Erker – Haus bauen mit Vorbau
Ein Haus mit Erker erweist sich im wahrsten Sinne des Wortes als hervorragend, denn als attraktiver Vorbau wertet ein Erker Ihr Haus nicht nur optisch auf. Auch schafft ein Erker zusätzlichen Wohnraum in Kombination mit dem ganz typischen, gemütlichen Flair.
Im Folgenden erfahren Sie, was als Erker zählt, wie viel ein Haus mit Erker kostet, und welche Vorteile sich aus dieser Bauform ergeben.
Was ist ein Erker am Haus?
Wollen Sie ein Haus mit Erker bauen, so handelt es sich um ein Eigenheim mit nach innen offenem, mit einem Dach und Fensterflächen versehenen Vorbau, der sich prominent von der Fassade abhebt. Unterschiede bei Erkern ergeben sich unter anderem aus der Form, es gibt Trapezerker, Spitzerker, Eckerker und Runderker sowie Fenstererker beziehungsweise Sitzfenster wie auch den klassischen Wintergarten.
Fenstererker
Der auch unter der Bezeichnung Sitzfenster geläufige Fenstererker blickt auf eine lange architektonische Historie seit der Renaissance zurück – berühmte Beispiele sind etwa die viktorianischen Painted Ladies in San Francisco. Als typischer Platz zum Lesen und Genießen der Aussicht in den Garten ist diese Form des Erkers am Haus dank der bis zur Fensterbank reichenden Verglasung ein besonders apartes Baumerkmal.
Trapezerker
Der Trapezerker repräsentiert einen der traditionelleren Erkertypen bei modernen Fertighäusern und Massivbauten. Er ist trapezförmig und hat drei oder fünf Wände. Mindestens drei Wände des Trapezerkers sind große Fensterfronten. Der Trapezerker wird gerne im Erdgeschoss gebaut und dient als Esszimmer oder Wohnecke. Vor allem auf der Rückseite des Hauses mit Blick in den Garten bereichert der Trapezerker jedes Heim.
Rechteckerker
Der Rechteckerker besteht aus drei Wänden, die jeweils im 90°-Winkel zueinanderstehen, sodass ein Rechteck als Grundfläche entsteht. Der Rechteckerker wird häufig so gebaut, dass die Tür oder die Terrasse eingerahmt und der Flur des Hauses strukturiert wird. Zudem erstreckt sich dieser Erker am Haus oftmals über zwei Etagen und wird mit einem Zwerchgiebeldach abgeschlossen. Kleinere Rechteckerker haben einen niedrigeren Preis als große Trapezerker.
Runderker
Der Runderker ist eine luxuriöse Sonderform, die häufiger bei großen Villen aus dem 19. Jahrhundert zu finden ist. Er ist tatsächlich rund gebaut und bildet einen Halbkreis als Grundfläche. Entweder besteht er aus vielen schmalen Wänden, die eine runde Form ergeben oder wird heutzutage als halbrundes Betonteil im Fertighausbau realisiert. Runderker sollten groß gebaut werden, damit genügend Fensterfläche integriert werden kann. Wer es besonders ausgefallen mag, krönt den Runderker dann noch mit einem Kuppeldach.
Eckerker
In diesem Falle umschließt beim Haus der Erker eine der Ecken.
Diese vorteilhafte Lage bewirkt unter anderem besonders viel Licht und eine luftige Atmosphäre im Vorbau. Dank dem Mehr an Helligkeit und einem noch offeneren Raumgefühl ist ein Eckerker der ideale Platz für eine Essecke oder auch den Arbeitsplatz zuhause.
Somit verhilft Ihnen ein Erker am Haus zu einem Plus an heimeligen Wohnraum und Licht in Ihrem Zuhause; dieser kann durchaus über mehrere Stockwerke ausgedehnt sein. Übrigens: Anders als Balkon und Terrasse gehört ein Erker am Haus zur Geschossfläche.
Definitionsgemäß wird ein Erker nicht bis zum Fundament gebaut, sondern steht auf den Trägern der benachbarten Etagen. Allgemein gesprochen wird aber auch der Standerker, die sogenannte Auslucht, mit einem Erker gleichgesetzt, ein Vorbau, der vom Boden über zwei und mehr Etagen errichtet ist. Geht der Standerker in einen Aufbau an der Dachtraufe mit eigenem Giebel über, so handelt es sich um den Sonderfall des Zwerchhauses oder Zwerchgiebelhauses. Eine Dachgaube wiederum ist ein Aufbau ausschließlich am Dach.
