Rohbau mit Fenster- und Türsturz

Fenstersturz und Türsturz: Nutzen, Materialien und Kosten

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Soll die Wand eine Öffnung bekommen, damit dort eine Tür oder ein Fenster Platz hat, bleibt immer ein Risiko: Soll das Mauerwerk stabil darüber halten, muss es gestützt werden. Das übernimmt ein Türsturz oder Fenstersturz. Hier erfahren Sie, was ein Sturz eigentlich ist, wann er gebraucht wird, aus welchen Materialien er bestehen kann und was er kostet.

Was ist ein Sturz?

Während sich eine gemauerte Wand selbst trägt, also ohne weitere Unterstützung hält, sieht das oberhalb von Öffnungen anders aus. Der Sturz ist daher ein tragfähiges Stück Mauer oberhalb von Fenster- und Türöffnungen. Daher ist ein Sturz stabil, spannt über die gesamte Breite und liegt mit seinen Enden auf dem Mauerwerk neben der Öffnung auf. Er trägt das Gewicht der über ihm liegenden Mauer und leitet es in die tragfähigen Bereiche ab.

Wann braucht man einen Sturz?

In der Regel wird ein Sturz eingebaut, wenn eine tragende Wand eine Öffnung bekommen soll und diese breiter als 60 Zentimeter wird. Ist die Öffnung kleiner, kann die Stelle entweder einfach übermauert oder mit Lagerfugenbewehrungsstahl gestützt werden. Außer bei Türen und Fenstern gibt es noch weitere Anwendungen: So wird über einer Durchreiche auch bei nichttragenden Wänden ein Sturz gebaut. Ebenso, wenn ein Wanddurchbruch zwei Räume miteinander verbinden soll.

Aus diesen Materialien kann ein Sturz bestehen

Vor dem Mittelalter wurden Natursteine und Bögen aus Mauersteinen als Sturz genutzt. In Fachwerkhäusern bildeten Riegel aus Holz den Sturz über Aussparungen, während bei Backsteinhäusern gemauerte Bogenstürze die Öffnungen überspannten. In Verbindung von Stahl- und Betonbau wurden in der Neuzeit zunächst Eisen-, später Stahlbeton als moderner Sturz entwickelt. Heute werden Stürze als Ton- oder Ziegelsturz, Betonsturz und Stahlsturz eingebaut.

Betonsturz

Werden Zementsteine oder Kalksandsteine für das Mauerwerk verwendet, ist ein Betonsturz üblich. Diesen gibt es in linearen oder nicht-linearen Längen, er kann aber bis zu einer Länge von 3,49 Meter passend gegossen werden. Soll er stärkere Lasten tragen, wird entweder eine stärkere Bewehrung eingebaut oder Beton mit einer speziellen Rezeptur verwendet. Wird ein individueller Sturz gegossen, ist der Mehraufwand dafür einzukalkulieren.

Ziegelsturz

Besonders bei Bauten mit Leichtbacksteinen und Backsteinen wird häufig ein Ton- oder Ziegelsturz eingebaut. Das sind U-förmige Elemente, die mit Stahl, Glasfaser oder einer anderen Bewehrung ausgestattet und mit Beton ausgegossen werden.

Stahlträger

Stahlträger verfügen über einen großen Spielraum für die Gestaltung und sind daher eine beliebte Sturzform. Sie werden in der Regel als Doppel-T-Träger oder U-Profil genutzt. Die Auswahl der speziellen Profile und Stärken geschieht nach der Tragfähigkeit. Da die meisten Stahlträger aus Schrott gefertigt werden, sind sie nach dem Ausbau auch recyclebar.

Sturz Kosten

Wenn Sie einen Sturz einbauen wollen, ganz gleich, ob Sie einen Fenster- oder Türsturz einbauen, hängen die Kosten vor allem von den Arbeiten drumherum ab. Bei Änderungen in einem bestehenden Gebäude muss ein Statiker prüfen, ob Sie in eine Wand eine zusätzliche Öffnung einbauen können. Liegen Leitungen an dieser Stelle in der Wand, müssen diese eventuell verlegt werden. Dazu braucht der Sturz mindestens 25 Zentimeter an Fläche zur Auflage auf jeder Seite. Der eigentliche Sturz kostet je nach Länge und Material dagegen im Vergleich nur relativ wenig.

Was kostet ein Fenstersturz?

Ein einfacher Betonsturz aus Leichtbeton kostet bei einer Länge von einem Meter noch nicht einmal 5 Euro. Die reinen Kosten für den Sturz sind relativ überschaubar, teuer wird es dagegen durch die Arbeitsleistungen von Statiker und anderen Fachleuten. Wollen Sie nachträglich einen Sturz einbauen, damit es in den Räumen heller wird, müssen Sie die gesamten Leistungen rund um die Fensteröffnung mit bedenken.

Was kostet ein Türsturz?

Für diesen gilt das gleiche wie beim Fenster: Der eigentliche Sturz kostet im Verhältnis gar nicht viel, die Kosten für das Öffnen der Wand und den Einbau der Tür sind dagegen viel größer.

Besonders günstig: Fertigteilsturz

Ist der Sturz bereits fertig und muss nicht auf die exakte Länge angepasst werden, ist er günstiger. Daher bildet ein Fertigteilsturz die kostengünstigste ´Methode.

Diese Kosten sollten Sie beim nachträglichen Einbau einer Tür- oder Fensteröffnung mit berücksichtigen:

  • Handelt es sich um eine tragende oder eine nichttragende Wand? Ein Blick in den Bauplan hilft oft weiter. Wenn Sie selbst keinen haben, können Sie in diesen bei Ihrer zuständigen Bauaufsichtsbehörde Einsicht nehmen. Ein Richtmaß sind 11,5 Zentimeter: Ist die Mauer maximal 11,5 Zentimeter dick, dürfte sie nichttragend sein, eine stärkere Mauer ist dagegen oft tragend. Fenster werden in der Regel in tragende Wände eingebaut. Diese Öffnungen müssen vom Statiker geprüft werden.
  • Vor den eigentlichen Arbeiten sollte der Raum mit Folie ausgelegt werden. Eine zusätzliche Folienwand schützt weitere Räume vor dem entstehenden Staub. Soll Fenster oder Tür in eine tragende Wand eingebaut werden, benötigen Sie zusätzliche Stützen.
  • Soll die Öffnung in eine Betonwand oder eine schwierige Ecke erfolgen, brauchen Sie oft Kernbohrungen. Diese sorgen dafür, dass Sie Beton oder Mauerwerk leichter ausbauen können.
  • Wird in eine Wand eine Öffnung gebrochen, entsteht nicht nur Bauschutt, sondern auch feiner Staub. Sämtliche Teile müssen so zerlegt werden, dass sie gut abtransportiert werden können. Die Kosten hierfür richten sich nach der dafür nötigen Arbeitszeit. Dazu kommen die Kosten für den Abtransport.

Sturz Maße berechnen

Die Maße des Sturzes richten sich danach, welches Gewicht auf ihm lastet. Ziegelsteine und Putz wiegen beispielsweise rund 1.500 Kilogramm pro Kubikmeter. Ist die Wand über dem Sturz 14 Zentimeter dick, einen Meter hoch und zwei Meter breit, sind das 420 Kilogramm Last. Der Sturz sollte sicherheitshalber mindestens anderthalb so viel Last tragen können, das wären 420 Kilogramm = 4,2 kN/m x 1,5: Das sind mindestens 6,3 kN/m.

Häufige Fragen zum Thema Sturz

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