Ausbauhaus-Preise und Kosten

Bei einem Ausbauhaus wird nur die ‘Hülle’ des Hauses aufgebaut, also der komplette Rohbau mit Dach, Fenstern, Außentüren und Innenwänden einschließlich Schallschutz- und Wärmedämmung. Je nach Vertragsgestaltung können auch noch weitere Leistungen inklusive sein. Über den Grad der Fertigstellung entscheiden Sie gemäß Ihrer handwerklichen Fähigkeiten, Ihrem Budget und Ihrer verfügbaren Zeit.

Ab Oberkante Bodenplatte liegen bei einem Ausbauhaus die Kosten pro qm in der Regel zwischen 1.300 und 1.800 Euro. Schließen Sie die Kosten für den Innenausbau in Eigenregie mit ein, so können es 1.700 bis 2.500 Euro pro Quadratmeter sein. Bedenken Sie hierbei, dass der reine Ausbauhaus-Preis inklusive Materialien für den Innenausbau hier nur etwa die Hälfte der Baukosten ausmacht und Posten wie der Baugrund, das Fundament sowie alle Baunebenkosten noch obendrauf addiert werden.

Ein Ausbauhaus ist im Schnitt bis zu 20 % günstiger als ein vergleichbares schlüsselfertiges Haus. Müssen Sie bei schlüsselfertiger Übergabe mit 1.800 bis 2.500 Euro pro qm im mittelpreisigen Segment rechnen, liegen Ausbauhaus-Preise hier etwa also bei 1.600 bis 1.800 Euro pro qm. Hierbei sind allerdings zusätzliche Materialkosten, mögliche Handwerkskosten und Ihre Arbeitszeit nicht mit enthalten. Somit können Sie mit einem Ausbauhaus Kosten sparen, benötigen aber auch ausreichend freie Zeit, um sich um den Innenausbau zu kümmern.

Zusätzliche Kosten bei einem Ausbauhaus hängen letzten Endes vor allem davon ab, welche Leistungen im Bauvertrag im Detail für den angebotenen Ausbauhaus-Preis mit inbegriffen sind und in welchem Umfang Sie den Ausbau Ihres Hauses selbst stemmen. Als Faustregel beläuft sich der Innenausbau eines Ausbauhauses im Schnitt auf 400 bis 700 Euro pro Quadratmeter. Darin enthalten sind vor allem Materialkosten.

Beauftragen Sie weitere Gewerke, dann kommen noch gesonderte Lohnkosten obendrauf. Beispielsweise rechnet ein Elektriker bis zu 100 Euro pro Arbeitsstunde, manchmal auch noch mit Anfahrtspauschale, ab. Malerarbeiten kommen je nach Vorgaben und Gegebenheiten pro Quadratmeter auf bis zu 40 Euro, und auch eine Sanitärmonteurin kostet um die 100 Euro pro Stunde, meist mit extra Einsatz-Pauschbeträgen. Folglich lohnt sich ein Ausbauhaus, was die Kosten angeht, im Vergleich zum schlüsselfertigen Haus vor allem dann, wenn Sie wirklich so gut wie den gesamten Innenausbau selbst in die Hände nehmen und so die Handwerkskosten einsparen.

Fertighaus-Preise als Ausbauhaus unterscheiden sich prinzipiell nicht von denen eines Massivbaus. So liegen beim Ausbauhaus massive Preise genau wie die für die Fertig- oder Modulbauweise zwischen sehr preiswerten 1.300 und eher exklusiveren 1.800 Euro pro Quadratmeter ab Oberkante Bodenplatte. Bei einer Wohnfläche von 150 Quadratmetern sollten Sie also grob einen Massiv- oder Fertighaus-Ausbauhaus-Preis von 195.000 bis 270.000 Euro ansetzen. Was dabei genau mit abgedeckt ist, verhandeln Sie selbst mit Ihrem Baupartner. Dementsprechend empfehlen wir Ihnen auch in Bezug auf Ausbauhaus-Preise, sich in jedem Fall mindestens drei Angebote zu einem bauähnlichen Objekt – die Bauweise ist eher nachrangig – detailliert anzusehen und anhand des Leistungsumfangs zu vergleichen. So finden Sie das für Sie beste Preis-Leistungs-Verhältnis heraus.

Auch wenn Bezeichnungen in Angeboten im Grunde immer vom Haushersteller selbst definiert werden können, vermischen sich bei dieser Frage zwei verschiedene Aspekte beim Bau: Der Begriff Fertighaus bezieht sich auf eine Bauweise, nämlich die Hauskonstruktion mit vorgefertigten Wand- und Bauelementen, meist in Holzrahmen- bzw. Holztafelbauweise oder auch Skelett- bzw. Holzständerbauweise. Ein solches Fertighaus kann als Ausbauhaus oder auch in anderen Ausbaustufen, also Fertigstellungsgraden, angeboten werden. Beim Fertighaus als Ausbauhaus wird der Baufamilie im Normalfall die witterungsbeständige Gebäudehülle übergeben, der Innenausbau obliegt Ihnen. Dagegen ist beim schlüsselfertigen Fertighaus bei Übergabe auch der Innenausbau zum Großteil erledigt, meist fehlen nur noch wenige Schritte wie das Streichen der Wände oder das Verlegen von Fußböden bis zum bezugsfertigen Zustand.

Beim Bau eines Ausbauhauses übernimmt automatisch der Bauherr die Haftung für die von ihm selbst ausgeführten Arbeiten. Bei Baumängeln kann also nicht der Anbieter zur Haftung gezogen werden. Ähnlich verhält es sich mit beauftragten Handwerkern. Diese haften für ihre Leistung. Bei einer Vielzahl verschiedener Handwerksunternehmen kann die Haftung eventuell nicht zweifelsfrei geklärt werden – deshalb sollten in jedem Vertrag alle Rahmenbedingungen festgehalten werden.