Paar beim Finanzierungsgespräch

Finanzierungsgespräch: Tipps für einen erfolgreichen Ablauf

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Ein bisschen Kapital ist vorhanden, aber ganz reicht es doch nicht. Ein Kredit muss her. Aber wie läuft so ein Kreditgespräch bei der Bank ab? Was muss man für das Finanzierungsgespräch mitbringen, und was ist wichtig?

Einen Kredit beantragen wir nicht allzu oft im Leben, da fehlt einfach die Übung. Dementsprechend nervös sind die meisten Menschen vor dem Kreditgespräch. Das ist durchaus verständlich, aber unnötig. Denn mit ein bisschen Vorbereitung kann es gar nicht schief gehen. Wir haben uns angesehen, um was es bei einem Baudarlehen geht, was die Banken wissen wollen und wie ein Beratungstermin abläuft.

Wie bereitet man sich auf ein Finanzierungsgespräch vor?

Kreditgespräche sind keine Straftat, dementsprechend kann man sich mit etwas Vorbereitung durchaus gelassen in das Gespräch begeben. Gelassenheit ist auch deshalb wichtig, weil man nicht einfach nur einen Kredit beantragen will: Der Finanzexperte der Bank (meist ist es die Hausbank) will Kreditnehmer und -nehmerinnen bei diesem Gespräch erst einmal kennenlernen. Während des Gesprächs wird das Finanzierungsvorhaben erklärt, die eigene finanzielle Situation wird dargestellt. Der persönliche Eindruck spielt zwar eine Rolle. Aber ob und zu welchen Konditionen der Kredit vergeben wird, hängt dann doch von den Rahmenbedingungen und harten Fakten ab.

Übrigens dürfen die Bankberater genauso nervös sein vor einem solchen Gespräch: Von ihnen wird erwartet, dass sie realistisch zum Kredit beraten, alle Fragen beantworten können und dazu auch noch die beste Baufinanzierung für Ihre Situation aufstellen.

Einen Finanzplan als Basis erstellen

Bevor Sie einen Gesprächstermin ausmachen, sollten Sie sich mit einem Finanzplan darauf vorbereiten. Alle Konten und Abrechnungen werden genauestens geprüft. Das mag zwar erst einmal peinlich sein, sicher derart "nackt" zu machen. Aber der Finanzplan ist ohnehin Pflicht, wenn man einen Kredit beantragen will. Dazu werden alle Ausgaben den Einnahmen des Haushalts gegenübergestellt. Wird der Plan im Vorfeld des Beratungstermins erstellt, ist man beim Gespräch zumindest gut vorbereitet und kann alle Fragen des Beraters oder der Beraterin beantworten.

Finanzwissen ist keine Voraussetzung

Vorkenntnisse über die Abwicklung einer Baufinanzierung oder ähnliches sind erst einmal nicht nötig. Die Bankberater und -beraterinnen sind darin geschult, auch absolute Laien mit allen wichtigen Informationen zu versorgen und fachlich korrekt zu beraten. Allerdings kann es die Nervosität nehmen, wenn man sich vorher schon ein wenig über Zinssätze, Zinsbindung und Modalitäten von Rückzahlungen beliest.

Welche Unterlagen sollte man zum Kreditgespräch mitbringen?

Beim Kreditgespräch geht es darum, welche Tilgungsraten bei einem Kredit welcher Höhe bei einer festgelegten Laufzeit realistisch sind. Die Bank will ihr Geld nicht verlieren - ein schlecht angepasster Kredit ist allerdings immer der finanzielle Tod des Kreditnehmers und damit ein Verlustgeschäft für die Bank. Um eine möglichst gute Anpassung zu erreichen, sind ein paar Zahlen nötig. Die monatlichen Einnahmen und Ausgaben müssen genau kalkuliert werden. Das passiert in einem Finanzierungsplan. Der sollte beim Gespräch immer dabei sein. Allerdings müssen Einnahmen und Ausgaben auch nachgewiesen werden. Deshalb sind Dokumente zu diesen Punkten wichtig:

  • Einkünfte aus dem Angestelltenverhältnis (Verdienstbescheinigung der letzten Monate und letzter Einkommenssteuerbescheid)
  • Einkünfte aus selbständiger Arbeit (jüngste Bilanzen, Einnahmeüberschussrechnung der letzten zwei Jahre, zwei letzte Einkommenssteuerbescheide)
  • Einkünfte aus Kapitalvermögen (Eigenkapitalnachweis)
  • sonstige Einkünfte (Renteninformation, falls zutreffend)
  • Kaltmiete bei Immobilienbesitz
  • Kindergeld und Elterngeld
  • Nebenverdienste und sonstige Einkünfte
  • bestehende Darlehen und Ratenkredite
  • Leasingraten
  • Kosten für Kommunikation inklusive GEZ
  • Lebenshaltungskosten
  • Ausgaben für KFZ
  • Versicherungen und private Krankenversicherung, falls vorhanden
  • Unterhaltszahlungen (Scheidungsfolgenvereinbarung und/oder Unterhaltszahhlungsvereinbarung)
  • verbleibende Mietausgaben nach der Finanzierung

Vorhandenes Kapital und Verbindlichkeiten sollten ebenfalls nachgewiesen werden. Eckdaten zu der Immobilie, die finanziert werden soll, gehören übrigens auch dazu.

