Carport: Kosten, Ausführungen und Aufbau

Garagen dienen dazu, Ihr Fahrzeug zu schützen – allerdings ist der Bau je nach Ausführung recht kostenintensiv, zeitaufwändig und aufgrund der Platzverhältnisse nicht auf jedem Baugrundstück umsetzbar. Eine flexible und einfache Alternative zur Garage stellt der Carport dar. Denn ein Carport benötigt vergleichsweise wenig Raum und kann mit der richtigen Planung sogar selbst aufgebaut werden.
Erfahren Sie im Folgenden alles zu Kosten und Preisen eines Carports, geeigneten Materialien und erhalten weitere Tipps rund um die Gestaltung eines sicheren und leicht umsetzbaren Unterstellplatzes für Ihr Auto.
Carport bedeutet wörtlich "Autohafen" - und genau das ist ein Carport auch. Es handelt sich hier um frei stehende oder ans Wohnhaus angebaute, überdachte Autostellplätze. Von der Garage unterscheidet sich der Carport dadurch, dass er meist zu mindestens einer Seite offen ist. Dadurch entstehen ein hoher Lichteinfall und eine gute Durchlüftung. Weiterhin nimmt der Carport oft weniger Platz weg und kostet nicht so viel Geld im Bau wie eine Garage.
Es gibt sowohl Einzel- als auch Doppelcarports. Wie der Name bereits sagt, bieten Einzelcarports Platz für ein Auto und sind somit die klassische Variante. Für einen kleinen oder mittelgroßen Wagen sollte der Carport etwa 3,50 Meter breit, 5 Meter lang und 2,10 Meter hoch sein.
Ein Doppelcarport, also ein Carport für zwei Autos, kann zusätzlich mit einem Zweitwagen, aber auch mit einem Motorrad oder mehreren Fahrrädern bestückt werden. Empfohlen werden hier beim Carport für zwei Autos nebeneinander Maße ab 6,50 Metern Breite, 5,50 Metern Länge und 2,10 Metern Höhe, aber auch die Planung eines Carports für zwei Autos hintereinander ist möglich. Sonderanfertigungen, die zum Beispiel ein Wohnmobil aufnehmen können, sollten mindestens 2,70 Meter hoch sein.
Auch ein Abstellraum oder ein Carport mit Schuppen sind möglich. Sie können mithilfe von Wandelementen einen Raum innerhalb des Carports abtrennen, der als Geräteraum fungiert, oder aber einen eigenen Geräteschuppen anbauen.
Carports können aus verschiedenen Materialien gebaut werden. Die beliebtesten sind dabei Holz, Stahl und Aluminium.
Der Holzcarport wird am häufigsten eingesetzt, da der Rohstoff auch für Heimwerker sehr leicht zu verarbeiten ist. Er kostet nicht viel, kann an individuelle Ansprüche angepasst werden und bietet eine warme, angenehme Optik. Leider ist Holz auch witterungsanfällig und muss aufwändig gepflegt werden, um lange gegen das Wetter zu bestehen.
Ein Metallcarport ist zwar kostenintensiver aber auch robsuter. Stahl ist ein sehr festes, widerstandsfähiges Material mit einer hohen Traglast. Auch große Massen an Schnee lassen diese Dächer nicht einbrechen. Allerdings ist Stahl anfällig für Rost und äußerst schwer zu bearbeiten. Heimwerker haben hier kaum eine Chance.
Das Gleiche gilt für Aluminium. Diese Carports werden meist von Fachbetrieben angefertigt. Aluminium punktet weiterhin mit einer sehr modernen Optik. Es ist ebenso witterungsbeständig wie Stahl, rostet dafür aber weniger und hat deutlich weniger Gewicht.
Da Carports in hohem Maße gemäß Ihren Anforderungen individualisierbar sind, lassen sich pauschale Aussagen zu den Preisen eines Carports nur schwer treffen. Je nach Stellfläche, Material und Ausführung verhalten sich bei Carports Kosten und Preise sehr unterschiedlich.
So kostet beispielsweise ein schlichter Carport aus Holz für ein Auto als Bausatz etwa 500 Euro aufwärts, während ein durch eine Fachfirma errichteter Doppelcarport aus Stahl mit diversen Zusatzausstattungen mit bis zu 18.000 Euro zu Buche schlagen kann.
Richtwerte zu den entsprechenden Preisen von Carports erhalten Sie in folgender Tabelle:
Material | Einzelcarport Preis | Doppelcarport Preis |
---|---|---|
Holz | 500 bis 1.000 Euro | 900 bis 8.000 Euro |
Stahl | 5.000 bis 10.000 Euro | 8.000 bis 18.000 Euro |
Aluminium | 1.000 bis 10.000 Euro | 4.000 bis 15.000 Euro |
Neben dem reinen Preis bringt jeder Carport weitere Kosten mit sich. So kostet das Fundament meist 250 bis 500 Euro, der Bodenbelag schlägt mit 80 bis 250 Euro pro Quadratmeter zu Buche. Für Lieferung und Montage Ihres Carports fallen Kosten von im Schnitt zwischen 750 und 950 Euro an.
Benötigen Sie eine Baugenehmigung für Ihren Carport, sollten Sie mit Kosten für den Bauantrag ab 50 Euro rechnen. Erforderliche Unterlagen beispielsweise durch eine Statik-Fachkraft bringen weitere Kosten mit sich, alles in allem sollten Sie hier 1 % der gesamten Kosten Ihres Carports ansetzen.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, ein Carport zu überdachen. Welche davon die beste Wahl ist, ist maßgeblich vom Stil des Wohnhauses abhängig, aber auch von Ihrem Budget und – bei Selbstbau – Ihren Fähigkeiten.
Wichtig ist bei jedem Dachtypen, dass das Dach mindestens 85 Kilogramm je Quadratmeter tragen kann. Sollte in Ihrer Wohngegend viel Schnee fallen, erhöht sich dieses Gewicht natürlich. Für den Sommer können Sie sich Gedanken darüber machen, ob Sie das Dach vielleicht begrünen oder mit Solarzellen bestücken möchten. Letzteres bietet sich vor allem dann an, wenn Sie auch auf Ihrem Haus schon eine Solaranlage aufgebaut haben.
Giebelhaus 170 von ECO System HAUS, mit Klinker und Doppelcarport mit Flachdach
Carports in Standardgrößen können von fähigen Heimwerkern auch selbst errichtet werden, vor allem mit einem vorgefertigten Bausatz. Diese Sets wurden bereits auf ihre Qualität, Statik und Sicherheit geprüft, sodass beim richtigen Aufbau keine Risiken bestehen. Zudem sparen Sie sich mit einem solchen Bausatz hohe Kosten für Material und Werkzeug.
Je nachdem, welches Material, welche Größe und Ausführung Sie wünschen, kostet ein Carport zum selber bauen zwischen 500 und 5.000 Euro aufwärts. Zusatzkosten betreffen die Lieferung, das Fundament und den Bodenbelag.