Treppe Platzbedarf: So gelingt die Treppenplanung sicher

Treppe Platzbedarf: So gelingt die Treppenplanung sicher

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Die Treppe wird bei der Hausplanung oft etwas vernachlässigt, doch wer rechtzeitig und ausführlich über die Treppenplanung nachdenkt, kann die spätere Nutzung deutlich angenehmer gestalten.

Ein erster wichtiger Punkt bei der Treppenplanung ist die Entscheidung über die Lage: Soll die Treppe zentral im Wohnbereich oder eher abgeschirmt in der Diele platziert werden? Eine Treppe im offenen Wohnraum kann als Gestaltungselement dienen, das Räume verbindet und sogar zusätzlichen Stauraum schafft. Sie kann den Wohnraum optisch vergrößern und sorgt für ein offenes, kommunikatives Raumgefühl. Gerade für Familien kann dies von Vorteil sein, da die Eltern besser mitbekommen, was im Haus geschieht.

Liegt die Treppe hingegen separat in der Diele, bietet dies mehr Privatsphäre. Später könnte das Obergeschoss sogar als eigenständige Wohneinheit genutzt werden, etwa wenn die Kinder ausziehen. Wichtig bei der Treppenplanung ist auch, ob der Kellerabgang integriert werden soll. Ein unbeheizter Keller sollte aus energetischen Gründen vom Wohnbereich abgetrennt sein.

Wird die Treppe zu klein dimensioniert, wird sie oft zu steil, zu eng und unkomfortabel. Daher lohnt es sich, mehr Platz für die Treppe einzuplanen, um eine bequeme, sichere und optisch ansprechende Lösung zu schaffen. Eine großzügige Planen einer Treppe erhöht nicht nur den Komfort, sondern steigert auch den Wohnwert und die Sicherheit.

Positionierung der Treppe

Die Position der Treppe im Haus spielt eine entscheidende Rolle. Beispielsweise sollte der Treppenantritt nicht direkt hinter der Eingangstür liegen, wie es in vielen Standardgrundrissen aus Platzgründen oft vorkommt. Eine solche Anordnung kann problematisch sein, wenn die Haustür offen steht und den Zugang blockiert. Zudem ist es unpraktisch, vom Schlafzimmer aus barfuß über den schmutzigen Fußabtreter laufen zu müssen, wenn der Weg zur Küche direkt an der Eingangstür vorbeiführt.

Auch die Form der Treppe beeinflusst die Sicherheit und den Komfort. Gerade Treppen mit gleichmäßig breiten Stufen sind am sichersten zu begehen. Einläufige Treppen, U-förmige und L-förmige Podesttreppen bieten viel Platz, benötigen aber auch mehr Fläche. Aufgrund von Platzmangel werden in Einfamilienhäusern häufig halb- oder viertelgewendelte Treppen eingebaut, bei denen die Stufen in den Kurven schmaler sind. Doch auch diese Treppenformen können gut begehbar sein, wenn sie ausreichend groß geplant werden. Wer jedoch häufig sperrige Gegenstände transportieren muss, wird die Vorzüge einer geradläufigen Treppe schätzen – zumal sich der Platzbedarf dieser Modelle durch die Integration von Einbauschränken unter der Treppe gut nutzen lässt.

Treppenformen und deren Platzbedarf

Klassische geradlinige Treppen

Geradläufige Treppen sind besonders beliebt, da sie eine klare, gradlinige Gestaltung bieten und einfach zu begehen sind. Allerdings sollte man bei offenen Treppen die Sicherheit im Blick behalten, besonders wenn kleine Kinder im Haus leben. Durch breitere Stufen oder reduzierte Abstände zwischen den Stufen kann die Gefahr minimiert werden, dass Kinder hindurchrutschen. Geschlossene Treppen, wie die elegante Faltwerktreppe, die wie ein gefaltetes Blatt Papier wirkt, bieten eine stilvolle Alternative, bei der Tritt- und Setzstufen harmonisch ineinander übergehen.

Treppen mit Podest

Podesttreppen bieten durch ihre Zwischenpodeste eine komfortable und sichere Möglichkeit, Höhen zu überwinden, besonders bei längeren Treppenläufen. Obwohl in privaten Einfamilienhäusern oft auf Sicherheitsgeländer verzichtet wird, sollte man diese Entscheidung gut überdenken. Auch wenn es rechtlich möglich ist, Geländer in bestimmten Bereichen wegzulassen, sorgt eine Absturzsicherung – etwa in Form von fast unsichtbaren Glasscheiben – für zusätzliche Sicherheit ohne den optischen Reiz der Treppe zu schmälern.

