Richtkranz auf einem Dachstuhl

Das eigene Richtfest richtig planen

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Für jeden Bauherren ist die Fertigstellung des Rohbaus mit dem Dachstuhl oben drauf ein entscheidender Meilenstein im Bauvorhaben. Traditionell ist das auch der Zeitpunkt, um das Richtfest zu feiern. Doch woran muss man beim Richtfest denken? Wie wird es am besten organisiert? Und wie läuft die Feier ab? Antworten darauf finden Sie hier.

Eine alte Tradition

Das Richtfest ist auch heute noch ein gern geübtes Ritual im Rahmen der Baufertigstellung. Damit wird eine jahrhundertealte Tradition fortgesetzt. Erste Richtfeste lassen sich im deutschsprachigen Raum bereits im 14. Jahrhundert nachweisen.

Je nach Region hat das Ereignis unterschiedliche Namen. Statt Richtfest wird zum Beispiel auch vom Bauheben, Hebefest, der Dachgleiche oder Aufrichte gesprochen. Gemeint ist dabei immer das Gleiche und nach wie vor ist das Richtfest sehr populär.

Richtfest feiern oder nicht?

Grundsätzlich ist es natürlich jedem Bauherrn selbst überlassen, ob er auf seiner Baustelle ein Richtfest veranstaltet oder nicht. Eine Pflicht dazu besteht nicht. Es gibt aber einige gute Gründe, die dafür sprechen. Das Richtfest ist eine passende Gelegenheit, um allen am Bau Beteiligten ein Dankeschön für ihre Arbeit auszusprechen. Außerdem können Sie den Anlass nutzen, um sich gleich den Nachbarn vorzustellen, Kontakte zu knüpfen und dabei einen guten Eindruck zu hinterlassen. Und last but not least ist das Richtfest auch für Sie ein positives emotionales Erlebnis, das Ihnen sagt: Sie haben eine persönliche Herausforderung gemeistert und ein wichtiges Vorhaben in Ihrem Leben - das ist ein Bauprojekt meistens - fast geschafft.

Wann ist der richtige Zeitpunkt?

Normalerweise wird das Richtfest gefeiert, wenn derRohbaufertig und der Dachstuhl errichtet ist. Bei Flachdachbauten feiert man (mangels Dachstuhl) stattdessen bisweilen ein "Deckenfest". Manche Bauherren warten auch bis zum Einbau von Fenstern und Türen und begehen dann ein "Dichtfest". Auch hier gilt: die Entscheidung bezüglich des Zeitpunkts liegt letztlich bei Ihnen. Natürlich macht ein Richtfest erst Sinn, wenn der Bau schon weit fortgeschritten ist.

Grundsätzlich sollte ein Richtfest immer unter der Woche gefeiert werden, wenn die Bauleute auf der Baustelle sind. Und da es hier auf "Sichtbarkeit" ankommt, braucht es eine Zeit mit Tageslicht - zum Beispiel der frühe Nachmittag.

Wie läuft ein typisches Richtfest ab?

Bei Richtfesten gibt es in der Regel ein festes Muster für den Ablauf:

Bauherrenpaar steht auf dem Dachstuhl mit Richtkranz
  1. Der Zimmermann klettert zunächst auf den Dachstuhl und befestigt dort den Richtkranz. Je nach Region kann das auch eine Richtkrone oder ein Richtbaum sein.
  2. Anschließend folgt - häufig, aber nicht zwingend in Reimform - der Richtspruch mit Dankesworten sowie Glück- und Segenswünschen.
  3. Üblicherweise erhebt der Zimmermann dann ein Glas, trinkt auf's Wohl des Bauherrn und wirft es schließlich klirrend zu Boden - nach dem Motto "Scherben bringen Glück".
  4. Als Bauherr sind Sie nun selbst gefordert, den Dachstuhl zu erklimmen und dort den finalen Nagel einzuschlagen. Damit endet der offizielle Teil und der gesellige Part des Beisammenseins inklusive Richtschmaus kann beginnen.
  5. Das Ende ist offen und eine solche Feier kann sich durchaus über einige Stunden erstrecken, je nach Lust und Laune der Gäste und des Gastgebers.

Früher war es üblich, dass der Richtbaum von den Nachbarn geliefert wurde. Heute sind Sie in der Regel selbst dafür zuständig. Schöne Richtkränze oder Richtkronen bekommt man im Blumengeschäft. Im digitalen Zeitalter ist sogar die Bestellung über das Internet möglich. Oder Sie machen sich selbst ans Werk und binden Ihren eigenen Richtkranz. Richtsprüche lassen sich heute ebenfalls problemlos online recherchieren. Es gibt ganze Sammlungen dafür.

