Ein feuchter Keller ist nicht nur ärgerlich, sondern er stellt eine Gefahr für die gesamte Bausubstanz dar. Um Ihr Haus vor aufsteigender Feuchtigkeit zu schützen, sollten Sie den Keller trocken legen und eine Ursachenermittlung vornehmen lassen. Welche Abdichtung optimal ist, hängt von den Gründen der Durchfeuchtung und von den baulichen Gegebenheiten ab. Wichtig ist, dass Sie die Nacharbeit professionell durchführen lassen.
Gründe für feuchte Kellerwände
Feuchtigkeit im Keller kann verschiedene Gründe haben. Bodenfeuchtigkeit und Sickerwasser, drückende Feuchtigkeit oder ansteigendes Grundwasser sind häufige Ursachen für feuchte Kellerwände. Können Sie einen Rohrbruch oder Baufehler und Risse im Fundament ausschließen, sollte der Grund unbedingt von einem Fachmann ermittelt werden. Die häufigsten Nässeprobleme treten im Zusammenhang mit starken Regenfällen auf und weisen darauf hin, dass die Abdichtung des Kellers nicht ordnungsgemäß vorgenommen wurde - oder dass sie im Laufe der Jahre porös geworden ist.
Begutachtung vor Abdichtung
Ein Fachmann findet schnell heraus, woher das Wasser im Keller kommt und warum Ihre Wände feucht sind. Eine Kellerabdichtung von innen oder auch von außen ist nur effektiv, wenn die ergriffene Maßnahme zur Problemstellung passt. Drückt das Grundwasser durch den Kellerboden, ist eine andere Abdichtung nötig als bei aufsteigender Feuchtigkeit, die zum Beispiel durch Sickerwasser an einer Hausseite eindringt. Auf welchem Weg die Feuchtigkeit in Ihren Keller gelangt, kann ein Experte mit einem Feuchtigkeitsmessgerät schnell und ergebnissicher herausfinden. Die Begutachtung ist die Grundlage einer fachgerechten Kellersanierung auf Basis des vorliegenden Problems.
Wie wird ein Keller nachträglich abgedichtet?
In den meisten Fällen werden nachträgliche Maßnahmen zum Keller abdichten von innen durchgeführt. Vorab wird die beauftragte Firma den Keller trocken legen und die Innenwände von Schimmel und Ausblühungen reinigen. Eine Außenabdichtung ist möglich, zieht aber einen umfangreichen Bauaufwand nach sich und setzt voraus, dass Sie das Fundament freilegen lassen. Lediglich bei Häusern ohne Keller, also beim Bau auf einer Bodenplatte, kann die nachträgliche Abdichtung von außen ohne größere Ausschachtungen erfolgen. Im Regelfall wird Ihnen ein Fachmann dazu raten, die Kellerabdichtung von innen vorzunehmen. Mit Dämmschlämmen, Feuchtigkeitssperren durch Injektion oder dem Mauersägeverfahren ist es verhältnismäßig einfach möglich, die Abdichtung nach der Vorbereitung durch Trockenlegung vorzunehmen. Eine pauschale Empfehlung für eine Methode gibt es nicht, da die Bausubstanz, das Baumaterial und die Problemstellung selbst beim Keller abdichten einzubeziehen sind.
Was kostet nachträgliche Abdichtung des Kellers?
Welche Summe Sie für eine Kellerabdichtung von innen oder von außen einplanen müssen, hängt vom Arbeitsaufwand und von der zu behandelnden Fläche aus. Außenabdichtungen sind kostenintensiver, da ein größerer Erdaushub und damit der Einsatz schwerer Baufahrzeuge nötig wird. Lassen Sie Ihren Keller von innen abdichten, stehen unterschiedliche Verfahren zur Verfügung. Größere bauliche Maßnahmen sind in den meisten Fällen nicht nötig, egal ob die Abdichtung horizontal oder vertikal erfolgt. Wichtig ist, dass Sie den Keller trocken legen und mit der nachträglichen Abdichtung erst beginnen, wenn die Wände und der Kellerboden von überschüssiger Feuchtigkeit befreit sind. Ihr Keller ist für die Abdichtung vorbereitet, wenn der Auffangbehälter des Bautrockners nicht mehr mit Wasser gefüllt ist.
Einfache Abdichtungen werden mit rund 100 EUR pro Quadratmeter berechnet. Die Anwendung des Injektionsverfahrens kostet zwischen 250 und 300 EUR pro Quadratmeter. Bei einer Außenabdichtung fallen für den Erdaushub zwischen 350 und 450 EUR pro laufendem Meter an. Hinzu kommen die Kosten für Materialien und die Arbeitszeit, welche die Baufirma zum Keller abdichten benötigt.
Was sind häufige Fehlerquellen?
Ehe Sie eine Maßnahme zur Abdichtung ergreifen, müssen Sie den Keller trocken legen. Eine zu eilige Planung erweist sich als Fehler, da eine Abdichtung auf nach wie vor feuchten Wänden nicht funktioniert. Auch eine unzureichende Vorbereitung des Untergrunds zieht Probleme nach sich. Ehe Sie den Keller abdichten, sollten Schimmel und anderweitige Rückstände vollständig entfernt werden. Dicke Schichten Dämmschlamm sorgen nicht automatisch für eine höhere Trockenheit. Vielmehr kann eine zu dicke oder zu dünne Auftragung eine Verschlimmerung der Problematik fördern. Ein falsch abgedichteter Wand-Sohlen-Abschluss sowie die unfachmännische Einbindung von Durchführungen sind bei Kellerabdichtungen in Eigenleistung oft zu beobachten. Die größte Fehlerquelle beruht allerdings darauf, dass aus Kostengründen auf eine fachmännische Ausführung verzichtet und durch fehlende Erfahrung die falsche Maßnahme ergriffen wird.