Flachdachhaus bauen
Unter allen gängigen Dachformen lässt sich eine besonders schnell identifizieren. Denn da die Überdachung wortwörtlich nicht 'hervorsticht', sondern aus einem ebenen Flachbau besteht, erkennen Sie ein Flachdachhaus direkt auf den ersten Blick.
Der Flachdachbau bietet sich vor allem bei einem Haus in modernerArchitektur an, dessen klare, geradlinige Schnittführung und schlichtes Design bei diesem Dachtyp aufgegriffen werden. Gerade wenn Sie ein Bauhaus oder Kubushaus planen, werden Sie üblicherweise auch ein Flachdach bauen, welches abgestimmt auf diese Baustile das äußere Erscheinungsbild Ihres Zuhauses stilgerecht abrundet.
Ein Massiv- oder Fertighaus mit Flachdach bietet zahlreiche praktische Vorzüge, wie das Plus an Wohnraum oder verschiedene Nutzungsmöglichkeiten der Dachfläche. Gleichzeitig gilt es gewisse Aspekte wie in Hinblick auf Statik oder Abdichtung zu beachten, damit Sie in Ihrem Flachdachhaus sorglos und komfortabel wohnen.
Was man genau unter einem Flachdachbau versteht, welche Vor- und Nachteile bei dieser Dachart bestehen, welche Eindeckung sich für ein Haus mit Flachdach eignet und weitere wichtige Informationen haben wir im Folgenden für Sie aufbereitet.
Was genau ist ein Haus mit Flachdach?
Ob energieeffizientes Massiv- oder Fertighaus mit Flachdach, elegantes Doppelhaus oder Einfamilienhaus mit Flachdach in modernem Stil – ein Flachdach zu bauen bietet sich für verschiedenste Bauweisen, Nutzungsarten und Architekturrichtungen an. Doch wie genau definiert man ein Flachdachhaus?
Man spricht von einem Flachdachhaus, wenn das Dach einen Neigungswinkelvon 10 Grad nicht übersteigt und somit keine Dachschrägen aufweist. Oftmals findet sich ein entsprechender Flachbau bei Kubushäusern oder Eigenheimen im Bauhausstil. Ebenfalls voll im Trend liegen Containerhäuser als Sonderform des Flachdach-Fertighauses. Doch diese Dachform spielt nicht nur beim Hausbau, sondern auch bei der typischen Flachdach-Garage eine wichtige Rolle.
Ein Haus mit Flachdach ist baulich recht einfach umsetzbar. Darüber hinaus hat ein solches Zuhause einen ganz besonderen Vorteil: Ein Flachdach ist komplett begehbar, weshalb sich ein Flachdachhaus ideal dafür eignet, eine Dachterrasse oder auch eine begrünte Dachfläche anzulegen, die als Freizeitbereich dient.
Flachdachhaus bauen: Vorgaben zum Gefälle
In Deutschland und Österreich ist dann von einem Flachdachhaus die Rede, wenn die Dachneigung unter 10 Grad liegt. In Deutschland legt die sogenannte Flachdachrichtlinie, die DIN 18531, eine Neigung von mindestens 1,1 Grad (2 %) fest – analog in Österreich die ÖNORM B 3691. Ratsamer ist es jedoch, den Winkel auf 3 Grad (entspricht einer Neigung von 5 %) zu erhöhen, damit Regenwasser besser abfließen kann und es zu keinem unerwünschten Pflanzenbewuchs kommt. Die auch als selbstreinigendes Flachdachhaus bekannte Variante verfügt dagegen über ein Gefälle von mindestens 5 Grad, also 8,8 %.
Flachdachbau: Warm- oder Kaltdach?
Wenn Sie ein Flachdachhaus planen, werden Sie sich früher oder später mit der Frage auseinandersetzen, ob Sie ein Warmdach (unbelüftet) oder ein Kaltdach (belüftet) bevorzugen.
- Das Kaltdach ist eine belüftete Version und sorgt dafür, dass die Luft in Ihrem Haus mit Flachdach gut zirkulieren kann.
- Das Warmdach verfügt über eine zusätzliche Wärmedämmung. So kann kein Wasser in das Innere des Gebäudes gelangen. Feuchtigkeit hat keine Chance, einzudringen.
Früher wurde bei Flachbauten meistens das Kaltdach bevorzugt, heute ist oft ein fachgerecht gebautes Warmdach die erste Wahl. Eine kostenfreie Beratung der Hersteller hinsichtlich der Dämmung kann dabei helfen, individuelle Lösungen für das eigene Flachdach-Fertighaus oder Massivhaus zu finden.
