Energiesparhaus bauen
Umwelt- und Klimaschutz sowie finanzielle Beweggründe, die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen so schnell wie möglich und endgültig zu beenden, machen Energiesparhäuser heute besonders attraktiv. Zudem legen die gesetzlichen Bestimmungen des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) fest, welche Mindest-Energiestandards beim Hausbau umzusetzen sind. Daher bestimmt das Energiesparhaus als Fertighaus oder in anderen Bauweisen mittlerweile den Standard beim Neubau, gilt aber auch für Sanierungen an Bestandsimmobilien als maßgebend. Und das aus guten Gründen, denn neben der bereits genannten Schonung unserer Ressourcen und massiven Einsparmöglichkeiten bei Energie- und Verbauchskosten besteht die Möglichkeit, eine Förderung durch die KfW-Bank für den Bau eines Energiesparhauses zu bekommen.
Welche Energieeffizienzklassen und Energiestandards für ein Haus existieren, was genau man unter einem Energiesparhaus versteht, welche Vorteile und Kosten dieses mit sich bringt und weitere grundlegende Informationen erhalten Sie auf dieser Seite.
Energiesparhäuser: Empfohlene Angebote
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Kataloge anfordernWas ist ein Energiesparhaus?
Der Begriff Energiesparhaus umfasst ein breites Spektrum an ökologisch nachhaltigen und energieeffizienten Häusern, denn abgegrenzt wird das Konzept allein durch den höchstzulässigen Energieverbrauch. Prinzipiell bezeichnet man also alle Eigenheime als Energiesparhäuser, deren energetischer Bedarf den Vorschriften des Gebäudeenergiegesetzes, beziehungsweise beim Bau vor 2020 der vorausgegangenen Energieeinsparverordnung (EnEV) aus dem Jahr 2002, entspricht. Ebenfalls geregelt werden im GEG die Vorgaben zu energetischen Sanierungen und Modernisierung von Bestandsimmobilien.
Im allgemeinen zeichnet sich ein Energiesparhaus deswegen durch hervorragende U-Werte aus und deckt den Großteil des Energiebedarfs des Hauses sowie der Bewohner mit erneuerbaren Energien. Dadurch lassen sich auf die Dauer die Energiekosten nachhaltig senken, was den höheren Preis beim Bau eines Energiesparhauses mehr als wettmacht – mehr dazu in den folgenden Abschnitten.
Durch das Gebäudeenergiegesetz ergeben sich darüber hinaus die KfW-Effizienzklassen, also die weiterführenden Energiestandards beim Hausbau. Grundlage bildet ein hypothetisches Referenzhaus, welches den maximalen Energieverbrauch eines Energiesparhauses beschreibt. Leitlinien sind hier der Primärenergiebedarf und der Transmissionswärmeverlust, also sowohl der Energieverbrauch für Heizen, Lüften und Warmwasser als auch wie viel Wärme durch die Gebäudehülle ungewollt entweicht. Der prozentuale Verbrauch eines Neubaus vom Richtwert des Primärenergiebedarfs ergibt dann die dazugehörige KfW-Effizienzstufe. Wenn ein Haus also 40 % der Primärenergie des Referenzhauses benötigt, spricht man von einem Energiesparhaus mit KfW 40 Standard.
Energiesparhaus mit KfW 55 als Standard bei Neubauten
Aktuell (Stand August 2024) schreibt das GEG als Mindest-Energiestandard bei Neubauten die KfW 55 Effizienzklasse vor. Das heißt, ein neu gebautes Energiesparhaus darf höchstens 55 % des Jahres-Primärenergiebedarfs des entsprechenden Referenzgebäudes erreichen. Da die Mehrinvestition in ein noch effizienteres Energiesparhaus meist überschaubar ist, lohnt es sich aber durchaus, einen höheren Energiestandard beim Hausbau einzuplanen. Nicht nur senken Sie so Ihre zukünftigen Verbrauchkosten, für ein Energiesparhaus mit KfW 40 können Sie auch Fördermittel beantragen.
