Kaputte Wand

Die 10 häufigsten Baumängel und was man gegen sie tun kann

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Ein Haus zu bauen, ist für viele Menschen ein großer Traum - aber auch ein abenteuerliches Vorhaben. Der sogenannte Pfusch am Bau ist nämlich keine Seltenheit. Immer wieder treten Baumängel auf, die nicht bei der Abnahme, sondern erst Jahre später entdeckt werden können.

Um Wut und hohe Reparaturkosten zu vermeiden, sollte jeder Bauherr sich vorher darüber im Klaren sein, wie man auf einen Baumangel reagiert. Informieren Sie sich über die häufigsten Fehler, wissen Sie schon bei der Abnahme und während des Prozesses, worauf Sie zu achten haben.

Was sind Baumängel?

Laut dem Bürgerlichen Gesetzbuch handelt es sich bei Baumängeln um Abweichungen von der vorher vereinbarten Beschaffenheit eines Werkes oder Gebäudes. Die Vertragsordnung für Bauleistungen gibt das Vorliegen eines Baumangels auch dann an, wenn das Gebäude nicht den anerkannten Standards der Technik entspricht.

Das bedeutet zusammengefasst: Wenn der Bau nicht so umgesetzt wurde wie vorgegeben, wenn er gefährlich oder nicht bezugsfähig ist, ist er von Baumängeln betroffen. Diese Mängel müssen nicht immer grobe Schäden sein, die mit bloßem Auge erkennbar sind. Stattdessen gibt es auch viele kleine Fehler in der Planung oder Ausführung des Baus, die langfristig zum Problem werden können.

Wer haftet bei Baumängeln?

Wer bei der Bauabnahme oder in den Jahren danach Mängel an seinem Haus feststellt, muss das nicht einfach akzeptieren. Im Allgemeinen sollten schon bei der Abnahme alle Bauteile überprüft und eventuelle Fehler schriftlich und mit Fotos dokumentiert werden. Ein Sachverständiger kann dabei helfen. Sollten wesentliche Fehler auftreten, können Sie sich als Bauherr weigern, das Gebäude abzunehmen.

Für gewöhnlich müssen Sie dem Bauunternehmer die Chance zur Beseitigung des Mangels geben. Bei Unverhältnismäßigkeit oder Unmöglichkeit kann dieser die Arbeit jedoch verweigern. Dann haben Sie das Recht auf eine Wertminderung. Diese wird auf Basis der ungefähren Kosten geschätzt, die die Beseitigung der Mängel verlangen wird.

Wer haftet für Fehler, die bereits bei der Planung entstanden sind?

Die 10 häufigsten Mängel bei der Bauabnahme

1 - Risse im Mauerwerk oder im Putz

Baustoffe wie Mörtel und Putz müssen exakt nach Vorgabe verarbeitet werden. Geschieht das nicht oder werden gar unpassende Baustoffe miteinander kombiniert, schadet das nicht nur der Optik, sondern auch der Bautechnik. Besonders ein Wandaufbau mit Wärmedämmverbundsystem zieht mangelhafte Arbeiten und Risse im Mauerwerk geradezu magnetisch an.

2 - Falsch eingebaute Dampfsperren

Dampfsperren schützen die Dämmschicht und die Gebäudehülle vor eindringender Feuchtigkeit. Bei fehlerhaften Anschlüssen an einer sensiblen Stelle, zum Beispiel am Übergang zum Kamin, bildet sich Kondenswasser in der Dämmung. Diese Durchfeuchtung führt zum Verlust der Dämmwirkung und schadet dem Raumklima.

3 - Mängel am Dach

Aus bautechnischer Sicht ist das Dach einer der heikelsten Teile eines Gebäudes. Der Klassiker ist hier eintretende Feuchtigkeit durch eine unzureichende Dämmung oder den Einsatz von feuchtem Holz im Dachstuhl. Handelt es sich um ein Flachdach, stellen fehlerhafte Schweißnähte oder Abdichtungsanschlüsse ein häufiges Problem dar.

4 - Mängel an Fenstern und Türen

Um Luftströmungen zu vermeiden und den Verbrauch an Heizenergie so gering wie möglich zu halten, sollten alle Fenster und Türen dicht schließen können. Werden die Arbeiten an dieser Stelle vernachlässigt, können Fenstergetriebe verunreinigt werden oder sich Türblätter verziehen. Führen Sie deshalb bei der Abnahme eine Dichteprüfung durch oder nutzen Sie eine Wärmebildkamera, um Wärmebrücken zu finden.

5 - Risse in tragenden Holzstrukturen

Wenn noch feuchtes Holz verwendet wird, kommt es bei der einsetzenden Trocknung zu einem natürlichen Schwund im Baumaterial. Die entstehenden Risse sind nicht nur ein optischer Mangel, sondern auch gefährlich für die gesamte Konstruktion. Denn die Trocknung reduziert die Tragkraft des Holzes und kann so die Statik des Baus beeinträchtigen.

6 - Mängel am Gebäudesockel

Da der Gebäudesockel den Übergangsbereich zwischen Abdichtung und Fassade darstellt, ist er besonders anfällig für Wettereinflüsse wie UV-Strahlung, Regen und Schnee. Aus diesem Grund muss hier besonders darauf geachtet werden, dass der Putz gegen Bodenfeuchte abgedichtet ist. Sollte das Fundament durch einen Baumangel nachgeben, können im Boden und in den Wänden Risse auftreten.

7 - Undichter Keller

Wird der Keller nicht richtig abgedichtet, kann Feuchtigkeit leichter durch die Fugen dringen und Schimmelbildung begünstigen. Die Ursache für den undichten Keller kann sowohl in der Planung als auch im Material oder der Ausführung liegen.

8 - Mängel in der Haustechnik

Hier können zahlreiche Probleme von unzureichend ummantelten Elektroleitungen bis zu falsch ausgeführten Wasserinstallationen auftreten. Oft werden Heizungen falsch eingestellt, sodass zu viel Energie verbraucht wird. Undichte Lüftungsanlagen hingegen führen zum Eindringen von Feuchtigkeit in Bauteile.

9 - Mängel beim Auftrag des Estrichs

Der falsche Auftrag des Estrichs kann zu rissigen Fußböden führen. Estrich ist von Bedeutung, da er für die Druckverteilung und die Feststellung der erwünschten Höhenlage verantwortlich ist. Eine falsche Positionierung der Dehnungsfugen oder ein ungleichmäßiger Auftrag führen zu Fugen.

10 - Falsch ausgewählter Fußboden

Nicht immer passt der gewünschte Fußbodenbelag zum Haus. Ein häufiger Fehler ist beispielsweise die Verlegung von Parkett auf einer Fußbodenheizung. Durch die aufsteigende Wärme bilden sich unerwünschte Fugen im Belag. Klären Sie deshalb bereits früh, was Sie sich wünschen und ob dies umsetzbar ist.

Wichtigste Fragen über Mängel bei der Bauabnahme

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