Bauherren haben die Wahl: Sie können selbst entscheiden, ob ihr Fertighaus auf einer ebenerdigen Bodenplatte oder auf einem Keller gegründet wird. Beide Varianten bergen spezifische Vorteile in sich. So ist die Errichtung einer Bodenplatte deutlich günstiger - dafür aber lässt sich mit dem Bau eines Fertigkellers vergleichsweise günstig zusätzliche Wohnfläche gewinnen. Diese kann nicht nur zur Unterbringung der Hausanschlüsse, der Heizungsanlage und der Waschküche genutzt werden, sondern auch als Hobbykeller oder Partyraum. Ebenfalls möglich ist die Einrichtung eines Arbeits- oder Spielzimmers, eines Fitnessbereichs oder einer Sauna. Unabhängig davon spricht auch der höhere Wiederverkaufswert für den Kellerausbau. Doch nicht immer lohnt sich die Investition.
Viele Hersteller geben die Preise für ihre Fertighäuser mit dem Zusatz "ab Oberkante Kellerdecke (O.K.)" an. Damit beziehen sich die Kosten ausschließlich auf den Teil des Gebäudes, der oberhalb der Erde errichtet wird - weder Bodenplatte noch Keller sind enthalten. Um das gewünschte Objekt bauen zu können, muss der Bauherr zunächst für ein passendes Fundament sorgen. Dieses kann er entweder direkt beim Fertighausunternehmen in Auftrag geben oder aber durch ein Subunternehmen ausführen lassen. Dabei gilt: Der Bau eines Kellers kostet ein Vielfaches der Errichtung einer Bodenplatte. Durch den Verzicht lässt sich ganz einfach ein Betrag in fünfstelliger Höhe sparen. Ist die Option des Kellerausbaus trotz des höheren Preises interessant, empfiehlt sich vor Einholung etwaiger Angebote die Auswertung einer Bodenprobe. Ist der Untergrund feucht oder sandig, werden zusätzliche Isolierungen oder weitere Fundamente benötigt. Diese verteuern das Projekt. Gleiches gilt, wenn das Grundstück nicht eben und gut zugänglich ist. Vom Kellerbau abzuraten ist grundsätzlich nicht nur bei felsigen Untergründen, sondern auch in ausgewiesenen Hochwassergebieten.
Ist der Bau eines Kellers nicht möglich oder nicht gewünscht, kommen andere Alternativen zur Erweiterung der Nutz- oder Wohnfläche in Betracht. Hierzu zählt nicht nur der Anbau, sondern auch der Ausbau des Dachgeschosses. Diese Varianten haben allerdings bedeutsame Nachteile: Während sich das Dachgeschoss nur bedingt als Stauraum für die gesamte Haustechnik eignet, wird für die Errichtung eines Anbaus teures Bauland benötigt. Hierdurch steigen entweder die Kosten für den Kauf des Grundstücks - oder aber es sinkt der Anteil des frei verfügbaren Gartens. Eine weitere Möglichkeit ist der Bau eines sogenannten Hochkellers, bei dem das Basisgeschoss des Hauses zwischen 50 und 80 Zentimeter über dem Erdreich liegt. Hier ist die Fläche des Kellers, die aufwändig gegen die Feuchtigkeit des Bodens geschützt werden muss, deutlich kleiner. Auch muss im Rahmen des Ausschachtens ein wesentlich geringerer Teil Erde bewegt werden. So reduzieren sich die Kosten merklich. Ein weiterer Vorteil: Im Gegensatz zum herkömmlichen Keller lassen sich beim Hochkeller auch großflächige Fenster einbauen. Mit vergleichsweise wenig Aufwand entstehen so lichtdurchflutete Räume, in denen es sich bei entsprechender Dämmung und Beheizung wunderbar wohnt.
In Bezug auf die Herstellung und die Montage erinnert der Fertigkeller an das Fertighaus: In Anlehnung an die vorhergehende Planung werden die benötigten Decken-und Wandelemente - inklusive der Öffnungen für Fenster und Türen - schon im Werk in Einzelteilen vorgefertigt. Der Zusammenbau findet auf der Baustelle statt. Für die Errichtung eines Fertigkellers spricht nicht nur die kurze Bauzeit und die damit verbundene Möglichkeit des zügigen Baufortschritts, sondern auch der in der Regel vereinbarte Fixpreis. Örtliche Baufirmen können unter Umständen mit günstigeren Varianten punkten. Dafür aber geht ihre Beauftragung für den Bauherrn mit einem größeren Koordinierungsaufwand einher. Darüber hinaus trägt er das Risiko der Passgenauigkeit.