Energiesparhaus bauen: Förderungen
Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (kurz KfW genannt) bietet beim Neubau Förderungen für ein Energiesparhaus mit KfW 40 Effizienzstufe in Form von zinsverbilligten Darlehen an. Der Förderkredit wird dann bei einem Finanzierungspartner mit beantragt. Dieser prüft die Unterlagen und leitet diese an die KfW weiter. Nach erfolgreicher Antragstellung zahlt die Bank die Fördermittel aus. Zusätzliche Fördermittel für erneuerbare Energien im Rahmen des KfW-Kredits 270 für technische Anlagen sind ebenfalls beantragbar, genau wie die Kombination mit dem KfW-Wohneigentumsprogramm.
Auch die energieeffiziente Sanierung einer Bestandsimmobilie zum Energiesparhaus ist möglich, vorausgesetzt die Immobilie wird als Wohnraum genutzt. Profitieren kann man hier ebenfalls von günstigen Krediten und der Bezuschussung der Modernisierungsmaßnahmen, beispielsweise mit dem KfW-Kredit 261, inklusive verschiedener Kombinationsoptionen.
Energiesparhaus bauen: Fördermöglichkeiten durch die KfW
Energiesparhaus-Förderung ausschließlich mit Fachkraft für Energieeffizienz
Möchten Sie für ein neues Energiesparhaus oder die Sanierung mit höheren Energiestandards Ihres Hauses Fördermittel beantragen, so kann dies nur mit Hilfe einer Expertin oder eines Experten für Energieeffizienz stattfinden. Unter Umständen ist eine zusätzliche Beraterin oder ein Berater für Nachhaltigkeit für die Antragsstellung erforderlich.
Energiesparhaus KfW 40: Preise & Angebote
Fertighaus-Energiesparhaus
Welche Arten von Energiesparhäusern gibt es?
Allen Energiesparhäusern gemein ist ihre hocheffiziente Wärmedämmung, eine nachhaltige Heizanlage wie auch geringe Wärmeverluste. Je nach den eingehaltenen Energiestandards beziehungsweise erreichter Energieeffizienzstufe unterscheidet man, zum Teil ohne einheitlich festgeschriebene Begrifflichkeiten, zwischen:
- KfW-Effizienzhaus: Energieeffizientes Gebäude mit Energiestandards in verschiedenen Abstufungen nach Gesamtenergiebedarf und Wärmedämmung
- Passivhaus: Hochgradig energiesparendes Haus, das dank bestmöglicher Dämmung und wirksamer Wärmerückgewinnungstechnik auf eine traditionelle Heizanlage verzichten kann.
- Niedrigenergiehaus: Energiesparhaus, das wesentlich weniger Energie verbraucht als rechtlich vorgeschrieben. Somit sind die meisten Energiesparhäuser auch Niedrigenergiehäuser.
- 3-Liter-Haus: Niedrigenergiehaus mit einem jährlichen Energiebedarf pro Quadratmeter, der 3 Litern Heizöl gleichkommt, was ungefähr 30 kWh ergibt.
- Plusenergiehaus: erzeugt mit Hilfe von Solar- und Photovoltaikanlagen mehr Energie, als für Heizen, Strom und Warmwasser nötig ist.
- Nullenergiehaus: Energiesparhaus, das fast so effizient wie ein Plusenergiehaus ist und somit eine völlig ausgeglichene Energiebilanz hat – es sind keine externen Energiequellen notwendig.
- Sonnenhaus: Energiesparhaus, das mindestens die Hälfte der Energie für Wassererwärmung und Heizen mithilfe großflächiger Sonnenkollektoren und einer Wärmespeicheranlage aus Solarthermie bezieht.
Wie viel kostet ein Energiesparhaus?
Beim Energiesparhaus sind die Kosten hauptsächlich von der Größe, Ausbaustufe, Ausführungsqualität und insbesondere dem letztendlichen Energiestandard abhängig. Denn je höher der tatsächliche Energiestandard, desto effektivere und somit kostspieligere Dämmungsarten kommen zum Einsatz, genau wie beispielsweise teurere, mehrfachverglaste Wärmeisolier-Fensterfronten oder umfangreiche, smart gesteuerte Technologien wie eine Solar-, Geothermie- und PV-Anlage, Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung und Wärmetauscher und Wärmepumpe mit moderner Fußbodenheizung.