Benötigte Unterlage vorher bei Kreditgeber erfragen

Allerdings gibt es keine feste Vorschrift, welche Dokumente oder Unterlagen genau mitgebracht werden müssen. Das handhabt jedes Kreditinstitut etwas anders. Deshalb sollte vor dem Finanzierungsgespräch unbedingt nachgefragt werden, welche Unterlagen die Bank bei dem Termin sehen will. Oft ist es empfehlenswert, Kopien statt Originalen mitzunehmen. Aber auch das weiß der Bankberater oder die Bankberaterin und wird das im Vorfeld schon sagen.

Außer den genannten Unterlagen werden Personalausweis oder Reisepass benötigt.

Bezüglich der zu finanzierenden Immobilie werden benötigt:

  • aktueller Grundbuchauszug/Vollmacht des Eigentümers zur Beschaffung
  • aktuelle Flurkarte
  • Berechnungen zu Wohn- und Nutzfläche
  • Grundrisse
  • bei Neubau: Grundstückskaufvertrag oder Entwurf, Baubeschreibung, Baukostenaufstellung

Worauf sollte man während des Banktermins achten?

Neben einem gepflegten Auftreten können Vergleichsangebote Sicherheit bieten. Für das erste Kreditgespräch ist das natürlich hinfällig - aber bei den weiteren Gesprächen lohnt es, die Vergleichsangebote auch wirklich vorliegen zu haben und mitzubringen. Es ist durchaus üblich, dass wenigstens drei Angebote für eine Finanzierung eingeholt werden.

Selbstbewusstes Auftreten ist ebenfalls gut, denn für die Bank ist ein Kreditgeschäft immer ein finanziell lohnendes Geschäft - niemand geht als Bittsteller in so ein Gespräch, sondern als begehrter Kunde oder begehrte Kundin. Dessen darf man sich durchaus bewusst sein.

Noch keine Unterschrift während des ersten Banktermins

Während des Beratungsgesprächs unterschreibt übrigens noch niemand Verträge, sondern holt erst einmal Informationen ein. Lassen Sie sich also nicht unter Druck setzen, Sie sollten sich auf jeden Fall Bedenkzeit nehmen.

Während der Vorbereitung auf das Kreditgespräch ist schon klar geworden, in welcher Höhe sich der Kredit bewegen soll, welche Rückzahlungsmodalitäten vielleicht passen könnten und wie die Zinsbindung gestaltet sein sollte. Diese Punkte müssen angesprochen werden. Natürlich nimmt kein Bankberater solche Vorgaben einfach an. Das ist letzten Endes eine Sache der Verhandlungen.

Wichtig ist auch, bei unklaren Begriffen oder verworrenen Erklärungen immer nachzuhaken. Will die Bank Sie als Kunden oder Kundin, muss sie ihre Produkte auch verständlich erklären können. Idealerweise schreibt man übrigens alles mit. Denn das eigentlich verpflichtende Beratungsprotokoll ist bei der Immobilienfinanzierung eben doch nicht verpflichtend.

Beratungsgespräch Beispiel: So läuft ein Termin bei der Bank ab

Einen festen Fahrplan für ein Finanzierungsgespräch gibt es so eigentlich nicht, aber ein paar Punkte werden dennoch immer angesprochen. Ein Kreditgespräch Leitfaden stellt sicher, dass keine wichtigen Punkte vergessen werden. Deshalb gilt es, schon vor dem Termin alle Fragen zu notieren, die man selbst stellen will. So wird nichts vergessen.

Das Gespräch bei der Bank wird sich dann grob in drei Phasen aufteilen:

  1. Während der Präsentation erklären Sie, wozu der Kredit verwendet werden soll und wie das mit der Rückzahlung aussehen könnte. Wunschkonditionen und mögliche Sicherheiten werden hier thematisiert.
  2. Danach steht die Sache zur Diskussion, jetzt werden die Konditionen ausgehandelt.
  3. In der dritten Phase werden die vorbereiteten Unterlagen präsentiert, damit die Bank die Situation realistisch einschätzen kann.

Wichtige Fragen zum Finanzierungsgespräch

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