Die Bodenplatte trägt Ihre gesamte Immobilie und muss daher von höchster Qualität und statischer Perfektion sein. Mit der entsprechenden Erfahrung können Sie auf Basis vom Statiker erstellter Fundamentpläne Geld sparen, in dem Sie die Bodenplatte selbst betonieren. Da Baufehler sehr teuer werden und die gesamte Gebäudestatik gefährden können, sollten Sie bei Eigenleistung in diesem Bereich sehr sorgfältig vorgehen und wissen, wie komplex die Errichtung der Bodenplatte für ein Eigenheim ist.
Was ist der Fundamentplan und was sagt er aus?
Fundamentpläne sind vom Statiker gefertigte Bauzeichnungen, die den Verlauf des Fundaments, die Bewehrung, das Mischungsverhältnis des Betons sowie die Hausanschlüsse festlegen. Um eine Bodenplatte gießen zu können, müssen Sie die auch als Bewehrungsplan bezeichnete Darstellung lesen und umsetzen können. Der Fundamentplan gibt Auskunft über alle Eigenschaften und Maße der Bodenplatte, die als Grundlage jeder Bebauung vom Gartenhaus über ein Carport bis hin zur Wohnimmobilie dient.
Worauf muss ich beim Fundamentplan achten?
Für die Beauftragung eines Statikers gibt keine gesetzliche Vorschrift. Allerdings sollten Sie sich auch bei DIY in diesem Punkt unterstützen und eine präzise Zeichnung anfertigen lassen. Weist eine selbst gegossene Bodenplatte im Nachhinein Fehler auf und führt zu daraus resultierenden Baumängeln, kann die mit dem Hausbau beauftragte Baufirma jegliche Gewährleistung ablehnen. Bedenken Sie vorab, dass Sie beim Bodenplatte selbst gießen schweres Gerät benötigen. Eine statische Ermittlung der Belastbarkeit und der baulich nötigen Spezifikationen ist essentiell, um das tragende Teil für Ihr Haus anhand aller nötigen Details herzustellen.
Bodenplatte selber gießen - wie geht man vor und welches Material wird benötigt?
Den Anfang bildet die Erstellung der Fundamentpläne, für die Sie einen Statiker beauftragen und ihm vor Ort einen Einblick in die örtlichen Gegebenheiten UND in Ihre Baupläne liefern. Die Vorbereitung beinhaltet die Ausschachtung der Baugrube und eine Verdichtung des Bodens. Je weicher die Erde auf der Baustelle ist, desto tiefer muss für den Bau einer Bodenplatte gebaggert werden. Anschließend werden die Dämmung und die Leerrohre für Elektrik und Wasser verlegt. Wenn Sie die Bodenplatte selber machen, bedenken Sie die Notwendigkeit des Frostschutzes und einer nach Fundamentplan erzeugten Bewehrung. Für den Bau benötigen Sie einen Minibagger, Bewehrungsstahl und Leerrohre, Beton im richtigen Mischungsverhältnis sowie eine hochwertige Schalung für den Betonguss.
Hinweis: Entscheiden Sie sich vor Baubeginn, ob Sie ein Einzel- oder Punktfundament, ein Streifenfundament oder ein Plattenfundament bauen möchten. Anschließend lassen Sie die Fundamentpläne anhand Ihrer Kriterien erstellen.
Trocknungszeit
Nach dem Betongießen muss das Fundament je nach Mischungsverhältnis rund 28 Tage Trocknungszeit. Um die Rissbildung und Auswirkungen durch Frost zu vermeiden, sollten Sie je nach Witterung handeln und
- im Winter einen Frostschutz über das Fundament bringen
- im Hochsommer bei starker Hitze für eine Bewässerung mit dem Gartenschlauch sorgen.
Etwa 5 Tage nach der Fertigung der Bodenplatte kann auf der Baustelle weitergearbeitet werden. Der Beton ist zwar noch nicht völlig ausgehärtet, doch er ist begehbar und Sie können die Schalung abnehmen.
Wer haftet, wenn Bodenplatte fehlerhaft gegossen wurde?
Das kommt darauf an, ob Sie die Bodenplatte selbst gebaut oder von der Baufirma herstellen lassen haben. Wenn Sie Ihre Bodenplatte selber machen und einen Fehler begehen, schließt die Baufirma jegliche Haftung aus. Der fehlerhafte Guss kann daher zu hohen Mehrkosten führen und sogar dazu führen, dass Ihr Bauprojekt gestoppt werden muss. Hat Ihnen eine Baufirma eine zu große, nicht ausreichend stabile oder anderweitig fehlerhafte Bodenplatte errichtet, haftet diesbezüglich das Unternehmen.
Wieviel Geld kann gespart werden?
Mit Eigenleistung können Sie gegenüber einer von der Baufirma gegossenen Bodenplatte bis zu 50 Prozent der Kosten einsparen. Wie viel Geld das im Einzelfall ausmacht, hängt von den Kosten des Fundaments, vom Honorar des Statikers und vom Vergleichsangebot des Bauunternehmens ab. Als geübter Handwerker, beispielsweise als Betonbauer, können Sie alle Kosten für externe Arbeitsleistungen fernab der Fundamentpläne einsparen und zahlen lediglich die Materialkosten und die Leihgebühren für notwendige Baumaschinen, die Anlieferung des Betons sowie der anderweitigen Baumaterialien. Rechnen Sie bei Eigenleistung rund eine Woche Bauzeit ein.
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