Entscheiden Sie sich etwa für das standardmäßige Energiesparhaus mit KfW 55 als Basismodell des Anbieters, dann können Sie bei schlüsselfertiger Übergabe von etwa 2.000 Euro pro Quadratmeter ab Oberkante Bodenplatte ausgehen. Wollen Sie stattdessen ein gehoben gestaltetes Energiesparhaus bauen und die Energiewerte eines Nullenergiehauses erreichen, können es aufgrund der wesentlich umfassenderen technischen Ausstattungen und Dämmmaßnahmen durchaus auch 3.000 Euro pro Quadratmeter sein.
Lassen Sie sich von den anfänglich höheren Preisen beim Energiesparhaus mit effizienterem Energiestandard aber nicht abschrecken: Die eingesparten Energiekosten machen sich schon nach wenigen Jahren bezahlt.
Energiesparhaus: Vor- & Nachteile
Energiesparhaus: Vorteile
Nachhaltigkeit & Umweltschutz
Wirtschaftlichkeit: Bedeutende jährliche Ersparnis bei den Verbrauchskosten
Staatliche Fördermöglichkeiten
Wertstabilität & Rentabilität: Je höher der Energiestandard, desto höher der Wiederverkaufswert
Unabhängigkeit von fossilen Energieträgern
Wohngesundheit und vorteilhaftes Raumklima dank natürlicher Baustoffe
Energiesparhaus Nachteile
Vermehrte Baukosten bei höherem Energiestandard
Umfassendere technische Anlagen mit Wartungsmehraufwand
Das KfW Effizienzhaus
Die KfW-Bank ist eine Förderbank, die zinsgünstige Kredite bietet aber auch einen Tilgungszuschuss zahlt, wenn ein Haus einem der aktuellen Energiestandards entspricht. Unterschieden wird dabei zwischen den Standards 40 (EE und NH), 40 Plus und ehemals noch 55. Der Standard wird durch den Energieverbrauch festgelegt. Ein Effizienzhaus 40 hat damit einen 60 prozentig geringeren Energieverbrauch als ein klassischer Neubau. Die Vorgaben für den klassischen Neubau werden durch das Gebäudeenergiegesetz, kurz GEG, festgelegt.
- Sehr hohe Energieeinsparungen möglich
- Zinsgünstige Kredite durch die KfW-Bank
- Verschiedene KfW-Werte zur Auswahl
- Förderfähig ist nur noch das Effizienzhaus 40 (EE, NH, Plus)
Das Niedrigenergiehaus
Bei einem Niedrigenergiehaus handelt es sich um ein Haus, das sich durch einen besonders geringen Energieverbrauch auszeichnet. Im Vordergrund steht hier die Wärmedämmung des Hauses. Diese ist so konzipiert, dass Wärme nicht aus den Räumen austreten und Zugluft nicht in das Haus eindringen kann. Dadurch lässt sich der Energieverbrauch gering halten.
- Sehr umweltschonend
- Energieeffiziente Haustechnik
- Moderne Ent- und belüftung
Das Passivhaus
Auch bei einem Passivhaus steht die Wärmedämmung und luftdichte Abdichtung der Außenhülle im Vordergrund. Das Passivhaus ist gut genug gedämmt, dass es keine aktive Heizung benötigt. Eine Lüftung gewährt steten Luftaustausch, ein Wärmetauscher sorgt für gleichbleibende Temperatur.
- Sehr geringe Heizkosten
- Angenehmes Raumklima
- Sehr niedrige Nebenkosten
Das 3-Liter-Haus
Bei einem 3-Liter-Haus ist der durchschnittliche Jahresverbrauch an Heizkosten bereits festgelegt. Bei gewöhnlichem Heizverhalten und nicht zu extremen Wetterbedingungen verbraucht das 3-Liter-Haus lediglich drei Liter Heizöl (oder vergleichbare Mengen an anderen Energieträgern) pro Quadratmeter pro Jahr.
