Mehrfamilienhaus bauen: Kosten und Preise
Ob als Mietobjekt oder Mehrgenerationenhaus, ein Mehrfamilienhaus zu bauen, stellt eine langfristig rentable Kapitalanlage dar, die natürlich von Anfang an wohl durchdacht sein sollte. Da der Hausbau generell eine der entscheidendsten Investitionen Ihres Lebens bedeutet, möchten wir Ihnen im Folgenden Kosten und Preise im Detail erläutern. Außerdem finden Sie bei uns einen kostenlosen Baukostenrechner für Ihr Mehrfamilienhaus in spe. Mit diesen Informationen als Grundlage wollen wir es Ihnen ermöglichen, die ideale Immobilie und den perfekten Baupartner für Ihre individuellen Ansprüche und Voraussetzungen zu finden.
Darüber hinaus gehen wir auf gegenwärtige Preis-Entwicklungen und Baukosten für ein Mehrfamilienhaus ein, damit Sie eingeholte Angebote auf dem aktuellsten Stand abwägen können. Nicht zuletzt beleuchten wir Möglichkeiten zur Förderung und steuerlichen Absetzbarkeit der Kosten für ein Mehrfamilienhaus und stellen Ihnen umfangreiche Preislisten zur Verfügung.
Baukosten Mehrfamilienhaus - Was zählt dazu?
Mit welchen Baukosten bei einem Mehrfamilienhaus Sie rechnen sollten, hängt zunächst von derAnzahl der Wohnungen und damit von der Gesamtfläche und den Wohnflächen der einzelnen Wohneinheiten Ihrer Vermietungsimmobilie ab, aber auch die Qualität der Ausstattung spielt eine entscheidende Rolle. Zwar steigen mit einem hochwertigeren Innenausbau Preise und Kosten eines Mehrfamilienhauses, allerdings lassen sich dementsprechend auch zeitnah höhere Mieteinnahmen und damit Rendite erwirtschaften – es lohnt sich also durchaus, wenn Sie ein Mehrfamilienhaus bauen, Preise unter diesem Gesichtspunkt gegenüberzustellen.
Weitere Einflussgrößen im Hinblick auf Mehrfamilienhaus-Kosten und Preise sind der gewählte Haustyp und Baustil, die Dachform, Gestaltung des Grundrisses, Bauregion, Energieeffizienz, Sonderwünsche bei der Ausführung, zum Beispiel zusätzliche Balkone, und nicht zuletzt die jeweilige Ausbaustufe und das Bauunternehmen. Entgegen der geläufigen Meinung spielt die Bauweise eine untergeordnete Rolle bei den Baukosten eines Mehrfamilienhauses, Massiv- oder Fertigbau bewegen sich in einem ähnlichen Preisspektrum.
Im Durchschnitt fallen Baukosten pro qm beim Mehrfamilienhaus von 2.700 Euro an. Wenn Sie also bei einer Gesamtwohnfläche von 550 Quadratmetern ein Mehrfamilienhaus bauen mit 6 Wohnungen, sind Preise von im Schnitt insgesamt 1.485.000 Euro zu erwarten. Mitunter sinkt der Quadratmeterpreis ab einer gewissen Hausgröße jedoch und die Kosten für eine Wohneinheit sind um einiges günstiger als bei einem freistehenden Einfamilienhaus. Hinzu addieren müssen Sie außerdem die Kosten für das Grundstück, die Außenanlage, Keller oder Bodenplatte und Baunebenkosten.
Fordern Sie mindestens drei Angebote verschiedener Baufirmen an und vergleichen Sie konkrete Leistungen, um die Kosten beim Bau Ihres Mehrfamilienhauses in Relation zum potentiellen Mietgewinn so wirtschaftlich wie möglich zu halten.
Grundsätzlich lohnt es sich, einen Haushersteller mit Full-Service-Angebot zu beauftragen, um den gesamten Bau inklusive aller koordinativen und administrativen Aufgaben aus einer Hand zu erhalten. Denn perspektivisch sparen Sie so bei den Baukosten eines Mehrfamilienhauses, da Verzögerungen größtmöglich ausgeschlossen und, wie generell bei einem Mehrfamilienhaus als Fertighaus, Preise garantiert eingehalten werden.
Beispielrechnung: Mehrfamilienhaus bauen mit 12 Wohnungen – Kosten & Preise
Bei unserem Berechnungsbeispiel gehen wir davon aus, dass Sie ein mittelpreisiges Mehrfamilienhaus bauen mit 12 Wohnungen, um Kosten und Preise darzustellen. Hierbei legen wir bei 4 Etagen eine Gesamtfläche von 1200 Quadratmetern (2.800 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche für schlüsselfertige Übergabe) mit Keller als Stauraum im Ulmer Stadtteil Eselsberg in Baden-Württemberg zugrunde.
