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Lexikon
Jahresheizwärmebedarf
Der Jahresheizwärmebedarf ist ein Begriff aus der Energieeinsparverordnung und ist dort die maßgebliche Kenngröße des jährlichen Wärmebedarfs. Der Heizwärmebedarf, resultierend aus den Wärmeverlusten über Transmission und Lüftung, wird durch die internen und solaren Gewinne reduziert. Die Kenngröße, die sich daraus ergibt, ist für den Wärmeschutznachweis eines Gebäudes erforderlich. Solare Gewinne erzielt man durch Solar - und Photovoltaikanlagen und Fensterflächen. Interne Gewinne entstehen durch elektrische Geräte, wie Computer, Lampen usw.
Jahresprimärenergiebedarf
Der Jahresprimärenergiebedarf ist ein Begriff aus der Energieeinsparverordnung und beziffert, wie viel Energie im Verlauf eines durchschnittlichen Jahres für Heizen, Lüften und Warmwasserbereitung benötigt wird. Für jeden Neubau ist - abhängig von Nutzfläche und Volumen des Gebäudes - ein zulässiger Höchstwert vorgegeben. Um den Jahresprimärenergiebedarf eines Gebäudes zu berechnen, werden sämtliche Energiegewinne und -verluste erfasst. Der größte Brocken in dieser Berechnung ist der Jahresheizwärmebedarf.
Jalousie
auch: JalousienJalousien können als Außenjalousien von außen vor dem Fenster bzw. einer Glasfassade oder als Innenjalousien hinter dem Fenster innerhalb der Wohnung angebracht werden. Sie dienen dem Sonnen- und dem Sichtschutz. Der private Bauherr hat natürlich fast nur mit Innenjalousien zu tun. Jalousien bestehen aus horizontal angeordneten Lamellen (Ausnahme: Vertikal-Jalousien) aus Aluminium oder Kunststoff und sind in vielen Farben erhältlich. Die Lamellen sind beidseitig an Schnüren befestigt und können mittels eines sog. Schnurzugs aus einer Perlenkette oder einer elektronischen Steuerung auf- und runtergezogen bzw. gefahren werden. Die Lamellen sind um 180° drehbar, werden aber meistens zur Regulierung des Lichteinfalls über einen sog. Wendestab in Schrägstellung gehalten. Generell ist die Reinigung der Lamellen aufwändig, insbesondere bei Außenjalousien.
Jalousieglas
Der Name kann mißverstanden werden. Es gibt kein Glas für Jalousien, vielmehr wird unter diesem Begriff eine Baueinheit verstanden, zum Beispiel aus normalem Isolierglas, wobei sich zwischen den Scheiben eine hermetisch abgeschlossene Jalousie befindet, die manuell oder elektrisch herabgelassen oder hochgezogen und deren Lamellen verstellt werden können. Der Sonnenschutzfaktor ist jedermann leicht verständlich. Durch spezielle Glaskombinationen können günstige U-Werte erreicht werden.
Jalousie-Kassettenladen
auch: Jalousie-KassettenlädenEine Besonderheit des Klappladens. Hierbei besteht die Füllung im oberen Teil aus einer jalousieartig angeordneten Lamellenkonstruktion (siehe dazu auch Jalousieladen)und im unteren Teil aus einer eingefügten Kassette. Klappläden dieser Art werden besonders vor hochformatigen Fenstern angebracht.
Jalousieladen
auch: JalousieladenDer Jalousieladen ist eine spezielle Bauart des Klappladens. Er besteht aus einem Rahmen und Lamellen. Dabei unterscheidet man: - Rahmen mit innenliegenden Lamellen - Rahmen mit überstehenden Lamellen - Rahmen mit verstellbaren Lamellen oder mit lichtdichten Lamellen Jalousieladen gibt es aus Aluminium oder, wie auf dem Foto zu sehen, aus Holz. Im Gegensatz zu einem Klappladen mit massiver Füllung ermöglicht der Jalousieladen je nach Schrägstellung der Lamellen eine ständige Luftzufuhr. Außerdem können die Lamellen so gestellt und fixiert werden, dass der Blick von innen nach außen, aber nicht umgekehrt möglich ist. Eine Variante dieses Ladens ist der Jalousie-Kassettenladen.
Jodelbalkon
auch: JodelbalkoneEin Jodelbalkon ist die spaßhaft klingende, im süddeutschen Raum jedoch gebräuchliche Bezeichnung für einen Balkon aus Holz. Typisches Kennzeichen für einen Jodelbalkon sind Balkonbretter, die im alpenländischen Stil ornamentenhaft gesägt (siehe Foto) und oft auch mit Schnitzereien verziert sind. Statt der Balkonbretter kann ein Jodelbalkon auch gedrechselte Stäbe aufweisen. Jodelbalkone findet bei älteren Bauernhäusern vor allem im süddeutschen bzw. dem Alpenraum. Manchmal schreiben die Gemeinden aber auch bei Neubauten aus landschaftstypischen Gründen den Bau von Jodelbalkonen vor.
Jugendstil
Der Jugendstil ist, jedenfalls für Deutschland, dem Zeitraum von 1880 bis 1914 zuzuordnen. Er löste den Baustil der Gründerjahre ab. Der Jugendstil war jedoch nicht nur ein Bau-, sondern auch ein Kunststil, dessen bedeutendste Vertreter in Wien und Brüssel wirkten. Jugendstilgebäude sind auch heute noch in Deutschland vielfach zu sehen; eine Jugendstil-Hochburg ist die Stadt Darmstadt. Im Jugendstil lösten sich die Formen des Historismus insofern auf, als die Gebäude trotz aller Größe eine gewisse Leichtigkeit erhielten. Die Fenster waren nicht mehr rechtwinklig, sondern bogenförmig und wurden mit floralen Glasmalereien ausgestattet. Die Dächer hatten einen chinesischen Einschlag. Deutlich ist die Form des Pagodendachs am größten Jugendstilgebäude Deutschlands erkennbar, der Kaiser-Friedrich-Halle in Mönchengladbach (Zeichnung). Hier steht auch ein Wasserturm im typischen Jugendstil. Der neue Stil wurde um die Jahrhundertwende von den jungen europäischen Architekten mit Begeisterung aufgenommen. In Mitteleuropa von Frankreich über Belgien bis Ungarn entstanden Bahnhöfe, Kunstakademien und natürlich auch viele Stadtvillen im Jugendstil.