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Kataloge anfordernFlachdachhaus: Besondere Anforderungen
Bei der Entscheidung für ein Haus mit Flachdach ist zu bedenken, dass dieses aufgrund der Bauform auch erheblichen Belastungen standhalten muss. Neben der Verwendung, beispielsweise als Dachterrasse, ist das Dach gerade in schneestarken Gebieten einem hohen Gewicht durch Schneemassen ausgesetzt – es bestehen also höchste Anforderungen an Statik und Materialqualität. Auch intensive Temperaturwechsel sowie der Druck durch heftige Regenfälle und Hagelschauer setzen regelmäßige Wartung voraus.
Unterschiedliche Funktionsschichten sorgen dafür, dass die große, eben Dachfläche beim Flachdachhaus gegen diese Belastungen gewappnet ist. Zusätzlich ist ein funktionales Entwässerungssystem erforderlich.
Vorteile und Nachteile von Häusern mit Flachdach
Ein Flachdachhaus punktet zunächst einmal ganz besonders mit fehlenden Schrägen und der Möglichkeit, die Dachfläche als Terrasse oder Dachgarten zu nutzen. Lichtkuppeln und Dachfenster für viel Sonnenlicht im Inneren lassen sich problemlos einbauen.
Nachteilig ist, dass, während die Anschaffungskosten überschaubar sind, bei Häusern mit Flachdach allerdings häufig Instandhaltungskosten anfallen, die Sie nicht vernachlässigen sollten. Zudem bedarf diese Dachform einer regelmäßigen Wartung. Aufgrund seiner Statik ist ein Flachdach außerdem für schneereiche Gebiete eher ungeeignet; Materialien wie Bitumen oder Kunststoff reagieren empfindlich mit Verschleiß auf Sonne, Temperaturschwankungen und andere Witterungseinflüsse.
Flachdachhaus Vorteile
Keine Dachschrägen – effektiv mehr Wohnfläche
Dachhaut trägt geringes Eigengewicht
Nutzung der Dachfläche von außen möglich
Einfacher Einbau von Lichtkuppeln und Lichtfenstern
Preisgünstig in der Anschaffung
Flachdachhaus Nachteile
Großer Wartungsaufwand
Eingeschränkte Belastbarkeit
Hohe Instandhaltungskosten
Abnutzung durch thermische Belastung
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Welche Dachdeckung eignet sich für einen Flachbau?
Der Flachdachbau kann mit unterschiedlichen Materialien durchgeführt werden. Am häufigsten wählen Baufamilien zum Eindecken Bitumen, da der aus Erdöl gewonnene Baustoff besonders witterungsbeständig und unkompliziert zu verlegen ist. Ein Flachbau-Haus kann ebenfalls mit Ziegeln gedeckt werden. Eine weitere und vor allem ökologische Möglichkeit ist die Dachbegrünung, die sich gerade bei Flachdachhäusern anbietet, da sie die Abdichtung schützt und der zusätzlichen Wärmedämmung dient.
Dachterrasse & Dachfenster beim Flachbau-Haus
Nicht nur haben Sie einen großen Spielraum bei den Materialien für die Dacheindeckung, zudem lässt sich dank der ebenen Fläche bei einem Flachdachhaus eine großzügige Dachterrasse problemlos realisieren und gewährt Ihnen ein sonniges Plus an Wohnraum.
Allerdings muss bei einem Haus mit Flachdach die Dachterrasse von Beginn an eingeplant werden, damit eine optimale Statik für das Haus gewährleistet ist. Auch die Wahl der Baumaterialien wird durch die Entscheidung für eine Dachterrasse beeinflusst.
Egal ob Massiv- oder Fertighaus mit Flachdach, es stehen Ihnen grundsätzlich zwei Optionen frei. Entweder erweitert Ihre Dachterrasse das oberste Stockwerk oder wird direkt auf dem Dach errichtet. In letzterem Fall benötigen Sie einen bequemen und idealerweise überdachten Zugang, wie etwa über eine Treppe im Inneren oder außen am Flachdachhaus, oder einen Ausstieg durch ein hierfür angefertigtes Dachfenster.
Vergessen Sie auch nicht eine ansprechende und zugleich sichere Brüstung für Ihre Flachdach-Terrasse, deren Design Sie auf den Bodenbelag abstimmen können. Beliebt sind als Fußboden für die Terrasse auf einem Flachdachhaus beispielsweise Fliesen, Holz oder Naturstein.
Spezielle Flachdachfenster sorgen für noch mehr natürlichen Lichteinfall und viel Tageslicht. Bei einem Haus mit Flachdach haben Sie die Wahl zwischen dem klassischen Kuppelfenster, konvexen oder planen Ausführungen, dem Flachdach-Ausstiegsfenster und einfachen Oberlichten.