Glasfaseranschluss im Haus: Unverzichtbar für Neubauten
In der heutigen digitalen Ära ist eine schnelle Internetverbindung in Wohnhäusern nicht mehr nur eine Option, sondern eine Notwendigkeit, vor allem in Zeiten von Home-Office und digitalem Lernen. Was genau die Vorteile von einem Glasfaseranschluss sind, wie die technischen Begebenheiten ausfallen und was die Installation kostet? Das alles finden Sie hier!
Definition: Was ist ein Glasfaseranschluss bei Neubauten?
Ein Glasfaseranschluss verbindet Neubauten direkt mit dem High-Speed Internet des Glasfasernetzwerks. Seit 2016 ist laut dem DigiNetz-Gesetz erforderlich, dass alle Neubauten eine Glasfaser-Infrastruktur vorweisen. Dadurch wird sichergestellt, dass sowohl private als auch gewerbliche Neubauten von Anfang an mit hochmodernen Glasfaserkabeln ausgestattet sind, um den zukünftigen Anforderungen gewachsen zu sein.
Warum Glasfaser im Haus verlegen?
Obwohl viele Bauherren zunächst zögern und überlegen, ob die traditionellen DSL-Verbindungen mit 50 bis 100 Mbit/s nicht ausreichen, zeigt die Erfahrung, dass der Bedarf an Bandbreite stetig wächst. Vor zwei Jahrzehnten waren 1 bis 2 Mbit/s ausreichend, aber heutige Anwendungen wie Streaming, Cloud-Dienste, Online-Gaming und Video-Konferenzen benötigen deutlich mehr Kapazität.
Vorteile eines Glasfaseranschlusses
Die Vorteile von Glasfaserkabel im Haus liegen klar auf der Hand:
- Stabilität und Zuverlässigkeit: Im Vergleich zu DSL bietet Glasfaser eine weniger störanfällige und konstante Internetgeschwindigkeit.
- Gleichbleibende Hochgeschwindigkeitsverbindung: Im Gegensatz zu herkömmlichen Internetanschlüssen, bei denen oft der Upload deutlich langsamer ist als der Download, ermöglichen Glasfaseranschlüsse eine symmetrische Datenübertragung.
- Zukunftssicherheit: Ein Glasfaseranschluss kann potenziell Internetgeschwindigkeiten im Terrabit-Bereich erreichen und erhöht zudem den Wert Ihrer Immobilie erheblich.
Ausbau des Glasfaseranschlusses: Ein systematischer Prozess
Der Ausbau der Glasfaserinfrastruktur erfolgt in enger Zusammenarbeit zwischen kommunalen Einrichtungen und spezialisierten Unternehmen. Ein Kooperationsvertrag regelt die Details des Ausbaus, der nur dann in Angriff genommen wird, wenn genügend Interessenten durch Vorverträge das Projekt unterstützen.
Schritte des Glasfaserausbaus
- Nachfragebündelung und Vorverträge
- Entscheidung und Planung bei Erreichung der benötigten Quote
- Tiefbauarbeiten zur Verlegung der Glasfaserkabel
- Installation der Glasfaserkomponenten im Gebäude
- Aktivierung und Inbetriebnahme des Anschlusses
Zwischen der ersten Planung und der endgültigen Schaltung des Glasfaseranschlusses können mehrere Monate vergehen.
Komponenten eines Glasfaser-Hausanschlusses
Ein effizienter Glasfaseranschluss im Haus umfasst mehrere kritische Komponenten:
- HÜP (Hausübergabepunkt): Die erste Anlaufstelle der Glasfaser im Haus.
- GF-TA (Glasfaser-Teilnehmeranschluss): Die Verbindungseinheit, die die Glasfaser bis zum Router leitet.
- NT (Glasfasermodem): Das Modem, das die optischen Signale in Daten umwandelt.
Für die Installation dieser Komponenten werden fortschrittliche Verlegetechniken wie das Einblasen von Glasfaserkabeln verwendet, die minimalinvasive Eingriffe am Grundstück ermöglichen.
