Hausbau Lexikon

Grenzbebauung

Lexikon
A
B
C
D
E
F
G
H
I
J
K
L
M
N
O
P
Q
R
S
T
U
V
W
X
Y
Z

Unter einer Grenzbebauung versteht man das Bauen an der Grundstückgrenze. Dabei gelten gewisse Abstandsflächen, die einzuhalten sind. Der wichtigste Grund dafür ist, dass ein Gebäude direkt an seiner Grundstücksgrenze für den Nachbarn störend sein kann. So können zum Beispiel Fenster, die eine Aussicht auf seinen Garten bieten, eine Störung seiner Privatsphäre darstellen. Neben den Rechten des Nachbarn sind Abstände zwischen Gebäuden aber auch oft aus Gründen des Brandschutzes oder wegen der Belüftung und Belichtung des Hauses erforderlich.

Daher gilt auch die Errichtung eines Gartenzaunes, einer Hecke oder einer Mauer, die die Grundstücke voneinander trennen soll, als Grenzbebauung. Natürlich ist es nicht sinnvoll, dass ein Zaun einen Abstand zur Grundstücksgrenze einhalten muss, wenn er zwei Gärten trennen soll. Es gelten aber Vorschriften, die seine Höhe begrenzen. Das verhindert, dass zum Beispiel die Hecke eines Nachbarn das Fenster des anderen blockiert und den Raum verfinstert.

Die genauen Regelungen zur Grenzbebauung sind von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich. Die Abstandsfläche ist aber fast immer von der Höhe des Gebäudes abhängig und gilt für die gesamte Fassade, also auch für einen Erker oder Balkon. Häufig gibt es allerdings Ausnahmeregelungen für kleinere Gebäude, wie Schuppen, Gewächshäuser, Garagen oder Carports. Es sind aber auch Vereinbarungen mit dem Nachbarn möglich, um zum Beispiel eine Carport Baugenehmigung zu bekommen, obwohl der Mindestabstand nicht eingehalten werden kann.

Was ist bei einer Grenzbebauung zu beachten?

Die für eine Grenzbebauung geltenden Regeln findet man in der jeweils gültigen Bauordnung oder, wenn es einen gibt, im Bebauungsplan. Sie sollten nach Möglichkeit beim Hausbau eingehalten werden.

Allerdings ist das nicht in jeder Situation möglich. Dann können Ausnahmen mit einer Einverständniserklärung des Nachbarn vereinbart werden, sofern die Brandschutzregeln nicht verletzt werden. So kann der Nachbar zum Beispiel auf seiner Seite der Grenze mehr Abstand halten, wenn er an dieser Stelle ohnehin eine Rasenfläche geplant hat.

Ist keine Ausnahme erforderlich, muss man keine Einverständniserklärung einholen. Oft ist es aber trotzdem sinnvoll. Es beugt Streitigkeiten vor und hilft dabei von Anfang an ein gutes Verhältnis zu den neuen Nachbarn aufzubauen.

Wann darf man auf die Grenze bauen?

Eine Hauswand darf und muss sogar direkt an die Grundstückgrenze gebaut werden, wenn eine geschlossene Bebauung vorgeschrieben ist. Das ist üblicherweise im städtischen Raum, im Ortskern und in Reihenhaussiedlungen der Fall.

Zäune und Mauern dürfen direkt auf die Grenze gebaut werden, wenn sie die entsprechenden Höhenvorschriften einhalten. Bei anderen Gebäuden, wie der Garage, hängt es von den im jeweiligen Bundesland geltenden Vorschriften ab. Meistens können sie an die Grenze gebaut werden, solange sie gewisse Maximalmaße nicht überschreiten.

Hat ein Nachbar bereits direkt an die Grenze gebaut, darf auch der andere ebenso viel Grenzstrecke verbauen. Allerdings ist beim direkten Aneinanderbauen von Häusern eine Brandschutzwand erforderlich.

Wie viel Abstand zum Nachbargrundstück gilt?

Die erforderliche Abstandsfläche wird aus der Dachhöhe mal dem im jeweiligen Bundesland geltenden Multiplikator errechnet. Das Ergebnis liegt meistens bei 2,5 oder 3 Meter. In vielen Bundesländern gilt allerdings auch ein Mindestabstand von 3 Metern. Er muss selbst dann eingehalten werden, wenn der errechnete Abstand kleiner ist. Es gilt also immer der höhere der beiden Werte.

Sind Sie bereit, Ihr Traumhaus zu finden?

Hausbau-Assistenten starten

Grenzbebauung

Für welche Hausart interessieren Sie sich?

Sind Sie bereit, Ihr Traumhaus zu finden?