Die Elektroplanung im Haus steht relativ früh auf der To-Do Liste. Damit Ihre Elektrik später einfach und sicher per Knopfdruck und ohne zahlreiche Verteiler und Verlängerungen funktioniert, sollten Sie die Steckdosenplanung mit höchster Akribie vornehmen. Grundsätzlich stellen sich jedem Bauherren zwei Fragen. Wie viele Steckdosen werden im jeweiligen Zimmer benötigt? Wo sollen sich die Steckplätze befinden? Nehmen Sie sich viel Zeit für die Elektroplanung in Ihrem Haus - es geht um Ihre Sicherheit und um den Wohnkomfort.
Elektroinstallation planen: Wie geht man vor?
Die Elektroplanung ist für jeden Neueigentümer eine Erfahrung, der er sich zum ersten Mal stellen und bei der ihm kein Fehler unterlaufen sollte. Es ist nicht empfehlenswert, die Anzahl und Ausführung der Steckdosen im Neubau allein auf Basis der Kosten zu wählen. Vielmehr sollten Sie genau überlegen, wie viele Anschlüsse Sie im jeweiligen Raum benötigen und welche Geräte Sie auf jeden Fall anschließen werden. Ein bis zwei freie Steckplätze für den Staubsauger oder ein Handyladegerät sollten zusätzlich zur Verfügung stehen. Wenn Sie Ihre Steckdosen planen ist es besser, einige Steckdosen zu viel als eine Dose zu wenig einzukalkulieren.
Arbeitsschritte und Tipps:
- Skizze inklusive Möblierung für alle Räume inklusive der späteren Nutzung anfertigen
- Anzahl der notwendigen Steckdosen pro Raum und Wandseite großzügig planen (lieber mehr, als zu wenig)
- Im Wohnraum oder im Heimkino an einer Wandseite mindestens 5 Steckdosen einplanen
- Den Steckplatz etwa 30 cm von der angrenzenden Wand entfernt in einer Zimmerecke positionieren
- Alle Wohnbereiche (Kinderzimmer, Wohnzimmer, Schlafzimmer) sollten auf zwei Wandseiten mit Steckplätzen ausgerüstet werden
- Keller und Garagen oder eine heimische Werkstatt benötigt Steckplätze mit Dreiphasenwechselstrom für Geräteanschlüsse bis zu 400 Volt
Welche Steckdosen gibt es?
Es gibt eine große Menge verschiedener Steckdosenarten. Welche Steckdosen sind in Ihrem Neubau wichtig und wie hoch sind die Kosten für Steckdosen, die Sie im Neubau planen? Im Endeffekt ist es wichtig, dass Sie für jeden Raum eine konkrete Steckdosenplanung vornehmen und wissen, wie viele und welche Steckplätze Sie in Ihrem neuen Haus benötigen werden.
Die bekannteste Art ist die Schuko-Steckdose, die über einen integrierten Schutzkontakt verfügt. Doch auch hier gibt es verschiedene Ausführungen, sodass Sie genau abwägen und den späteren Einsatz sowie die Risiken in Ihrem Haus (Kinder, Haustiere) abwägen sollten. Im Folgenden sind alle Steckdosenarten zu finden, die Sie in der Elektroplanung im Haus beherzigen sollten.
- Schuko-Steckdose mit Kinderschutz für Haushalte mit Kleinkindern
- Schuko-Steckdose mit Klappdeckel für automatischen Verschluss nach Steckerentfernung
- Schuko-Steckdose mit Überspannungsschutz für Computer und andere empfindliche Geräte
- Schuko-Steckdose mit Wasserschutz für Bäder und Küchen (Klappdeckel)
- Telefonsteckdose mit drei Anschlüssen
- Netzwerksteckdosen für die Vernetzung aller internetfähigen Geräte im Haus
- Antennensteckdose für Häuser mit Satellitenschüssel
- Lautsprecheranschlussdose für die kabellose Verbindung aller Lautsprecher im Haus
Wie viele Steckdosen sind beim Neubau sinnvoll?
Sicherlich ist die Anzahl der benötigten Steckdosen in einem Haus eine individuelle Entscheidung. Doch es gibt bestimmte Richtwerte, die auch ohne eine große Anzahl von Sondergeräten benötigt werden. In einem klassischen Einfamilienhaus mit 120 bis 140 m² sind durchschnittlich 34 Steckdosen in die Elektroinstallation einzuplanen.
- Im Flur im EG benötigen Sie 2 Steckdosen plus einer Telefonsteckdose für Ihren Festnetz- und Internetanschluss.
- Verfügen Sie über einen Hauswirtschaftsraum, werden je ein Steckplatz für die Waschmaschine und für den Trockner benötigt sowie zwei zusätzliche Steckdose für Kleingeräte (z.B. Bügeleisen)
- In der Küche benötigen Sie in der Regel am meisten Steckplätze. Empfehlenswert sind je eine Steckdose für Herd (Starkstromanschluss für E-Herd), Abzugshaube, Spülmaschine und Kühlschrank. Darüber hinaus sollten mindestens 8 weitere Steckdosen in der Nähe der Arbeitsfläche(n) platziert werden zum Anschluss kleinerer Küchenhelfer.
- Im Wohnzimmer brauchen Sie 8 Steckplätze und zusätzlich die Antennendose für Ihren Satellitenempfang.
- Der Flur im OG kommt mit einer Steckdose aus.
- Das Schlafzimmer ist mit 4 Steckdosen gut ausgestattet.
- Ebenfalls 4 Steckplätze sind für Kinderzimmer geeignet.
- Im Arbeitszimmer sind auch 4 Dosen ratsam. Sollten Mehrere das Arbeitszimmer gleichzeitig nutzen, empfiehlt es sich 2 weitere Steckplätze einzurichten.
- Im Duschbad/Gäste-WC reichen 2 Steckdosen, während das Masterbad über 4 Steckdosen verfügen sollte.
Insgesamt: 47 - 49 Steckdosen für ein Einfamilienhaus
Zimmer | Anzahl Steckdosen |
---|---|
Flur EG | 2 + 1 Telefon-/Internetanschluss |
HWR | 4 |
Küche | 12 |
Wohnzimmer | 8 + Antennenanschluss |
Flur OG | 1 |
Schlafzimmer | 4 |
Kinderzimmer | 4 |
Arbeitszimmer | 4 bis 6 |
Masterbad | 4 |
Gäste-WC | 2 |
Je mehr Räume Sie haben und je größer Sie bauen, desto mehr Steckdosen und Lichtschalter sollten Sie für Ihren Wohnkomfort und die Sicherheit der Elektrik einplanen.