Tradition: Zimmermannsnagel

Mit dem letzten Nagel hat es seine besondere Bewandtnis. Oft erhalten Sie dafür einen untauglichen Hammer und einen speziellen Zimmermannsnagel, den Sie in ein viel zu kleines vorgebohrtes Loch schlagen sollen - Fehlschlag garantiert! Das ist Absicht, denn für jeden misslungenen Versuch ist eine Runde Schnaps fällig.

Das Richtfest planen und vorbereiten

Die Planung für das Richtfest kann beginnen, wenn der Architekt oder Bauleiter den genauen Termin für die Errichtung des Dachstuhls mitteilt. Mit etwa zwei Wochen Vorlauf ist eine gute und stressfreie Vorbereitung möglich. In diesem Zeitraum ist das nötige Equipment bequem zu besorgen, Einladungen lassen sich aussprechen und die Einkäufe für die Bewirtung können erledigt werden.

Wer wird eingeladen?

Teilnehmer eines Richtfestes sind typischerweise die bis dato am Bau beteiligten Handwerker und Baufachleute sowie der Architekt bzw. Bauleiter. Das ist das "Minimum". Und die eigene Familie sollte selbstverständlich auch nicht fehlen. Darüber hinaus sind Sie bezüglich Ihrer Gästeliste ziemlich frei. Freunde, Bekannte, Verwandte, Kollegen und Nachbarn können Sie nach Gusto dazu einladen und so den Kreis Ihrer Gäste enger oder weiter fassen.

Das Einladen der zukünftigen Nachbarn hinterlässt schon mal einen guten Eindruck und kann die Basis für ein gutes Verhältnis schaffen. Oft macht ein Fest mehr Freude, wenn sich viele mit Ihnen über das gelungene Werk freuen dürfen.

Das leibliche Wohl

"Essen und Trinken hält Leib und Seele zusammen" - das gilt auch beim Richtfest. Hier erwartet man von Ihnen keine Haute Cuisine, gefragt ist eher herzhafte Hausmannskost. Und es sollte vor allem gut und reichlich sein. Was Sie auftischen, bleibt Ihnen überlassen und wird auch etwas von der Jahreszeit bestimmt. Eintöpfe, Würstchen, Salate oder Gegrilltes kommen immer gut an. Bei den Getränken sollten Sie einen guten Mix aus Kalt und Warm, Alkoholisch und Nichtalkoholisch präsentieren - für jeden Geschmack etwas.

Das nötige Equipment für das Richtfest

Welche Ausstattung brauchen Sie für Ihr Richtfest? Hier eine kleine Liste, woran Sie - neben Essen und Trinken - auf jeden Fall denken sollten:

Biertische und Bänke mit rosa Deko beim Richtfest
  • Richtkranz oder Richtbaum
  • Tische und Bänke bzw. Stühle
  • Mobile Toilette
  • Bierzelt oder Pavillon
  • Dekomaterial, Lichter, Lampions u.ä.
  • Geschirr, Gläser/Becher inkl. Schnapsgläser, Besteck und Servietten
  • je nach Jahreszeit und Witterung: Heizstrahler/-bläser, Kühlanhänger, Kühlschrank, Planen/Folien
  • Kleinigkeiten wie Mülleimer/-beutel, Absperrbänder, Strom- und Verlängerungskabel usw.
  • evtl. eine Musikanlage

Das passende Geschenk zum Richtfest

Sie sind Gast bei einem Richtfest und suchen nach einem geeigneten Geschenk? Kein Problem - mit praktischen Accessoires für das Haus wie einem Briefkasten, Hausnummern, Fußmatten, Werkzeugkästen usw. machen Sie selten etwas verkehrt. Absprachen unter Gästen im Vorfeld, um Doppelungen zu vermeiden, sind sinnvoll.

Bewährt haben sich auch Einkaufsgutscheine für Bau- oder Gartenmärkte. Ganz klassisch sind Brot und Salz.

Warum sich ein Richtfest lohnt

Mit dem Richtfest können Sie sich nicht nur selbst eine Freude machen, sondern auch viele Sympathien gewinnen - bei Bauleuten, Nachbarn, Freunden und Bekannten. Die Kosten einer solchen Veranstaltung halten sich in Grenzen und richtet sich nach dem Umfang und der von Ihnen geplanten Ausstattung. So sollten Sie in Ihrem Budget ein paar hundert Euro für das Richtfest mit einkalkulieren. Mit einer guten Vorbereitung und rechtzeitigen Planung wird es ein Richt(iges)fest.

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