Historisch gesehen geht der Erker auf die Architektur des Mittelalters zurück. Hier erfüllten die schmucken Vorbauten unter anderem als Ort religiöser Huldigung, als Wehrbau oder ganz prosaisch zur Verrichtung der Notdurft ihren Zweck. Später wurde der Erker im Haus dann als repräsentativer Raum des Beisammenseins umfunktioniert. Ein Haus mit Erker in modernem Look greift diese wohnliche Atmosphäre auf und setzt sie mit geradlinigen Gestaltungsprinzipien und viel Glas für ein lichtdurchflutetes Inneres um.
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Kataloge anfordernHaus mit Erker: Kosten & Preise
Ein Erker am Haus zählt meist zu den Sonderausführungen, weshalb Sie im Vergleich zu einem ähnlichen Objekt ohne Vorbau mit Mehrkosten von einigen Tausend bis über 10.000 Euro ausgehen sollten. Konkret hängen bei einem Erker die Kosten von der spezifischen Bauform, Verglasung, Größe, Überdachung und weiteren Faktoren ab. Wenn Sie nachträglich einen Erker anbauen, zeigen sich die Kosten sogar noch höher.
Im Schnitt können Sie für ein schlüsselfertiges Haus mit Erker von einem Preis von im Mittel 2.000 bis 2.500 Euro pro Quadratmeter ausgehen. Extra berechnet werden weitere Posten wie die Baunebenkosten, die Aufwendungen für Ihr Grundstück genau wie ein Keller oder eine Bodenplatte und die Garten- und Außenanlage.
Haus mit Erker: Vor- und Nachteile
Ein Erker hat nicht nur eine dekorative Funktion bei der Fassadengestaltung, sondern bringt auch eine beachtliche Bereicherung Ihres Wohnraums mit sich. Diese hat durchaus ihren Preis, weswegen wir Ihnen im Folgenden Vorteile und Nachteile eines Erker-Hauses übersichtlich darstellen möchten.
Erker: Vorteile
Mehr Wohnraum: Bei einem Haus mit Erker profitieren Sie von einem nicht zu verachtenden Plus an Wohnfläche, mit dem Sie kleine oder schmale Grundstücke optimal ausnutzen können.
Lichtdurchflutete Innenräume: Insbesondere bei einem modernen Erker-Haus mit großflächig verglastem Vorbau sowie Eckerkern kommen Sie in den Genuss von viel Tageslicht im Inneren Ihres Eigenheims.
Ästhetisches Gestaltungselement: Ein Erker verleiht einem Haus nicht nur von außen ein gewisses elegantes Flair, sondern sorgt auch als reizvolle Erweiterung für ein ansprechendes Innenleben - ein Effekt von Ruhe und Geborgenheit inklusive.
Erker: Nachteile
Höhere Kosten: Ein Haus mit Erker kostet in der Regel mehr als eine gleichwertige Immobilie ohne Vorbau.
Möglicherweise weniger energieeffizient: Falls nicht professionell gedämmt wird, kann eine größere Fassadenfläche zu Wärmebrücken, einem gesteigerten Energieverlust und damit höheren laufenden Kosten führen.
Nachhaltiges Dämmen schwieriger: Die Dämmung bei einem Erker am Haus ist komplexer und damit auch kostspieliger als bei einer einfachen Fassade.
Ist ein Erker genehmigungspflichtig?
Ausnahmslos bedarf ein Erker am Haus immer einer Baugenehmigung, unabhängig davon, ob es sich um einen typischen Erker, eine Auslucht, einen Erker mit Zwerchdach, ein Neubau-Haus mit Erker oder einen im Nachhinein beigefügter Anbau handelt.
Übliche Regelungen zur Grenzbebauung und zum Mindestabstand zum benachbarten Haus gelten bei einem Erker-Haus nicht, wenn der Vorbau
- höchstens 1,50 Meter von der Fassade absteht
- unter einem Drittel der Außenwand-Breite einnimmt
- wenigstens zwei Meter Abstand zum anrenzenden Grundstück einhält.
Übrigens: Einige Bauverordnungen auf Landesebene regeln die Vorschriften für Erker am Haus anders – eventuell gelten sogar für einen Standerker obige Ausnahmen.