Darüber hinaus gehen wir von zusätzlichen Kosten beim Mehrfamilienhaus für ein Baugrundstück von 900 Quadratmeter (Bodenrichtwert in 89075 Ulm, Ortsteil Eselsberg:510 Euro/qm), etwa 20 % des Mehrfamilienhaus-Preises an Baunebenkosten und ca. 1.000 Euro pro Quadratmeter Grundfläche für die Unterkellerung an, plus Außenanlage und sonstige Posten.
Kostenfaktor | Preis |
---|---|
Mehrfamilienhaus-Preis | 3.360.000 Euro |
Grundstück | 459.000 Euro |
Keller | 300.000 Euro |
Außenanlage | 55.000 Euro |
Baunebenkosten | 672.000 Euro |
Sonstige Kosten | 70.000 Euro |
= Baukosten Mehrfamilienhaus gesamt: | 4.916.000 Euro |
Was kostet ein Mehrfamilienhaus aktuell?
Aktuell zeichnet sich eine aussichtsreiche Entwicklung bei den Preisen für Mehrfamilienhäuser ab. Wollte man in den vergangenen Jahren ein Mehrfamilienhaus bauen, sah man sich Kosten-Steigerungen noch bis 2022 gegenüber. Dieser Umstand brachte aber einen starken Einbruch der Baunachfrage in den letzten beiden Jahren mit sich. Der massive Nachfragerückgang wiederum begründet aktuell einen Rückgang bei den Kosten für den Bau eines Mehrfamilienhauses.
Zudem hat die Corona-Pandemie mittlerweile keine nennenswerten Auswirkungen mehr auf Lieferketten, und auch die Folgen der Energiekrise regeln sich zunehmend. So besteht aktuell kein Mangel an Baumaterialien mehr, die auch wieder günstiger produziert und transportiert werden können. All diese Faktoren begünstigen zur Zeit eine vorteilhafte Lage bei den Kosten für einen Mehrfamilienhaus-Neubau. Gleiches gilt für die gegenwärtig stabile Inflation und sinkenden Bauzinsen.
Besonders interessant für alle, die sich für Mehrfamilienhaus-Fertighaus-Preise interessieren: Generell verzeichnet das Statistische Bundesamt seit über zwei Jahren einen drastischen Rückgang bei den Preisen für Baumaterialien aus Holz.
Darüber hinaus berichtete Destatis im Oktober, dass die Preiszuwächse bei Neubauten, nachdem Sie anderthalb Jahre ununterbrochen geringer geworden waren, im dritten Quartal des laufenden Jahres erstmalig wieder den Wert des Vorquartals überstiegen – allerdings nur um 0,3 %. In einer früheren Pressemitteilung aus dem Frühling erklärte das Statistische Bundesamt zudem, dass die Kosten für Wohnimmobilien inklusive Grundstückskosten und Nebenkosten im letzten Jahr sogar um über 8 % im Vergleich zum vorausgegangenen Jahr zurückgegangen sind – das stärkste Absinken des Häuserpreisindexes seit etwa 25 Jahren.
Deshalb empfehlen wir Ihnen, sich die aktuell günstigen Kosten für einen Mehrfamilienhaus-Neubau zu sichern, im Idealfall mit einem Baupartner mit Fixpreisgarantie.
Mehrfamilienhaus-Fertighaus-Preise
Preise für Mehrfamilienhäuser in Massivbauweise
Mehrfamilienhaus schlüsselfertig: Preise
Mehrfamilienhaus-Preis als Ausbauhaus
Welche Mehrfamilienhaus-Kosten sind steuerlich absetzbar?
Wenn Sie ein Mehrfamilienhaus bauen, können Sie die Kosten bei späterer Vermietung teilweise steuerlich veranschlagen. Unter anderem sind die Notargebühren, die Aufwendungen für den Eintrag in das Grundbuch und die Grunderwerbsteuer, eventuell anfallende Maklergebühren sowie Begutachtungskosten steuerlich absetzbar.
Lineare Absetzung von Mehrfamilienhaus-Kosten
Weiterer Vorteil: Die eigentlichen Baukosten eines vermieteten Mehrfamilienhauses können Sie über den Zeitraum mehrerer Jahre in der Steuererklärung abschreiben (§ 7 Abs. 4 EStG). Diese sogenannte lineare Absetzung für Abnutzung, kurz AfA, beträgt für zur Vermietung genutzte Mehrfamilienhäuser bei Fertigstellung seit 2023 jährlich 3 % der Baukosten. Allerdings sind alle unter Werbungskosten fallenden Ausgaben nicht absetzbar, da sie laut Einkommenssteuergesetz der Sicherung Ihrer Mieteinnahmen dienen und nicht als zusätzliche Baukosten Ihres Mehrfamilienhauses angerechnet werden können.
