Wenn Sie neu bauen, müssen Sie sich um die Lebensdauer beim Haus keine Gedanken machen. Egal ob Sie sich für ein Fertighaus oder ein Massivhaus entscheiden: Ein Neubau geht bei richtiger Instandhaltung immer an die nächste Generation über. Kaufen Sie hingegen eine Bestandsimmobilie, stellen Sie sich die Frage nicht ohne Grund. Die Lebensdauer beim Massivhaus und auch heutiger Fertighäuser kann Jahrhunderte betragen, doch einzelne Bauteile müssen in regelmäßigen Intervallen erneuert werden.
Hier erfahren Sie, wie Sie die "Haltbarkeit" Ihrer Immobilie erhöhen und wie es um die durchschnittliche Lebensdauer einzelner Hausteile bestellt ist.
Was beeinflusst die Lebensdauer eines Hauses?
Ein Großteil aller Baustoffe halten bei umfassender Pflege ewig. Gute Beispiele dafür sind Fachwerkhäuser und Objekte aus Sandstein, die zu Beginn des 19. Jahrhunderts erbaut wurden und die noch heute im alten Glanz erstrahlen. Der Rohbau aller Immobilien hat die längste Lebensdauer, während der Fassadenverputz und Dächer, technische Anlagen und Böden trotz intensiver Pflege irgendwann ausgetauscht werden müssen.
Wichtig ist, dass Sie Ihr Haus gegen die Einflüsse der Witterung schützen und dafür sorgen, dass das Mauerwerk oder die Holzständerbauweise keine Schäden durch Feuchtigkeit nehmen. Die häufigsten Verschleißerscheinungen beruhen auf mangelnder Objektpflege und auf zu spät oder nicht durchgeführten Instandhaltungsmaßnahmen. Anhand der durchgeführten Modernisierungen und Sanierungen durch den Voreigentümer können Sie einschätzen, wie lange Sie ohne größere Baumaßnahmen im neuen Zuhause leben können.
Instandhaltung einzelner Bauteile
Umfassende Instandhaltung- und Instandsetzungsmaßnahmen wirken sich nicht nur auf den materiellen Wert Ihrer Immobilie aus. Auch der Wohnwert steigt, was ein guter Grund dafür ist, alle Maßnahmen zur Verlängerung der Lebensdauer am Haus zu ergreifen und wichtige Erneuerungen nicht auf die lange Bank zu schieben. Da die unterschiedlichen Bauteile für Massivhäuser und Fertighäuser in ihrer Haltbarkeit variieren, sollten Sie folgende Durchschnittswerte als Eigentümer kennen.
Bauliche Elemente im Außenbereich
- Rohbau: Bei Fertighäusern mit einem Rohbau aus Holz können Sie von mindestens 70 bis 120 Jahren Lebensdauer der Grundsubstanz ausgehen. Die Lebensdauer beim Massivhaus beträgt im Bezug auf den Rohbau mindestens 100 bis 150 Jahre.
- Fassaden: Wie lange eine Fassade hält, hängt von dem verwendeten Material als auch ihrer Oberflächenbehandlung ab. Sie können von durchschnittlich 20 Jahren bei richtiger Pflege, Witterungsschutzbehandlung und Reinigung ausgehen.
- Fenster & Türen: Kunststoffelemente sind mit 40 Jahren Lebensdauer durchaus langlebig. Bei Holzfenstern und Türen liegt der Mittelwert zwischen 25 und 30 Jahren bis zur fälligen Sanierung.
- Dach: Eine Dacheindeckung überdauert ein halbes Jahrhundert. Trotz starker Beanspruchung durch Witterungseinflüsse müssen Sie sich daher um eine nötige Neueindeckung lange keine Sorgen machen. Die Dachrinne sollte nach rund 25 Jahren saniert werden.
Bauliche Elemente im Innenbereich
- Innenputz: Verputzte Wände im Innenbereich halten länger als außen. Die Lebensdauer liegt bei ca. 40 Jahren.
- Tapeten: Je nach Abnutzung halten Tapeten 15 bis 20 Jahre.
- Böden: Parkett und Dielen halten bei Renovierungsintervallen von 15 bis 20 Jahren zwischen 40 und 80 Jahre. Teppichböden halten in der Regel am kürzesten und müssen mitunter bereits nach 10 Jahren ausgetauscht werden.
- Rohrleitungen: Leitungen für Elektro sollten alle 40 Jahre erneuert werden.
Technische Anlagen und die Hauselektrik haben unterschiedliche Haltbarkeiten, die aber bei sorgfältigen Wartungen in regelmäßigen Abständen mehrere Jahrzehnte betragen.
Wie lange Ihr Haus hält, hängt somit in erster Linie von Ihrer Sorgfalt und Aufmerksamkeit ab. Wichtig ist, dass Sie alle Bauteile auf ihre Beschaffenheit prüfen und kleinere Defekte sofort beheben lassen. Dabei steht fachliche Kompetenz im Fokus, da nur eine professionelle Sanierung für eine Verlängerung der Lebensdauer beim Fertighaus und beim Massivhaus sorgt.
Lebensdauer Fertighaus vs. Massivhaus
Für Fertighäuser ist die Haltbarkeit der Grundsubstanz aus Holz mit 70 bis 120 Jahren angeben. Das heißt natürlich nicht, dass Ihr Haus nach diesem Zeitraum nicht mehr bewohnbar ist. Wenn Sie Ihre Immobilie regelmäßig warten und kleine Schwachstellen umgehend instand setzen, erhöhen Sie die Lebensdauer und Ihr Fertighaus hält deutlich länger.
Demgegenüber steht die Lebensdauer beim Massivhaus mit einer Grundsubtanz aus Beton. Der robuste Baustoff hält 100 bis 150 Jahre. Gleiches gilt für Häuser aus Stein, deren Lebensdauer ebenfalls über der Haltbarkeit der Holzbauweise liegt. Unter dem Strich betrachtet halten massiv erbaute Häuser mitunter doppelt so lange wie nicht massive Fertighäuser. Die Haltbarkeit und Ihr Wohlbefinden in den eigenen vier Wänden werden von verschiedenen Faktoren beeinflusst.
Durch innovative Bautechniken können Fertighäuser, die heutzutage gebaut werden, mit der Halbwertszeit von Massivhäusern mithalten. Beide Bauweisen überdauern Generationen, wenn Sie alle Instandhaltungsmaßnahmen vornehmen lassen und Ihr Haus entsprechend der unvermeidlichen Sanierungsintervalle pflegen.