Als Bauherr beschäftigen Sie sich mit vielen Entscheidungen. Sie planen die Fassade, den Fußboden und die Raumaufteilung, die Dachkonstruktion und den Haustyp. Doch ein entscheidendes Detail gerät in der Gesamtplanung häufig in den Hintergrund - die Deckenkonstruktion. Betondecken erfreuen sich großer Beliebtheit. Da es eine ganze Bandbreite unterschiedlicher Betondecken gibt, sollten Sie die Kosten und die jeweiligen Eigenschaften genauer unter die Lupe nehmen.
Was ist eine Betondecke?
Decken aus Beton werden im Hausbau häufig verwendet. Die Bezeichnung stellt einen Oberbegriff dar und gibt Auskunft darüber, dass Ihr Baumaterial für die Deckenkonstruktion Beton ist. Es gibt unterschiedliche Bauweisen, Optiken und Eigenschaften, sodass die Entscheidung für eine Betondecke als Angabe bei der Baufirma nicht ausreicht.
Ausführungen mit Hohlräumen und Dämmung, Betondecken mit Kanälen und Sicht- oder Rohbetondecken sind nur ein kleiner Teil der Unterschiede, die Sie bei der Hausplanung beachten sollten. Betondecken sind robuste, moderne und im Neubau beliebte Deckenkonstruktionen. Heute wird die Betondecke als Fertigteile geliefert und auf der Baustelle montiert.
Betondecken Arten
Wie bereits kurz angeschnitten, gibt es unterschiedliche Arten der Betondecke. Die Kosten beruhen auf der Deckenfläche und auf dem Bauaufwand. Auch die Eigenschaften und damit die Art der Decke beeinflusst den Preis. Eine Gegenüberstellung unterschiedlicher Varianten lohnt sich und hilft Ihnen dabei, sich für die optimale Betondeckenkonstruktion zu entscheiden. Folgende Möglichkeiten haben Sie beim Hausbau mit einer Decke aus Beton.
Filigrandecke
Eine Filigrandecke kommt als "Halbfertigdecke" auf der Baustelle an und muss nur noch vergossen werden. Das Trägermaterial besteht aus Stahl und die Bewehrung ist bereits in der Teilfertigung enthalten. Filigrandecken sind eine Ausführung der Stahlbetondecke, die Sie flexibel planen und nach Ihren Vorstellungen fertigen lassen können. Die Spannung kann zweiachsig erfolgen und die (Halb)Fertigbetondecke lässt sich problemlos und ohne Vorbereitung tapezieren.
Pro Quadratmeter fallen je nach aktuellen Stahlpreisen Kosten zwischen 24 und 28 Euro an.
Ortbetondecke
Die Bezeichnung Ortbetondecke resultiert auf dem Herstellungsort der Stahlbetondecke. Während die Filigrandecke als Halb-Fertigbetondecke geliefert wird, gießt die Baufirma eine Ortbetondecke auf der Baustelle - also bei Ihnen vor Ort. Das Verfahren ist sehr zeitaufwändig und dementsprechend kostenintensiv. Für eine 60 m³ Ortbetondecke können Sie inklusive Material und Arbeitsleistung mit rund 10.000 Euro rechnen.
Bei einer Decke mit 15 cm Stärke betragen allein die Materialkosten pro Quadratmeter zwischen 26 und 30 Euro.
Beton Hohlsteindecke
Die Hohlsteindecke ist eine ergänzende Konstruktion zum Ortbeton. Sie wird in Neubauten und bei Haussanierungen gerne verwendet, da das Gesamtgewicht deutlich niedriger als bei anderen Betondeckenarten ist. Für die Betondecke werden Fertigteile aus Stahl und Stein sowie Transportbeton auf die Baustelle geliefert.
Pro m³ liegen die reinen Materialkosten bei durchschnittlich 39 Euro. Dazu kommen die Montagekosten, die davon abhängen, ob die Montage mit einem Kran nötig ist oder ob die Gegebenheiten vor Ort eine Bauteilaufsetzung ohne Kran ermöglichen.
Spannbetondecke
Die Spannbetondecke ist eine reine Fertigbetondecke. Auch bei dieser Art handelt es sich um eine Stahlbetondecke, die aufgrund Ihrer Bauweise eine optimale Wärmedämmung und ein geringes Eigengewicht aufweist. Für diese Betondecke werden die Fertigteile auf die Baustelle geliefert und vor Ort zu einer Gesamtkonstruktion montiert. Der sandwichartige Deckenaufbau ist eine praktische, aber auch hochpreisige Lösung.
Pro m² sollten Sie mit Kosten von rund 150 Euro rechnen. Dafür ist eine nachträgliche Dämmung unnötig, da das Dämmmaterial bereits in der Deckenkonstruktion verarbeitet wurde. Hinweis: Wie viel die Betondecke kosten wird, hängt von der Stärke der Decke und vom verwendeten Dämmmaterial ab.
Fertigbetondecke: Vorteile und Nachteile
Die Vorteile einer Fertigbetondecke sind vielseitig. Da aufwändige Verschalungen auf der Baustelle entfallen, nimmt die Montage wenig Zeit in Anspruch. Sie profitieren von einer hohen Planungsfreiheit und können die Elemente, in denen die Betondecke als Fertigteile geliefert wird, ganz nach Ihren Vorstellungen herstellen lassen. Obendrein lässt sich die Fertigbau-Stahlbetondecke zweiachsig spannen und ohne Zusatzarbeiten auf der Unterseite tapezieren oder anderweitig oberflächenbehandeln.
Die Nachteile beruhen auf den Schwierigkeiten, Steigleitungen und Lüftungsrohre sowie Deckenauslässe nachträglich zu erstellen. Obendrein benötigen Sie für den Deckenaufbau Stützelemente, die nach Bauende abtransportiert werden müssen. Dadurch entstehen Zusatzkosten, die bei anderen Betondecken entfallen.
Wie kann man eine Betondecke dämmen?
Eine Spannbetondecke brauchen Sie nicht zusätzlich dämmen. Doch bei allen anderen Varianten ist die nachträgliche Dämmung notwendig. Die Betondecke dämmen Sie zum Beispiel mit Mineralwolle, Faserstoffen oder Schafwolle. Auch nachwachsende Rohstoffe können verwendet werden. Wichtig ist, dass Sie einen Dämmstoff verwenden, der sich fest in die Holzkonstruktion unter Ihrer Stahlbetondecke einpressen lässt.
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