Beim Hausbau spielt die Statik eine essenzielle Rolle. Daher ist die Beauftragung eines Statikers in vielen Bereichen der Baustatik verpflichtend. Die Brandschutz- und Tragwerksplanung sind nur zwei der zahlreichen Leistungen, die in den Aufgabenbereich des Experten fallen. Übrigens: Einen Baustatiker benötigen Sie nicht nur beim Neubau, sondern auch bei größeren Umbauprojekten von Bestandsobjekten.
Was ist ein Statiker?
Die Bezeichnung Statiker hat sich für den in Baustatik spezialisierten Ingenieur etabliert. Der Fachbegriff für den unverzichtbaren Experten auf Ihrer Baustelle lautet Bauingenieur oder Tragwerksplaner. Um den Beruf des Statikers zu ergreifen, ist ein Ingenieurstudium notwendig und eine grundlegende Voraussetzung der beruflichen Zulassung. Das verwundert nicht, gehören die statische Berechnung und die vollständig Tragwerksplanung sowie alle weiteren sicherheitsrelevanten Aspekte in den Tätigkeitsbereich des Baustatikers.
Explizit handelt es sich beim Bauingenieur um einen Spezialisten, der die Konstruktionsplanung eines Gebäudes oder anderen Bauwerks vornimmt und die korrekte Ausführung der statischen Arbeiten auf der Baustelle überwacht.
Was sind die Aufgaben eines Statikers?
Das Aufgabenrepertoire eines Statikers ist umfangreich. Für einen sicheren Hausbau und den Erhalt der Gebäudestatik beim Umbau ist eine statische Berechnung auf Basis spezifischer Methoden nötig. Die korrekte Tragwerksplanung setzt voraus, dass ein umfangreiches Fachwissen über die Baumaterialien, ihre Kennzahlen und der Konstruktion an sich vorherrscht.
Auch die Bodenstatik beeinflusst die Stabilität der Immobilie und damit die Sicherheit des Bauvorhabens nachhaltig.
Die Erstellung eines Bodengutachtens gehört ebenfalls zu den Leistungen des Statikers.
Bei Neu- und Bestandsgebäuden ist ein Bauingenieur nötig, um vorhandene Bauschäden und Substanzschäden zu begutachten. Kann ein Schaden die Tragfähigkeit des Gebäudes beeinträchtigen, sind Sie als Bauherr und Eigentümer zur Hinzuziehung eines Statikers verpflichtet.
Alle im Bezug auf die Standsicherheit, Tragfähigkeit und Stabilität des Bauvorhabens einflussnehmenden Faktoren fallen in den Aufgabenbereich des Bauingenieurs. Je komplexer Ihr Bauvorhaben ist und je schwieriger sich der Baugrund darstellt, desto wichtiger ist die fach- und sachkundige statische Berechnung von einem Experten vor Ort.
Statiker Kosten
Wo finde ich einen Statiker in der Nähe UND welche Kosten wird der Statiker für ein Einfamilienhaus abrechnen? Vor dieser Frage stehen alle Bauherren, die ein Massivhaus errichten oder die eine Bestandsimmobilie umbauen wollen.
Wie viel der Statiker kosten wird, lässt sich durch einen Blick in die Honorarordnung für Architekten- und Ingenieurleistungen (HOAI) grob einschätzen. Hier sind alle festgeschriebenen Honorare für bestimmte Leistungen, sowie empfohlene Honorarhöhen für Einzelleistungen ohne Honorarbindung. Allerdings ist die HOAI für Laien eher unübersichtlich. Wenn Sie die Statiker-Kosten für Ihr Projekt erfahren möchten, suchen Sie sich einen Statiker in der Nähe und lassen sich ein personalisiertes Angebot erstellen.
Wenn Sie ein klassisches Einfamilienhaus bauen, belaufen sich die durchschnittlichen Kosten für den Statiker beim Einfamilienhaus mit einer Wohnfläche zwischen 100 und 150 qm auf rund 1.600 bis 2.500 Euro. Hierbei handelt es sich um die Kosten zur Berechnung und Überprüfung der Baustatik. Ist ein Bodengutachten nötig, belaufen sich die Zusatzkosten dieser Begutachtung auf rund 5.000 Euro.
Bauen Sie ein Fertighaus auf einem baustatisch bereits erschlossenen Grundstück, fallen keine zusätzlichen Honorare für eine statische Berechnung an. Die statische Prüfung und die Tragwerksplanung sind in den Bauleistungen des Anbieters enthalten und wurden bereits im Rahmen der Bauteilfertigung erbracht.
Wann braucht man einen Prüfstatiker?
Der Prüfstatiker ist in einigen Bundesländern verpflichtend. Wenn Sie in Hessen, in Berlin und in Brandenburg bauen, ist die Begutachtung der Baustatik vom Gesetzgeber vorgeschrieben. Das Ziel dieser Verordnung stellt die Tragefähigkeit und die Einhaltung brandschutzrechtlicher Verordnungen im Bezug auf die Statik sicher.
Wenn Sie mit einem vereinfachten Genehmigungsverfahren bauen, beauftragen Sie den Prüfstatiker eigenständig. In allen anderen Fällen wird er vom Staat hinzugezogen und arbeitet unabhängig von den Leistungen des vom Bauherrn beauftragten Statikers. Hinweis: Bei Sonderbauten sowie bei Bauwerken der Gebäudeklassen 4 und 5 wird der Standsicherheitsnachweis im Regelfall grundsätzlich gefordert.