Wenn von Massivhäusern die Rede ist, denkt man automatisch an Stein- oder Betonbauten. Tatsächlich ist die Verwendung von Steinen und Ziegeln für die Massivbauweise typisch. Allerdings besteht daneben die Möglichkeit, ein Holz-Massivhaus mit modernsten Bauverfahren aus Vollholz zu bauen und somit von Holz als einem der ältesten natürlichen Baustoffe der Welt mit besonders vorteilhaften und vor allem nachhaltigen baulichen Eigenschaften zu profitieren. Dabei kommt oft die Holzmassivbauweise, auch Brettstapelbauweise genannt, zum Einsatz. Mehr zum Holzmassivbau erfahren Sie im Folgenden.
Empfohlene Massivholzhäuser für Sie
Wie wird ein Holzhaus-Massivhaus gebaut?
Als Massivbau werden im Bauwesen Konstruktionen bezeichnet, bei denen Wände und Decken nicht nur Räume abschließen, sondern zugleich statische Funktionen erfüllen. Der Gegenbegriff dazu ist der Skelettbau. Hier wird das Gebäude durch ein Skelett getragen. Statische und raumabschließende Funktion sind dabei getrennt. Die klassische Form des Skelettbaus mit Holz ist das Fachwerkhaus. Welche eindrucksvollen und über Jahrhunderte beständigen Bauwerke in dieser möglich sind, kann man noch vielerorts in den Altstädten Deutschlands erleben, zum Beispiel in Quedlinburg oder in Esslingen am Neckar.
Traditionelles Massivholzhaus in Blockbauweise
Aber auch das Holzmassivhaus hat Tradition. Gut bekannt ist es als Blockhaus, eine Bauweise, bei der die tragenden Wände aus übereinander liegenden Baumstämmen oder massiven Balken errichtet werden. So sind die ältesten Funde von Blockhäusern in Europa knapp 5.000 Jahre alt. Aber nicht nur in den besonders waldreichen Regionen der Welt wie Skandinavien oder Nordamerika findet das Blockhaus bis heute Anklang. Auch bei uns sind Massivholzhäuser in Blockbauweise insbesondere in Süddeutschland und dem Alpenraum ein architektonischer Dauerbrenner. Und das aus gutem Grund, denn Massivholzhäuser in Blockbauweise lassen sich ohne chemische Zusatzmaterialien verbauen und daher besonders leicht als Ökohaus realisieren.
Seit gut 20 Jahren existiert zudem eine neue Technik beim Bau von Holz-Massivhäusern, die auf die alte Blockbauweise zurückgreift, nämlich die massive Holzplatte in Form von großflächigen Holzbauelementen.
Moderner Holzmassivbau in Brettsperrholz- oder Brettstapelbauweise
Bei einem Holz-Massivhaus aus massiven Holzplatten werden ein oder mehrere Holzlagen kreuzweise übereinandergelegt oder parallel miteinander verleimt und zu großformatigen Elementen verbunden. Die Holzlagen bestehen aus Brettsperrholz bzw. Brettschichtholz, weshalb mitunter auch von Brettsperrholzelementen oder Brettstapelelementen die Rede ist. Die vorgefertigten Elemente können großflächig zu Wänden, Decken und Dach verbaut werden, haben aber den Vorteil, dass sie wesentlich leichter und damit einfacher zu handhaben sind als Stahlbetonplatten.
Im Unterschied zu herkömmlichen Holzbauweisen ist die Holzmassivbauweise schneller und weniger aufwändig. Das Haus wird nach dem Baukastenprinzip vor Ort auf der Baustelle aus den vorgefertigten Massivholzplatten zusammengesetzt. Modernste Fertigungstechnik sorgt für Passgenauigkeit.
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Wie energieeffizient ist ein Holzmassivbau?
Der Holzmassivbau zeichnet sich durch besonders positive Wärmedämmungs-Eigenschaften aus. Die Raumwärme wird lange gehalten und die Wände isolieren gut gegen Kälte und Hitze von außen. Möglich wird das durch die Rohdichte des Materials. Sie sorgt für günstige Messwerte, sowohl bei der spezifischen Wärmespeicherkapazität, bei der Wärmeleitfähigkeit als beim Wärmedurchgangskoeffizienten. Mit einer zusätzlichen Außendämmung lassen sich Wärmebrücken zuverlässig vermeiden. Die Vorgaben des Gebäudeenergiegesetzes können so mit einem Holz-Massivhaus mühelos eingehalten werden. In Verbindung mit Wärmeschutzverglasungen werden sogar Passivhaus-Standards erreicht.
In puncto Energieeffizienz lässt das Holzmassivhaus daher keine Wünsche offen. Holz ist überdies ein sehr umweltfreundlicher Baustoff. Es handelt sich um einen nachwachsenden Rohstoff, der langlebig und leicht zu recyceln ist.Für die Herstellung von massiven Holzplatten wird weitaus weniger Energie benötigt als bei der Produktion anderer Baustoffe, etwa für Betonplatten. Holz bindet außerdem in großem Umfang CO2. Die CO2-Bilanz bleibt auch nach der Verarbeitung positiv.
Ein Holzhaus-Massivhaus lohnt sich
Ein massives Holzhaus zu bauen lohnt sich also gleich mehrfach: Für Sie, um gesund und nachhaltig zu wohnen, sowie für die Umwelt, um mit weniger Emissionen belastet zu werden.
Welche Vorteile und Nachteile hat die Holzmassivbauweise?
Massivholzhaus-Hersteller
Massivholzbau & Brettstapelbauweise: Fazit
Die Holzmassivbauweise oder Brettstapelbauweise bietet viele Pluspunkte gegenüber einem aus Stein gebauten Massivhaus. Gerade im Hinblick auf Nachhaltigkeit und Energieeffizienz erweist sich ein Holzmassivhaus von Vorteil. Durch die Vorfertigung der Plattenelemente erfolgt der Aufbau schneller als bei der herkömmlichen Massivbauweise. Lediglich beim Schallschutz müssen zusätzliche Maßnahmen getroffen werden, um für einen optimalen Wohnkomfort zu sorgen.
Holzmassivbau: Häufige Fragen
Artikel veröffentlicht am 9. September 2020, zuletzt überarbeitet am 11. November 2024