Die Kenntnis zur Bodenbeschaffenheit ist ein essentielles Fundament für den Hausbau. Lassen Sie ein Baugrundgutachten erstellen, um sich vor Risiken ungeeigneter Böden oder Ihnen nicht bekannter Geheimnisse zu schützen. Ein erfahrener Bodengutachter findet mit einer Bohrung heraus, ob Ihr Baugrundstück für den geplanten Hausbau geeignet ist oder ob Sie eventuell weitere Vorkehrungen treffen müssen. Hier erfahren Sie, wann ein Bodenbegutachtung empfohlen wird und welche Prüfungen ein Sachverständiger vornimmt.
Was ist ein Bodengutachten?
Ein Bodengutachten gibt Aufschluss über die Zusammensetzung und Beschaffenheit des Bodens. Es sollte stets vor einem Hausbau auf dem Baugrundstück durchgeführt werden, um herauszufinden, inwiefern der Boden für den geplanten Bau geeignet ist.
Wer erstellt ein Bodengutachten?
Die Erstellung des Bodengutachtens erfolgt durch einen Sachverständigen für Geotechnik. Der Bodengutachter, wie der Experte auch genannt wird, arbeitet mit modernster Technik und langjähriger Erfahrung in der Erstellung von Baugrundgutachten. Sie können durch die Bodenprobe und eine Vor-Ort-Prüfung sicher sein, dass es während der Ausschachtung nicht zum Baustopp wegen statischer Probleme oder einem Ihnen nicht bekannten hohen Grundwasserspiegel kommt. Das Gutachten verschafft Ihnen maximale Planungs- und Finanzsicherheit beim Hausbau.
Wie läuft die Untersuchung des Baugrunds ab?
Um Erkenntnisse zur Beschaffenheit des Bodens zu erhalten, werden verschiedene Bohrungen bis zu einer Tiefe von fünf bis sechs Metern unter dem geplanten Fundament vorgenommen. Wenn Sie ein Haus mit Keller planen, gehen die Bohrungen noch tiefer und dienen dem Zweck, die gewünschte Unterkellerung sicher zu planen. Ergibt sich im Rahmen der Bodenuntersuchung ein hoher Grundwasserspiegel oder lockerer, für Ihren geplanten Haustyp ungeeigneter Boden, rät Ihnen der Gutachter zu Verbesserungen des Zustands.
Ein weiterer Punkt im Baugrundgutachten beruht auf Bodenproben, die im Labor untersucht werden. Die Unterteilung in 7 Bodenklassen liefert Ihnen eine Erkenntnis darüber, ob und in welchem Umfang Ihr Bauvorhaben möglich ist und wie schwierig sich die Erdarbeiten gestalten werden.
Bis heute ist das Baugrundgutachten eine freiwillige Entscheidung des Grundstückseigentümers. Es besteht also keine Pflicht für ein Bodengutachten. In den Bauordnungen der Bundesländer ist jedoch ein Paragraph aufgeführt, in dem die Standsicherheit von Gebäuden aufgegriffen und vorausgesetzt wird. Um diese zu gewährleisten, sollte in den meisten Fällen ein Gutachten des Bodens durchgeführt werden, um so einen verlässlichen Sicherheitsnachweis zu erhalten.
Wichtig: Da Sie als Grundstückseigentümer für alle von Ihrem Grundstück ausgehenden Risiken haften, sollten Sie die Begutachtung bestenfalls vor dem Erwerb des Baugrunds vornehmen lassen. Da Sie die Kosten selbst tragen, kann sich die Suche nach einem bereits begutachteten Baugrundstück lohnen. Sie können den Hausbau nur beginnen, wenn Sie einen Sicherheitsnachweis für den Erd- und Grundbau dem Sachverständigen vorlegen können. Dies kann, muss aber kein Bodengutachten sein.
Welche Informationen enthält das Gutachten?
Der Bodengutachter listet eine ganze Reihe an Informationen auf. Als Bauherr stehen Sie vor der Herausforderung, die Werte und Kennzahlen richtig zu deuten und Ihr Bauvorhaben daran zu orientieren. Am besten geben Sie das Gutachten an den Architekten weiter und lassen die wichtigen Details von einem Fachmann prüfen.
- Ihre Kerndaten sowie der Bauort und das geplante Bauwerk sind im oberen Teil der ersten Gutachtenseite ersichtlich.
- Anschließend werden der Bodenaufbau, seine Kennwerte und die Bodenart sowie die Bodenklasse näher definiert.
- Das Setzungsverhalten und die Tragfähigkeit, das Grundwasservorkommen und mögliche Belastungen sowie die Versickerungsfähigkeit von Oberflächenwasser stehen ebenfalls im Gutachten.
- Ein weiterer Kontrollpunkt widmet sich der Frostsicherheit und den Auffälligkeiten sowie den Gefahren (beispielsweise Erdbebenwahrscheinlichkeit).
- Sie erhalten wichtige Hinweise zur Gründung und zur Abdichtung des Mauerwerks, die auf den Bodengegebenheiten und damit auf den Erkenntnissen des Bodengutachtens beruht.
Welche Kosten fallen für die sachverständige Bodenprüfung an?
Die Kosten hängen von unterschiedlichen Faktoren ab. Je größer Ihr Baugrundstück ist, desto mehr Quadratmeter müssen geprüft werden. Ebenfalls kostenbeeinflussend ist die Bauweise. Für ein Baugrundgutachten für den unterkellerten Hausbau fallen 15 bis 20 Prozent höhere Gutachterkosten als für den Bau mit Bodenplatte an.
Im Endeffekt basiert der Preis auf den gewünschten Leistungen, die vom einfachen Gutachten bis zu einem erweiterten Bodengutachten mit Kosten für eine Analyse im Labor reichen.
- Für eine einfache Begutachtung können Sie mit rund 1.000 Euro rechnen.
- Ergeben sich im Rahmen der Kontrolle Probleme oder müssen Analysen durchgeführt werden, liegt der durchschnittliche Preis bei etwa 2.500 Euro.
Wenn Sie am Bodengutachten und diesen Kosten sparen, wird sich der Hausbau schlimmstenfalls verteuern, da vorhandene Probleme erst während der Bauphase erkannt werden. Ein Vergleich verschiedener Bodengutachter-Angebote lohnt sich aufgrund der Preisdifferenzen bei verschiedenen Experten.