Kosten beim Mehrfamilienhaus-Bauen: Sonderabschreibung
Laut § 7b des Einkommensteuergesetzes können Sie zusätzlich zur linearen AfA vier Jahre lang jeweils maximal 5 % der Baukosten für ein Mehrfamilienhaus als Sonderabschreibung geltend machen – Bemessungsobergrenze sind 5.200 Euro als Baukosten für Ihr Mehrfamilienhaus pro Quadratmeter. Voraussetzung: Bauantrag bzw. Bauanzeige werden bis zum 1. Oktober 2029 durchgeführt und es handelt sich um ein Effizienzhaus 40 mit Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude, dessen Wohnungen für mindestens 10 Jahre vermietet werden.
Neubau Mehrfamilienhaus: Kosten mit degressiver AfA senken
Im August des letzten Jahres hatte das Bundeskabinett das Wachstumschancengesetz verabschiedet. Dieses Gesetz sieht vor, die Baukosten für ein Mehrfamilienhaus, dessen Wohneinheiten zur Vermietung genutzt werden sollen, durch eine befristete zusätzliche degressive Abschreibung auf Abnutzung (AfA) zu reduzieren.
Diese Norm wird zur Zeit umgesetzt, da der Bundesrat erst im März 2024 einem Kompromissvorschlag durch einen Vermittlungsausschuss zugestimmt hat. Wer für einen Mehrfamilienhaus-Neubau die Kosten noch umfangreicher steuerlich geltend machen möchte, hat hierfür in diesem Jahr also gute Chancen.
Im Detail bedeutet die degressive Abschreibung für neu gebaute Wohngebäude (Baubeginn 1. Oktober 2023 bis 30. September 2029):
- Abschreibung von 5 % der Baukosten Ihres Mehrfamilienhauses im ersten Jahr, in den darauffolgenden Jahren jeweils 5 % des Restwertes
- Wechsel zur linearen AfA erlaubt
- Keine Obergrenzen bei den Baukosten für Ihr Mehrfamilienhaus
- Kombinierbar mit der Sonderabschreibung für klimafreundliche Neubauten: damit wären bis zu 10 % der Kosten Ihres Mehrfamilienhauses jährlich von der Steuer abzugsfähig.
- Ab Effizienzstandard 55
- Beispielrechnung: Bei 1.500.000 Euro als Mehrfamilienhaus-Neubau-Kosten lassen sich im ersten Jahr 75.000 Euro (5 % von 1.500.000 Euro) abschreiben, im zweiten Jahr 71.250 Euro (5 % von 1.425.000 Euro Restwert), analog in den folgenden Jahren.
KfW 40 Mehrfamilienhaus bauen: Kosten ab Oberkante Bodenplatte
Förderungen für die Kosten beim Mehrfamilienhaus-Neubau
Auch beim Bau eines Mehrfamilienhauses sind die Kosten durch staatliche Förderprogramme ausgleichbar. So ist unter anderem seit Februar 2024 wieder die Antragstellung für den KfW-Kredit Klimafreundlicher Neubau möglich. Mit diesem zinsvergünstigten Darlehen lassen sich die gesamten Baukosten für ein Mehrfamilienhaus drücken, sofern dieses den Standards eines Effizienzhauses 40 entspricht, ein höheres Darlehen ist bei Zertifizierung als Nachhaltiges Gebäude (QNG) erhältlich.
Des Weiteren ist als neue Fördermöglichkeit das Programm Klimafreundlicher Neubau im Niedrigpreissegment (KNN) am 1. Oktober 2024 gestartet, mit welchem insbesondere im preiswerten Bereich die Investitions-Kosten für ein Mehrfamilienhaus ebenfalls über Zinsverbilligungen gesenkt werden sollen. Förderfähig ist unter anderem der Neubau von Mehrfamilienhäusern in Effizienzhausstufe 55 mit kleinen bis mittelgroßen Wohnungen – Stichwort Flächeneffizienz –, beispielsweise für Singles, Alleinerziehende oder Ältere. Zudem setzt dieser Förderkredit voraus, dass weder fossile Energieträger noch Biomasse (also auch keine Holzpellets) für die Heizung verwendet werden. Die Obergrenzen für CO2-Emissionen werden hierbei für den gesamten Lebenszyklus des Mehrfamilienhauses bewertet.
Anfang Juli 2024 hatte der Haushaltsausschuss des Bundestags entsprechende Gelder zur Förderung der Kosten eines Mehrfamilienhauses im günstigen Segment freigegeben. In der dazugehörigen Pressemitteilung des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen vom 4. Juli 2024 heißt es: "Die Konditionen bei KNN entsprechen den Rückmeldungen aus der Branche, keinen EH40-Standard als Muss-Kriterium für die Energieeffizienz festzuschreiben, sondern den ganzen Lebenszyklus eines Gebäudes".
Wir halten Sie auch hier über alle Neuerungen auf dem Laufenden.
Alle Förderangebote für die Kosten eines Mehrfamilienhauses im Überblick finden Sie im Abschnitt 'Förderungen' auf unserer Seite zu Energiesparhäusern.