Mit einer dezentralen Lüftungsanlage können Sie Räume ohne Fenster oder mit kleinen Fenstern mit Frischluft versorgen. In einigen Häusern ist die Ausstattung von Bädern und Küchen mit Fenstern aufgrund der baulichen Gegebenheiten unmöglich. Doch auch innenliegende Räume müssen gelüftet werden. Hier sind dezentrale Lüftungsanlagen eine gute und einfach nachzurüstende Möglichkeit. Wie das funktioniert, welche Vorteile Sie mit der Lüftung erzielen und welche Kosten anfallen, erfahren Sie in diesem Beitrag.
Was bedeutet dezentrale Lüftungsanlage und wie funktioniert diese?
Von einer dezentralen Lüftungsanlage spricht man, wenn sich das Luftverteilersystem in dem Raum befindet, der dezentral gelüftet werden soll. Der Unterschied zu einer zentralen Lüftungsanlage für das ganze Haus beruht darauf, dass die dezentrale Ausführung für jeden belüfteten Raum ein eigenes Verteilersystem aufweist. Eine zentrale Lüftung beinhaltet ein technisches Herzstück im Keller oder im Hauswirtschaftsraum, von dem aus die Luftverteilung im ganzen Haus gesteuert wird.
Wenn Sie ein einzelnes Bad oder Ihre Küche mit Frischluft versorgen möchten, installieren Sie eine dezentrale Lüftungsanlage für und in diesem Raum. Die Funktionsweise ist einfach. Über einen Schacht wird die verbrauchte Luft abtransportiert, während über einen zweiten Schacht frische Luft in den Raum gelangt.
Kombinieren Sie die Lüftung mit einem Wärmespeicher, senken Sie Ihre Heizkosten deutlich und profitieren durch die zwischengespeicherte Abluft von der Wärmerückgewinnung.
Welche Arten gibt es?
Dezentrale Lüftungen sind in verschiedenen Ausführungen erhältlich. Es gibt drei Varianten, zwischen denen Sie auswählen und die für Ihr Haus beste Lösung finden können. In Kürze möchten wir Ihnen die drei Varianten erläutern.
1) Abluftanlage
Die einfachste Form einer dezentralen Lüftung ist die Abluftanlage. Sie ist in den meisten Fällen direkt mit dem Lichtschalter gekoppelt und schaltet sich ein, sobald Sie das Licht in der Küche oder im Badezimmer einschalten. Der enthaltene Abluftventilator transportiert die verbrauchte Luft über ein Rohr nach draußen, während der sich bildende Unterdruck für einströmende Frischluft sorgt. Das System ist kostengünstig, schließt eine Wärmerückgewinnung allerdings aus.
2) Dezentrale Zu- und Abluftanlage
Wird ein kräftigerer Luftaustausch gewünscht, empfiehlt sich diese Variante für Bäder und Küchen oder andere schlecht belüftete Räume. Im eingeschalteten Zustand führt die Anlage Frischluft in den Raum und zieht gleichzeitig die verbrauchte Raumluft ab. Bei dieser Lüftungsanlage erfolgt die Steuerung über CO2- und Luftfeuchtigkeitssensoren, wodurch die Einschaltung bei Bedarf und ohne manuelle Handlung erfolgt. Allerdings müssen Sie auch bei dieser Ausführung einen Wärmeverlust in Kauf nehmen.
3) Dezentrale Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung
In dieser Variante, die wie alle dezentralen Lüftungen an der Außenwand montiert sind, ist ein Wärmetauscher enthalten. Das bedeutet, dass Sie beim Lüften Wärme zurückgewinnen und auf diesem Weg eine Senkung der Heizkosten herbeiführen. Dazu wird der ausströmenden Abluft die Wärme entzogen und an die einströmende Frischluft übertragen. Wenn Sie sich für eine energieeffiziente Lüftungsanlage interessieren, ist diese Variante eine gute Wahl. Rund 80 Prozent der Raumluftwärme bleibt durch den Wärmetauscher erhalten.
Welche Vorteile hat eine solche Anlage?
In einem Bestandsgebäude ist es ohne größeren baulichen Aufwand nicht möglich, ein zentrales Lüftungssystem für das gesamte Haus zu installieren. Sollen nur einzelne Zimmer fernab der Fenster belüftet werden, sparen Sie mit einer dezentralen Anlage viel Geld und Aufwand.
Die Vorteile liegen vor allem im Rahmen einer Altbausanierung klar auf der Hand.
- geringer Planungsaufwand
- schnelle, einfache Montage der Lüftung
- kostengünstige Anschaffung
- einfache Handhabung und Wartung
- Einzelraumlüftung - Sie entscheiden, wo außerhalb des Fensters gelüftet wird
- Schutz vor hoher Luftfeuchtigkeit und der Gefahr der Schimmelbildung
Was kostet eine dezentrale Lüftungsanlage?
Ein Pauschalpreis kann nicht genannt werden, da sich die Kosten aus verschiedenen Details zusammensetzen. Hauptsächlich hängen die Anschaffungskosten von der zu belüftenden Fläche ab. Der Kauf einer dezentralen Anlage für ein Bad oder eine Küche ist mit einem finanziellen Aufwand zwischen 1.500 und 2.500 Euro verbunden.
Interessieren Sie sich für die Ausführung mit Wärmetauscher, finden Sie dezentrale Lüftungsanlagen ab einem Kaufpreis von 4.000 Euro.
Wenn Sie die Montage unter Hinzuziehung eines Energieberaters vornehmen lassen, können Sie in den meisten Fällen von einer Förderung im Rahmen der energetischen Sanierung profitieren. Ein Vergleich verschiedener Lüftungsanlagen lohnt sich, da die Kosten auch zwischen den einzelnen Herstellern variieren.