Hausbau Lexikon

Offene Bauweise

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Eine offene Bauweise findet sich meist in Baugebieten mit ein- oder zweigeschossigen Wohnhäusern und Einzelwohneinheiten, bzw. kleinen Hausgemeinschaften. Einzel stehende Häuser bieten den Bewohnern mehr Ruhe innerhalb und bringen eine luftige Optik ins Gesamtbild der Gegend. Die Planung ermöglicht einen optimale Gestaltung von Fenstern und Balkontüren für den gewünschten Tageslichteinlass. Grün- und Außenflächen bieten zusätzlichen Wohnkomfort, steigern den Wert der Immobilie und tragen zum Umweltschutz bei.

Das Baurecht sieht drei Varianten vor:

das Einzelhaus
das Doppelhaus
die Hausgruppe.

Was bedeutet im Bebauungsplan offene Bauweise?

Der Bebauungsplan sieht hierfür einen Abstand der Gebäude nach allen Seiten hin zur Grundstücksgrenze vor. Anders als die geschlossene Bauweise (im Bauplan mit einem "g" gekennzeichnet) erlaubt die offene Variante nicht, dass begünstigte Vorbauten wie Vordächer, Balkone oder Hauseingangsüberdachungen außerhalb überbaubaurer Flächen grenznah hervortreten. Auch für Garagen, Carports, Wintergärten & Co ist die Abstandsregel einzuhalten. In der Praxis bedeutet dies, dass häufig ein größeres Grundstück benötigt wird und höhere Erschließungskosten auf den Bauherren zukommen.

Im Bebauungsplan stehen die Kürzel "O" für offene Bauweise und werden ergänzt durch die Buchstaben E (Einzelhäuser), D (Doppelhäuser), H (Hausgruppen) oder ED (nur Einzel- und Doppelhäuser) in einem Dreieck.

Was ist eine abweichende Bauweise?

Dieser Begriff umschreibt eine Ausnahmeregelung in der offenen Bebauung nach § 22 Abs. 4 der BauNVO. Die Änderung obliegt der Gemeinde und erlaubt eine einseitig grenzständige Errichtung von Gebäuden, die kein Doppelhaus bilden. Die abweichende Bauweise stellt also eine Mischung aus offener und geschlossener Ausführung.

Dieser Fall kann verfügt werden, wenn eine einseitige Grenzbebauung erforderlich oder wünschenswert ist, beispielsweise bei kleineren Grundstücken.

Ist ein Doppelhaus ein Einzelhaus?

Der § 22 der Baunutzungsverordnung (BauNVO) stuft ein Doppelhaus in offener Bauweise immer dann als Einzelhaus ein, wenn beide Gebäude an einer Seite aneinander gebaut, jedoch auf zwei ungetrennten Grundstücken errichtet wurden. Dies geschieht unabhängig von der Anzahl der Eingänge oder Geschosse.

Laut Verordnung gehören auch alle voneinander getrennten Wohneinheiten dazu, die baulich miteinander verbunden sind. Dies können im Einzelfall mehrere Reihenhäuser oder eine Blockbebauung sein.

Als Doppelhaus gelten zwei oder mehr Wohneinheiten, deren gemeinsame (Brandschutz-)Trennmauer direkt auf der Grenze zwei, voneinander abgetrennten Grundstücken steht. Die Bauvorschriften beschränken jedoch die Gesamtlänge solcher Gebäude auf maximal 50 m, um die Option "offene Bauweise" zu erfüllen.

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