Fassadendämmung aus Styropor, wie EPS landläufig genannt wird, ist eine der Einsatzmöglichkeiten für die Polystyrol Dämmung. Diese kann im Baubereich für fast alle Anwendungen gefertigt werden und wird als Außendämmung oder Perimeterdämmung eingesetzt. An den Wänden, Decken, im Dach oder als Trittschalldämmung werden die günstigen Styropor Dämmplatten verbaut.
Hier erfahren Sie, was EPS Dämmstoffe sind, was diese kosten und wo die EPS Dämmplatte überall eingesetzt werden kann. Sie erfahren auch, wofür sich die Dämmplatten aus Styropor weniger gut eignen und klären die Vorteile und Nachteile des Dämmstoffes.
Was ist eine EPS Dämmung?
Die drei Buchstaben bedeuten einfach: expandiertes Polystyrol. In der Hauptsache besteht diese Art der Dämmung aus Polystyrol. Als Granulat geliefert, wird es bei circa 90 Grad Celsius durch Wasserdampf vorgeschäumt. Dabei wird es bis zu 50fach vergrößert. Diese vorgeschäumten Perlen aus Schaumstoff werden schließlich zu Platten oder Blöcken geformt. In Abhängigkeit von der Temperatur, der Dauer und der Form der weiteren Verarbeitung unterscheiden sich Rohdichte und andere Eigenschaften der Polystyrol Dämmung, die umgangssprachlich einfach als Styropor bezeichnet wird.
Aus bauordnungsrechtlichen Gründen werden die Dämmplatten aus Styropor mit Flammschutzmitteln ausgerüstet.
Wo werden EPS Dämmplatten eingesetzt?
EPS Dämmplatten können in vielen Bereichen beim Hausbau eingesetzt werden, beispielsweise im Keller, an den Decken und Wänden oder auf dem Dach.
Dachdämmung
Auf Flachdächern werden abrollbare, auf Pappe kaschierte EPS-Bahnen verwendet, aber auch Dämmplatten aus EPS-Hartschaum, mit glattem Rand oder Stufenfalz. Auf geneigten Dächer kommen EPS Dämmplatten zum Einsatz, beispielsweise extra große Platten unter den Sparren oder als flexible Dämmung als Zwischensparrendämmung.
Fassadendämmung
Für die Fassadendämmung wird Styropor an die Fassade geklebt und bei Bedarf noch mit Spezialdübeln gesichert. Der EPS-Dämmstoff bildet einen konstruktiven Teil des Dämmsystems, ob im Verbundsystem oder bei hinterlüfteten Fassaden.
Trittschalldämmung
Gepresste und daher elastische Dämmplatten aus Styropor können als Trittschalldämmung dienen.
Innendämmung
Zur Innendämmung gibt es Bodendämmplatten, die unter dem Estrich verlegt werden können, für Fensterlaibungen werden ebenfalls dünne Styropor Dämmplatten genutzt.
Perimeterdämmung
Hierfür werden ebenfalls EPS-Dämmplatten genutzt. Neben speziellen Platten, die unter die Bodenplatte gelegt werden, gibt es auch Platten für Kellerwände. In beiden Fällen werden die Styroporplatten außerhalb der Abdichtung angebracht.
Für diese Einsätze sind Styropor Dämmplatten eher ungeeignet:
- Schallschutz: Soll neben Wärmedämmung auch Schallschutz erreicht werden, ist EPS nur wenig dafür geeignet.
- Flachdach: Wird auf dem Flachdach Bitumen mit großer Hitze verklebt, schadet das der EPS Dämmplatte.
- Zwischensparrendämmung: Bestehen die Dachsparren aus Holz, ist eine andere Dämmung sinnvoller. Diese macht die Bewegungen der Sparren leichter mit.
Was kostet eine EPS Dämmung?
Grundsätzlich ist eine Polystyrol Dämmung relativ günstig. Die endgültigen Preise richten sich nach der Wärmedurchlässigkeit (dem U-Wert) und der Stärke der Dämmung. Selbstverständlich gibt es zwischen den einzelnen Anbietern auch Preisunterschiede.
Eine EPS-Dämmplatte mit einer Wärmedurchlässigkeit von 0,035 W/mK kostet:
- in einer Stärke von 10 Zentimetern etwa 7 Euro pro Quadratmeter
- in einer Stärke von 15 Zentimetern etwa 10 Euro pro Quadratmeter
- in einer Stärke von 20 Zentimetern etwa 15 Euro pro Quadratmeter
Zusätzlich werden für die Dämmung Putz, Kleber, eventuelle Tellerdübel benötigt, inklusive der dazugehörigen Kosten. Dazu kommen die Kosten für die Handwerker, falls die Dämmung nicht selbst angebracht wird.
EPS Dämmstoff: Vorteile und Nachteile
EPS Dämmung Vorteile
- EPS Dämmstoff ist relativ preiswert und verfügt über gute Dämmeigenschaften. In einer Stärke von zehn Zentimetern kosten die Platten etwa 7 Euro pro Quadratmeter.
- Die Wärmeleitfähigkeit ist gering, das gleiche gilt für die Dichte. Daher verfügt EPS über ähnlich gute Dämmeigenschaften wie Mineralwolle. Die Wärme bleibt im Haus und die Heizkosten überschaubar.
- Die Dämmplatten lassen sich auch von Heimwerkern problemlos mit Klebstoff oder Dübeln montieren.
- Dazu kommt das geringe Gewicht der Dämmplatten aus Styropor. Damit lässt sich das Dämmmaterial einfach transportieren und auch an der Wand montieren.
- Weil der EPS Dämmstoff über eine hohe Druckfestigkeit verfügt, kann er stark belastet werden. Daher eignet er sich gut als Perimeterdämmung unterhalb der Bodenplatte.
- Der leichte Dämmstoff verfügt über die Baustoffklasse 1, damit ist er schwer entflamm- und brennbar. Dämmplatten aus Styropor sind extrem lange haltbar.
EPS Dämmung Nachteile
- Zur Herstellung von EPS Dämmstoff wird Erdöl benötigt, ein fossiler Rohstoff, der nur begrenzt auf der Erde vorhanden ist. Weil dabei gleichzeitig eine Menge Energie benötigt wird, ist die Energiebilanz daher höher als bei Produkten aus Recyclingmaterialien.
- Wird der EPS Dämmstoff vom UV-Licht der Sonne bestrahlt, vergilben die Platten und werden gleichzeitig spröde. In diese feinen Risse kann Feuchtigkeit eindringen und dort Wärmebrücken bilden.
- Müssen die Dämmplatten entsorgt werden, ist das teuer und aufwändig. Je besser die Styropor Dämmung verklebt ist, desto schwerer lässt sie sich auch wieder ablösen.
- Wurde der Dämmstoff vor 2016 hergestellt, enthält er womöglich das Flammschutzmittel HBCD. Dann muss er bei Entfernung als Sondermüll entsorgt werden.
- Der Schmelzpunkt von Styropor liegt bei 240 Grad Celsius. Daher ist diese Dämmung auf einem Flachdach unter heiß verklebten Bitumen nicht geeignet. Brennt das Haus, kann das Styropor schmelzen und heiß an der Fassade herunterfließen. Damit erschwert es das Löschen.
- Mit der Wärmespeicherkapazität liegt Styropor nur im Mittelfeld. Daher reagiert der Dämmstoff schnell auf starke Temperaturschwankungen, heizt sich jedoch im Sommer schnell auf und kühlt im Winter schnell aus.