Ein altes Sprichwort sagt: “Zeit ist Geld!” Dieses geflügelte Wort entstammt der Feder von Benjamin Franklin, einem der Gründerväter der USA, aus der Mitte des 18. Jahrhundert und war eigentlich als Hinweis an Kaufleute gedacht, nicht ihre Zeit zu vertändeln. Doch selten hatte ein Sprichwort mehr Tragweite als dieses, wenn es um den Hausbau geht. Jeder Bautag eines Hauses kostet bares Geld und belastet das Bauherrenkonto erheblich. Daraus folgt, dass eine peinlich genaue Bauplanung das A und O des Hausbaus ist.

Doch wie weit lässt sich der Hausbau überhaupt planen? Gibt es Informationen darüber, wie lange der Bau des Traumhauses dauert? Oder ist die Länge der Bauphase eher spekulativ, weil sie von vielen Faktoren abhängt? Und wie beeinflusst die Art des Baus - Massivhaus oder Fertighaus - das kostspielige Zeitfenster des Bauens? Das schauen wir uns an dieser Stelle einmal genau an.

Bau des Traumhauses - der erste Schritt ist rein bürokratischer Natur

Bevor eine Familie in Ihr Traumhaus einziehen kann steht ein großer Berg an bürokratischen Aufwand bevor. Im Laufe der letzten Jahrzehnte hat sich das zwar schon etwas verschlankt und vereinfacht, ein hoher Aufwand steckt trotz alledem dahinter.

Vor jedem Hausbau steht die Suche nach dem passenden Grundstück und ist das gefunden, geht es an das Einholen der notwendigen Baugenehmigungen. Dafür muss schon der Plan stehen, wie das Haus am Ende aussehen soll, denn auch die Bauart oder der Baustil müssen mit dem korrelieren, was regional vorgegeben ist. Wer zum Beispiel in Bayern und dort in einer Region, wo alles im Holzstil gebaut wurde, einen futuristischen “Mega-Glaskasten” bauen möchte, der wird eher Probleme mit der Baugenehmigung bekommen, da das erträumte Haus nicht mit dem Bebauungsplan konform ist.

Wie lange dauert es, bis man eine Baugenehmigung erhält?

Auch hier variiert das von Bundesland zu Bundesland und in den Ländern noch von Kommune zu Kommune. Wer sichergehen will, sich dabei nicht zu seinen Ungunsten zu verkalkulieren, der muss im Bundesschnitt von rund drei Monaten ausgehen, wenn der Bauantrag ohne Änderungsauflagen genehmigt wird. Gibt es Auflagen, wird dieses Zeitfenster natürlich vergrößert, denn diese Änderungen müssen planerisch umgesetzt werden.

Dieses Hintergrundwissen ist für Bauherren enorm wichtig, denn nur wer rechtzeitig die Baugenehmigung beantragt, kann günstige Zeitfenster beim Bau ausnutzen - Stichwort Witterung, zu der wir an späterer Stelle kommen.

Der Zeitpunkt des Bauantrags ist wichtig

Zu wissen, dass die Erteilung der Baugenehmigung mehrere Monate dauern kann, ist für Bauherren enorm wichtig. Nur wenn Sie rechtzeitig die Baugenehmigung beantragen, können Sie günstige Zeitfenster beim Bau ausnutzen - Stichwort Witterung, zu der wir an späterer Stelle kommen.

Die Basis: Bodenplatte oder Keller?

Keller

Sobald die Genehmigungen für den Bau erteilt wurden, kann mit dem Hausbau begonnen werden. Hier kommt es dann zur Frage - die schon bei der Planung des Hauses besprochen wird - es geht ums Fundament. Baut man einen Voll- oder Teilkeller? Oder entscheidet man sich für die günstigere Bodenplatte?

Bei diesen Fragen ist es übrigens unerheblich, ob ein Haus in Massivbauweise oder als Fertighaus geplant wird. Bodenplatte oder Keller haben bei beiden Varianten identische Erstellungszeitfenster.

Wie lange dauert der Bau eines Kellers?

Wie lange dauert der Bau einer Bodenplatte?

Wie lange dauert der Rohbau?

Sind Keller oder Bodenplatte fertig, kann es zeitnah an die Erstellung des Rohbaus gehen. Und hier treffen nun “Welten” aufeinander: das Massivhaus und das Fertighaus. In der Rohbauphase werden bei beiden Bautypen die einzelnen Geschosse - oder auch nur ein Geschoss, wenn das Haus zum Beispiel ein barrierefreier Bungalow werden soll - und der Dachstuhl fertiggestellt.