- Große Fenster bieten sehr viel Tageslicht
- Verwendung erneuerbarer Energien
- Sehr geringer Gesamtenergieverbrauch
Das Plusenergiehaus
Schließlich gibt es noch das Plus-Energie-Haus, welches zur gehobenen Kategorie gehört. Bei diesem Haus wird mehr Energie erzeugt als gebraucht. Damit sind die Besitzer in diesem Fall unabhängig von Energieversorgern und wohnen in ihrem eigenen kleinen Kraftwerk. Die Energie wird vornehmlich über Photovoltaik und Solarthermie gewonnen. Weitere Technologien wie energieerzeugende Algen in den Fenstern werden aktuell erprobt.
- Nebeneinnahmen durch Energieüberschuss
- Sehr gesunde Baumaterialien
- Nicht von steigenden Energiepreisen abhängig
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Hausbau-Assistenten startenEnergiesparhaus bauen mit energieeffizienter Versorgung
Neben dem Energieerhalt, der beim ökologischen Bauen eines Energiesparhauses eine große Rolle spielt, ist vor allem auch die Wärme- und Stromgewinnung ein wichtiges Thema. Besonders erneuerbare Energien und alternative Heizsysteme stehen hier im Fokus. Neben den Klassikern, wie Solaranlagen gibt es heute deutlich mehr Heizarten, die höchsten Ansprüchen genügen und Energie sparen. Wir haben die wichtigsten zusammengefasst:
Energieeffizient Heizen
Energieeffizient Strom und Wärme erzeugen
Wer keine Möglichkeiten für die eigene Stromerzeugung sieht und trotzdem einen umweltbewussten Verbrauch im Energiesparhaus sicherstellen möchte, entscheidet sich meist für den Ökostrom eines Anbieters. Hierbei sollte der entsprechende Anbieter gut unter die Lupe genommen werden. Viele Großunternehmen bieten zwar grünen Ökostrom aus erneuerbaren Energien, erwirtschaften Ihre Gewinne allerdings zum Großteil mit Energie aus fossilen Brennstoffen.
Beispiele für alternative Unternehmen, die nur Ökostrom anbieten, sind etwa Naturstrom, EWS Elektrizitätswerke Schönau und Green Planet Energy.
Wohngesundes Energeisparhaus bauen
Wer energieeffizient baut, für den ist das Thema Wohngesundheit oft auch sehr relevant. Dabei geht es vor allem um die Vermeidung von Schadstoffen oder Kunststoffen und das Abschirmen von ungewollten Umwelteinflüssen, wie Elektrosmog und Abgase. Auch das Raumklima wird beim wohngesunden Bauen von natürlichen Baustoffen positiv beeinflusst.
Holz als wohngesunder Baustoff
Besonders beliebt beim ökologischen Bauen ist dank seiner inhärenten Dämmeigenschaften das Bauen mit Holz. Dieses wird heutzutage im Großteil aller herkömmlichen Fertighäuser verbaut und kommt somit auch als besonders gut planbares Hausbauprojekt zum Einsatz. Holz verfügt über die natürliche Eigenschaft, Feuchtigkeit aufzunehmen und wieder an seine Umwelt abzugeben - es atmet also. Damit wird nicht nur das Risiko für einen Schimmelbefall minimiert, es hat auch sehr positive Auswirkungen auf das Klima: Im Sommer bleibt ein Holzhaus angenehm kühl und im Winter schön warm.
Der ökologische Aspekt ist zudem auch nicht zu vernachlässigen. Holz ist ein nachwachsender Rohstoff welcher aus regionalen Wäldern gewonnen wird. Die Transportwege sind somit kurz und umweltfreundlicher. Zudem bindet Holz CO2 und leistet einen sehr positiven Beitrag zum Klimaschutz im Vergleich zu energieintensiv hergestellten Baustoffen wie Beton.