Wendeltreppen & Spindeltreppen

Gewendelte und Spindeltreppen sind oft ein Hingucker, jedoch selten die beste Wahl als Haupttreppe in einem Wohnhaus. Ihre runde Form und die oft schmaleren Stufen erfordern mehr Platz und können bei intensiver Nutzung unpraktisch sein.

Je nach Art und Breite kann eine Treppe unterschiedlich viel Raum beanspruchen: Eine einläufige, gerade Treppe benötigt etwa zehn bis zwölf Quadratmeter, während eine zweiläufige Variante mit Podest rund neun bis zehn Quadratmeter einnimmt. Halb- und viertelgewendelte Treppen kommen hingegen schon mit sechs bis neun Quadratmetern aus, was sie zu einer platzsparenden Alternative macht.

FormPlatzbedarf
Gerade Treppe, einläufig10 - 12 m²
Podesttreppe, zweiläufig7 - 10 m²
Viertelgewendelte Treppe9 - 10 m²
Halbgewendelte Treppe6 - 8 m²
Spindeltreppe6 - 8 m²

Treppenkonstruktionen

Neben der Form ist auch die Konstruktion der Treppe ein zentraler Aspekt, wenn Sie eine Treppe planen. Die Art und Weise, wie die Stufen befestigt sind, kann den Gesamteindruck der Treppe maßgeblich beeinflussen. Soll die Treppe leicht und offen wirken, bieten sich Konstruktionen wie Wangentreppen mit offenen Stufen, Holmtreppen oder sogar freitragende Treppen an, bei denen die Stufen optisch frei schweben. Die Wahl der Materialien und der Bauweise ist also nicht nur eine Frage der Ästhetik, sondern beeinflusst auch die Statik und den Platzbedarf der Treppe.

Durch eine durchdachte Treppenplanung und den Einsatz eines Treppenplaners können Sie die ideale Treppe für Ihr Zuhause finden – sei es eine platzsparende Lösung oder eine großzügige Treppe, die Ihren Wohnraum aufwertet.

Treppen sicher gestalten

Die Materialwahl und die Konstruktion der Treppe haben nicht nur Auswirkungen auf die Optik und die Kosten, sondern auch auf die Sicherheit und den Schallschutz. Besonders bei viertelgewendelten Treppen sollte auf rutschhemmende Oberflächen und eine sichere Befestigung an der Wand geachtet werden. Der Schallschutz spielt vor allem in lauten Haushalten oder Doppelhäusern eine Rolle. Wer in einem Haus mit mehreren Kindern lebt oder Wert auf Ruhe legt, sollte beim Treppenplaner gezielt nach schallschützenden Maßnahmen fragen.

Ein sicherer Treppenaufgang beginnt bei der Wahl der Materialien und endet bei der Gestaltung des Treppengrundrisses und des Geländers. Die DIN 18065 legt die Mindeststandards fest, um eine sichere Nutzung zu gewährleisten: Die Laufbreite sollte mindestens 80 cm betragen, besser sind jedoch 90 oder 100 cm. Eine ausreichende Durchgangshöhe von mindestens 200 cm ist ebenso essentiell, um Verletzungen zu vermeiden. Bei freien Treppenstufen müssen Sie daran denken, bei einer Fallhöhe von über einem Meter ein Geländer mit einplanen, das mindestens eine Höhe von 90cm hat. Die Geländerstäbe sollten dabei nicht weiter als 12cm auseinanderliegen, damit Sie ein potentielles Einklemmen vermeiden. Wählen Sie ebenfalls einen Handlauf für Treppen, die zwischen zwei Wänden liegt.

Fazit

Die Treppenplanung ist ein wichtiger Aspekt, der gut durchdacht sein sollte, da Änderungen im Nachhinein meist aufwendig und kostspielig sind. Eine vorausschauende Planung, die den Platzbedarf der Treppe berücksichtigt und die Sicherheitsaspekte nicht vernachlässigt, trägt maßgeblich zu einem komfortablen und sicheren Wohnumfeld bei. Ein durchdachter Treppenplaner hilft dabei, die ideale Lösung zu finden und langfristig von einer sicheren und ansprechend gestalteten Treppe zu profitieren.

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