Sprechen wir beim Massivhaus für die Rohbauerstellung von Wochen, geht es bei der Fertigstellung des Rohbaus eines Fertighauses eher um Tage. Hier unterscheiden sich die unterschiedlichen Bauweisen gravierend.

Rohbaudauer Massivhaus

Beim Massivhaus wird Stein auf Stein vor Ort gemauert. Bei einer mittleren Hausgröße - bis zu 150 Quadratmeter Wohnfläche - nimmt dieser Bauabschnitt rund vier bis sechs Wochen in Anspruch. Wieder voraussetzend, es gibt keine witterungsbedingten Bauunterbrechungen.

Rohbaudauer Fertighaus

Grundsätzlich steht der Rohbau eines Fertighauses, bei dem die einzelnen Elemente bereits in einer Werkhalle vorgefertigt werden, deutlich schneller als der eines Hauses in Massivbauweise. Zwei bis fünf Tage werden angesetzt bis das Richtfest gefeiert werden kann.

Doch bei dieser Rechnung scheitern einige Bauherren oft an der Realität - auch ein Fertighaus muss zunächst einmal vorgefertigt werden. Und dafür müssen die Bauherren oft lange Wartezeiten in Kauf nehmen - denn die Werke der Anbieter sind oft schon auf Monate mit Aufträgen belegt. Schlussendlich kann es etwas schneller gehen als beim Massivhaus aber auch bei einem Fertighaus muss mit einer gewissen Wartezeit gerechnet werden.

Der Innenausbau als zeitintensive Bauphase

Viele Bauherren glauben, wenn erst der Rohbau steht, ist das Gröbste geschafft. Doch weit gefehlt - der Innenausbau nimmt einen erheblichen Teil der Bauzeit in Anspruch - wenn auch nicht mehr witterungsabhängig. Beim Innenausbau unterscheiden sich Fertig - und Massivbauten nur sehr gering. Zwei bis drei Monate müssen bei dieser Bauphase in etwa einkalkuliert werden.

Warum dauert der Innenausbau eines Hauses so lange?

Zum einen müssen alle Böden (Estriche) trocknen und ebenso muss der Putz an Decken und Wänden austrocknen, da sonst die Gefahr von Schimmelbildung droht. Diese Trocknungszeit kann sich bei optimaler Witterung - warm und trocken - ein wenig verringern oder eben auch bei nicht optimaler Wetterlage - kalt und nass - verlängern. Hinzu kommen die Installation von Sanitär- Elektro- und Heizungsanlagen.

Eigenleistung als potentieller Zeitfresser

Natürlich gibt es beim Innenausbau weitere Faktoren, welche die Bauphase in die Länge ziehen können: Die Ausbaustufe ist ein wichtiger Faktor.

  • Wer schlüsselfertig bauen lässt, kann sich auf die Zeitpläne des Bauträgers verlassen und ungefähr abschätzen, wann ins neue Traumhaus eingezogen werden kann.
  • Beim Ausbauhaus oder Bausatzhaus muss die Baufamilie selber Hand anlegen. Der Erfahrungswert sagt: jeder Selbstausbau frisst immens viel Zeit. Hilfskräfte sagen zu und fallen aus, man wird selbst krank, man ist jobtechnisch stark eingebunden oder der Innenausbau fordert seinen Tribut.

Auch wenn das schlüsselfertige Bauen die vergleichsweise kostenintensivere Variante ist, geht sie in der Regel schneller und da wären wir wieder beim “Zeit ist Geld”-Argument. Nur der, der in der Lage ist, seine Zeitressourcen und vor allen Dingen seine eigenen Fähigkeiten realistisch einzuschätzen, wird am Ende beim Selbstausbau mit Eigenleistung Geld sparen und nicht Jahre auf einer Dauerbaustelle leben. Vor allem im eigenen Portemonnaie kann sich das negativ auswirken - wer durch nicht erbrachte Eigenleistungen in Verzug gerät, muss weiterhin Miete zahlen, obwohl schon die ersten Kreditraten fällig werden.

Fazit

Fassen wir es kurz zusammen: Wer schlüsselfertig baut, muss mit einer Bauzeit von mindestens rund sieben bis acht Monaten rechnen. Alle Genehmigungsphasen und Widrigkeiten inkludiert. Die endgültige Bauzeit hängt von vielen Faktoren ab - Geduld ist etwas, das jeder Bauherr mitbringen muss - ganz gleich, ob er sich für ein Massivhaus oder ein Fertighaus entscheidet. Aber wenn die eigenen vier Wände erst bezogen werden können und man selbst zur Ruhe kommt, stellt sich sehr schnell raus: das Warten und die Geduld haben sich am Ende des Weges mehr als gelohnt!

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