Die Thermobehandlung schützt Holz vor Fäulnis und Pilzbefall. Wenn man von Thermohölzern spricht, handelt es sich um wärmebehandeltes Holz. Thermoholz kaufen Bauherren vor allem für den Außenbereich, da die Resistenz des Naturmaterials in diesem Bereich besonders wichtig ist. Hie erfahren Sie, welche Hölzer sich wärmebehandeln und anschließend als Thermoholz für die Terrasse oder für die Fassadengestaltung verwenden lassen.
Alte Technik neu erfunden
Thermohölzer sind keine Erfindung der Neuzeit. Vielmehr handelt es sich um eine überlieferte Technik der Holzbehandlung, die lange vor chemischen Wetterschutzfarben und anderen Oberflächenbehandlungen bekannt war. Das Bauholz wurde vom Köhler verkokelt und auf diesem Weg gegen eindringende Feuchtigkeit, gegen den Befall mit Pilzen und Holzschädlingen sowie gegen Fäulnis geschützt.
Besonderheit
Wenn Sie Thermoholz für die Fassade oder als Terrassendielen nutzen, entscheiden Sie sich für ein ökologisch behandeltes und frei von chemischen Imprägnierungen erhältliches Holz. Die Besonderheit dieses Verfahrens beruht auf der hohen Wirksamkeit der Wärmebehandlung gegen verschiedene Einflüsse, die dem Naturrohstoff Holz schaden und die seine Lebensdauer beeinflussen. Selbst einheimisches Fichtenholz wird durch die Thermobehandlung so fest und resistent wie Tropenhölzer, die beim ökologischen Bauen von vielen Bauherrenfamilien abgelehnt werden.
Gesunder Baustoff
Da es sich bei Thermohölzern um rein natürlich veredeltes Holz handelt, ist Ihr Baumaterial frei von jeglichen Schadstoffen und Schwermetallen. Das hitzebehandelte Holz wird hauptsächlich im Außenbereich verwendet, sodass der leichte Rauchduft kein Problem darstellt. Mit der Entscheidung für Thermohölzer leisten Sie einen wichtigen Beitrag zur Minderung der Abholzung von Regenwäldern, in denen tropische Hölzer für den Außenbau gewonnen werden. Thermoholz macht Ihre Fassade nicht nur witterungsbeständig, sondern verleiht ihr auch einen ganz besonderen Seidenglanz.
Wie werden Thermohölzer hergestellt?
Entscheiden Sie sich zum Thermoholz kaufen, ist die Herstellungsweise ein interessantes Thema. Für die Haltbarmachung der Hölzer werden nur Hitze und Wasser, beziehungsweise Wasserdampf eingesetzt. Die Behandlung des Fichten-, Eschen- oder Kiefernholzes erfolgt in kontrollierten Anlagen, in denen die Temperatur auf die Beschaffenheit der Hölzer abgestimmt wird. Die Herstellung erfolgt in drei Phasen, die je nach Verwendungsart und gewünschter Optik von Thermohölzern jederzeit unterbrochen werden können. Sehr dunkles, fast schwarzes Thermoholz für die Terrasse hat alle drei Phasen vollständig durchlaufen und ist daher besonders witterungsbeständig.
Vorteile und Nachteile einer Wärmebehandlung
Die thermische Behandlung macht das Holz witterungs- und pilzbeständig. Dadurch erhöht sich die Lebensdauer der Dielen, wenn Sie Thermoholz für die Terrasse oder die Fassadengestaltung und andere Einsätze im Außenbereich kaufen. Wärmebehandeltes Holz weist ein geringes Schwind- und Quellverhalten auf. Ein weiterer Vorteil beruht auf der ästhetischen Optik, die bei vielen Bauherren für Begeisterung sorgt. Da auf chemische Verfahren vollständig verzichtet wird, entzünden sich kleine Wunden durch einen eingezogenen Splitter nicht. Einige Nachteile sind dennoch abzuwägen. Die Wärmebehandlung erfordert einen hohen Energieaufwand. Um Ihren Wunsch nach ökologischem Holz nicht mit dem erhöhten Verbrauch von Ressourcen zu verbinden, ist ein Hersteller der erneuerbare Energien nutzt die beste Wahl. Durch die thermische Behandlung wird die Holzstruktur spröde und kann schneller reißen oder Splitter bilden. Die Dunkelfärbung ist kein wirklicher Nachteil, da Sie diesen Effekt bei einer Entscheidung für Thermoesche oder Thermofichte wünschen.
Welche Holzarten eignen sich?
Nicht alle Holzarten werden thermisch modifiziert. Wenn Sie Thermoholz kaufen, können Sie zwischen Thermobuche und Thermoesche, Thermofichte und Thermokiefer wählen. Harthölzer wie Eiche, Erle oder Robinie verfügen von sich aus über eine höhere Resistenz gegen äußere Einflüsse. Die Methodik zur Herstellung haltbarer Thermohölzer wurde speziell für einheimische Holzarten entwickelt, die ohne eine Witterungsschutzbehandlung nicht für den Einsatz im Außenbereich geeignet sind.
