, werden oftmals mehrere kleine Pultdächer hintereinander gereiht. Diese Dachform wird als Sägezahndach, Scheddach oder Sheddach bezeichnet und mittlerweile auch bei Wohnhäusern im modernen Stil angeboten.
Durch diese Art der Konstruktion lässt sich die Gesamtdachhöhe geringhalten und eine weiträumige Beleuchtung der Räumlichkeiten gewährleisten. Die einzelnen Dachflächen eines Scheddachs verfügen über eine abgeflachte und eine steile Seite, die in den meisten Fällen mit Fenstern ausgestattet ist und so natürlichen Lichteinfall erlaubt. Darüber hinaus überzeugt ein Scheddach mit verhältnismäßig günstigen Baukosten, da es weniger Stützen zur Absicherung benötigt.
Beliebte Pultdachhäuser
Fertighaus mit Pultdach
Pultdachhaus mit Garage
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Pultdachhaus eingeschossig als Bungalow
Pultdachhaus energieeffizient & nachhaltig gestalten
Pultdachhäuser bieten gleich mehrere Möglichkeiten, Energie zu sparen und nachhaltiger zu wohnen. Nicht zu vernachlässigen ist darüber hinaus die staatliche Förderung, die bei einem Energiesparhaus die Kosten noch zusätzlich senken kann. Entsprechend geplant und nach Süden ausgerichtet, eignet sich das Pultdachhaus durch die große, gleichmäßige und ebene Dachfläche für die Strom- und Wärmeerzeugung mit Sonnenenergie und kann gleichzeitig dabei helfen, im Winter beachtlich Heizkosten sparen.
So nutzen Sie Ihr Haus mit Pultdach möglichst energieeffizient:
1) Pultdachhaus: Solarthermie und Photovoltaik
Drei Voraussetzungen sollte ein Haus mit Pultdach für den Einbau einer Photovoltaik- oder Solaranlage erfüllen:
- Ausrichtung der Überdachung nach Süden
- Winkel der Dachneigung zwischen 30 bis 36 Grad
- Standort frei von Verschattungen
Die genannten Angaben sind ideale Voraussetzungen für den Hausbau mit Pultdach. Wenn der Bebauungsplan des Standortes und die Bauposition eine andere Ausrichtung oder einen anderen Dachwinkel vorschreiben, dann mindert dies den Stromertrag nur geringfügig. Klarheit schafft eine Beratung durch einen Fachbetrieb.
Eine so flache Dachneigung hat zudem den Vorteil, dass der darunter befindliche Raum noch einen uneingeschränkten Nutzwert besitzt. Darüber hinaus sind die Solarpaneele Ihres Pultdachhauses von der Straße aus kaum sichtbar, was unerwünschte Reflektionen vermeidet.
2) Mit einem Haus mit Pultdach Heizkosten sparen
Zeigt bei einem einfachen Pultdachhaus die Dachtraufe nach Norden und der Dachfirst in Richtung Süden, reduziert dies den Wärmeverlust erheblich. Durch die hohe Front wird außerdem die Wärme der Sonne gespeichert und in die Räume abgegeben. Die geneigte Dachseite ist ein hervorragender Schutz vor Kälte und Wind, soweit die richtige Dämmung vorhanden ist. Daher eignet sich ein Pultdachhaus besonders für den Bau eines Passivhauses. Die Installation einer PV-Anlage ist in diesem Fall allerdings nicht möglich.