Hausübergabepunkt (HÜP): Das Eingangstor für Glasfaser
Der Hausübergabepunkt, kurz HÜP, markiert die erste wesentliche Schnittstelle des Glasfaseranschlusses im Haus. Normalerweise wird der HÜP innerhalb eines Radius von bis zu drei Metern vom Techniker installiert und dient als Brücke für weitere Verbindungen innerhalb des Gebäudes. Wird das Signal über Kupferkabel weitergeführt, spricht man von einer FTTB-Konfiguration (Fiber to the Building). Ist die Übertragung von Glasfaser zum Endgerät, dann handelt es sich um einen ‘Fiber to the Home’ (FTTH) Anschluss.
Glasfaser-Teilnehmeranschluss (GF-TA): Kernstück neben dem Router
Die Glasfaserdose, bekannt als GF-TA, ist idealerweise direkt neben dem Router platziert, um optimale Signalstärke zu gewährleisten. In Mehrfamilienhäusern findet man sie in jeder Wohnung, während der HÜP meist in zentralen Bereichen wie dem Keller oder Hauswirtschaftsräumen installiert ist.
Glasfasermodem (NT): Das finale Glied der Kette
Das Glasfasermodem, oder NT, wird üblicherweise in unmittelbarer Nähe zur GF-TA positioniert, typischerweise nicht weiter als 0,5 Meter entfernt. Am besten ist die nächste Steckdose nicht weiter als zwei Meter entfernt, da das Modem nur läuft, wenn es an den Strom angeschlossen ist. Die Platzierung der GF-TA muss daher schon während der Planungsphase der Elektroinstallationen bedacht werden.
Optionen für den Anschluss: Flexibilität im System
Verbraucher haben die Wahl, entweder das Standardmodem des Anbieters zu nutzen oder ein eigenes, kompatibles Gerät anzuschließen. Die Verbindung zwischen Router und Modem wird mittels eines LAN-Kabels hergestellt, was den Aufbau eines FTTH-Systems vervollständigt.
Kosten eines Glasfaser-Hausanschlusses
Initialkosten und laufende Gebühren
Die Erstellung eines Glasfaseranschlusses verursacht einmalige Baukosten von etwa 500 bis 1.000 Euro. Die monatlichen Betriebskosten variieren je nach gewählter Geschwindigkeit zwischen 40 und 90 Euro.
Spezialfälle: Kosten ohne langfristige Verträge
Tiefbauarbeiten, die nötig sind, um das Glasfaserkabel zu verlegen, führen zu beträchtlichen Kosten für den Anbieter, die in Form von Anschlussgebühren an den Kunden weitergegeben werden.
Kostenersparnis durch FTTH-Tarife
Viele regionale Anbieter verzichten auf die Anschlusskosten, wenn der Hausbesitzer sich für einen Zwei-Jahres-Vertrag entscheidet. Diese Kombiverträge sind oft eine kosteneffiziente Lösung, um hohe Installationskosten zu umgehen und die Immobilie ans Glasfasernetz anzuschließen.
Einmal installiert, werden für den Betrieb des Glasfaseranschlusses monatliche Tarife fällig, die abhängig von der gebuchten Bandbreite sind. Diese reichen von etwa 40 Euro monatlich für 100 Mbit bis zu 90 Euro für 1.000 Mbit. Im Vergleich zu traditionellen DSL-Verbindungen bieten Glasfaser-Tarife deutlich höhere Upload- und Downloadgeschwindigkeiten. Zusätzliche Optionen wie ein TV-Paket erhöhen die Attraktivität des Glasfaseranschlusses weiter.
Zusätzlicher Tipp: Gemeinsame Tiefbauarbeiten nutzen
Falls in der Nachbarschaft Glasfaserleitungen verlegt werden, bietet es sich an, die Gelegenheit zu nutzen und den eigenen Anschluss zeitgleich zu legen. Dadurch können Kosten gesenkt und die Installation beschleunigt werden.