Einsatzgebiete von Thermohölzern
Mit Thermoholz können Sie die Fassade gestalten, eine Terrasse bauen und Wege im Garten anlegen. Auch Outdoor-Kinderspielgeräte, Fensterläden und Pergolen sowie Windschutz- und Sichtschutzelemente können aus wärmebehandeltem Holz gebaut werden. Wenn Sie sich nicht am leicht rauchigen Geruch von frisch behandelten Thermohölzern stören, eignen sie sich auch für verschiedene Bereiche im Innenausbau. Da die Farbveränderung von der Holzart und der Modifikationsdauer abhängt, können Sie für jeden Einsatzbereich den passenden Ton finden und sich für eine stilvolle, haltbare und natürliche Gestaltung entscheiden.
Holz ökologisch veredeln
Die Unterteilung der Behandlungsstufen bei Thermohölzern erfolgt in 5 Kategorien. Welches Thermoholz Sie kaufen, sollte am besten vom Einsatzbereich und der gewünschten Haltbarkeit abhängig machen. Unterteilt wird in die Behandlungsphasen D, D2, D3 und T4 sowie T5. Hölzer der Einstufung D sind nur kurz wärmebehandelt, während ein Thermoholz für die Terrasse am besten aus den Einstufungen T4 oder T5 gewählt wird. Das Holz verändert seine Farbe und seine Eigenschaften in jedem Wärmebehandlungsvorgang, wodurch es in den einzelnen Stufen unterschiedliche Prozesse durchläuft.
So verändert sich das Holz
Thermohölzer verdunkeln sich durch die Wärmebehandlung in ihrer Farbe. Sie verlieren je nach Behandlungsstufe zwischen 10 und 60 Prozent an Feuchtigkeit. Hinzu kommt die Abnahme der Biegefestigkeit um 15 bis 20 Prozent. Die Rissgefahr mindert sich deutlich und das Holz verliert seine Schimmelanfälligkeit. Durch das thermische Verfahren haben Fäulnis, Pilze und Insekten keine Chance, Ihr Baumaterial zu zerstören und kostenintensive Bauschäden zu verursachen. Die veränderten Eigenschaften sind ein enormer Vorteil im Holzbau, während die ebenfalls veränderte Ausstrahlung des Holzes für eine Steigerung der Ästhetik sorgt.
Gefährdungsklassen von Thermoholz
Die Gefährdungsklassen sind nach EN 335-2 definiert und beziehen sich auf die Risiken unbehandelter Hölzer in verschiedenen Einsatzbereichen.
- Gefährdungsklasse 1: Geringe Schimmelgefahr, Verwendung für Tischlerarbeiten und Innenausbauten
- Gefährdungsklasse 2: Befeuchtungsgefahr besteht, Holz ist anfällig für Pilze - zum Beispiel bei Dachbalken
- Gefährdungsklasse 3: Wahrscheinlichkeit für Pilzbefall und Dauerfeuchte ist hoch (Wandverkleidung)
- Gefährdungsklasse 4: Feuchtigkeitsgehalt liegt immer über 20 Prozent, hohes Schimmelrisiko - beispielsweise bei Zaunlatten
Nutzungsdauer von Thermoholz
Die reelle Nutzungsdauer von Thermoholz an der Fassade, auf Terrassen oder bei sonstigen Baumaßnahmen im Außenbereich hängt von der Anzahl der Behandlungsstufen ab. Sie können davon ausgehen, dass ein thermisch behandeltes Holz je nach Umgebungsbedingungen zwischen 15 und 30 Jahren hält. Wärmebehandlungen erhöhen die Dauerhaftigkeitsklasse des Holzes. Dielen und Verkleidungen aus Thermoesche sind beispielsweise in die Klasse 2 nach DIN EN 350-2 eingestuft, während Eschenholz im unbehandelten Zustand in Klasse 4 eingeteilt wird. Durch die richtige Pflege können Sie die Farbe und die Langlebigkeit von Thermohölzern erhöhen und ausschließen, dass sich eine grau-silbrige Patina bildet.
Entsorgung und Recycling
Möchten Sie eine Verkleidung oder den Terrassenboden aus Thermoholzdielen erneuern, stellt sich die Frage zur Entsorgung. Das vollständig chemie- und schadstofffreie Holz lässt sich problemlos recyceln. Haben Sie einen eigenen Ofen, können Sie es selbst verbrennen. In allen anderen Fällen ist es möglich, das Holz auf eine Deponie zu bringen und es auf diesem Weg in die Kreislaufwirtschaft zurückzuführen.