Errichtung des SKYPARKS in Berlin
Der Baugrund in Städten wird zunehmend knapper und immer öfter wird an Lösungsansätzen für eine nachhaltige Stadtentwicklung gewerkelt. Das Team von der MQ Real Estate GmbH, geleitet von Björn Hiss und Dr. Nikolai Jäger, kam dabei auf eine clevere Idee. Im Jahr 2014 begannen sie mit der Planung eines Hotels. Doch anstatt wertvollen Baugrund für die Errichtung zu verschwenden, fassten sie eine andere Baufläche ins Auge. Ihr Ziel war das rund 8.000 Quadratmeter große Parkdeck eines Shopping-Centers in Berlin. Nach anfänglicher Ablehnung, ist das Projekt SKYPARK mittlerweile in vollem Gange.
Modulare Bauweise für eine nachhaltige Stadtentwicklung
Unser Fertighaus.de Team erhielt einen exklusiven Einblick hinter die Baukulissen des SKYPARKS. Auf dem Parkhaus des Ring Centers, einem Einkaufszentrum in Berlin Lichtenberg, entsteht ein Hotel mit 151 Zimmern. Der Clou: jedes Zimmer inklusive Bad befindet sich in einem eigenen Cubusmodul, ähnlich eines Seecontainers. Jedoch ist das Modul komplett aus dem nachhaltigen Material Holz gefertigt. So können die einzelnen Module, wie ein Fertighaus in einer Fabrik vorgefertigt werden.
Für die Herstellung hat MQ Real Estate eine neue Produktionshalle im Süden Deutschlands errichten lassen. In kürzester Zeit und ohne Witterungseinflüsse können dort die 151 Module innerhalb von zwei Monaten gefertigt werden. Anschließend erfolgt der Transport per Schwertransport und die Beförderung der fertigen Boxen auf das Dach.
Erstaunlicher Aufbau mit Spezialkran
Doch wie kommt solch eine Holzbox auf ein 4-geschossiges Einkaufszentrum? Dafür wurde ein Spezialkran organisiert, für dessen Aufbau es selbst einen Kran benötigte. Der Kran ist derzeit der längste Deutschlands.
Anfang April erhielt das erste Modul sein neues Zuhause über den Dächern Berlins. Zum Zeitpunkt unseres Besuchs, befanden sich bereits 40 Modulbauten auf dem Parkhausdeck und bis Ende Juni sollen alle weiteren Module auf dem Dach eingetroffen sein. Da genügend Stellfläche vorhanden ist, werden alle Holzmodule auf einer Ebene nebeneinander angeordnet. Um mehr Schallschutz zu erreiche, erfolgt die Montage nicht Wand an Wand sondern mit etwas Freiraum zwischen den Modulen.
Weiterer Vorteil der Modulbauweise ist neben der schnellen Montage auch der unkomplizierte Abbau. Dadurch kann das Hotel theoretisch seinen Standort wechseln und die Module können je nach Bedarf neu angeordnet werden - auch übereinander.
Da sich MQ Real Estate auf die Produktion von einheitlichen Modulen spezialisiert hat, wird das Hotel nach seiner Fertigstellung einen zwei bis drei Sterne Komfort haben. Aber gerade in einer Stadt wie Berlin, mit vielen jungen Touristen, ist solch eine Preisklasse gerade richtig. Und bei dem tollen Ausblick, verzichtet man auch schon mal auf ein paar Quadratmeter mehr zum Wohnen. Vielleicht ist das nur der Anfang einer völlig neuen und nachhaltigen Wohnweise in Großstädten.
Das Projekt in Zahlen
- 8000 m² Dachfläche auf dem Parkhaus
- 151 Modulbauten
- Kleines Modul: 16 m² (wiegt 8 ½ t)
- Großes Modul: 19 m² (wiegt 11 t)
- KfW Standard 50
- 3 Jahre Planung
- 1 Jahr Bauzeit
- 50-80 Jahre Lebenserwartung der Module